Schwelm. Mehrere Patienten und Mitarbeiter haben sich im Schwelmer Helios-Klinikum offenbar mit Corona infiziert.
Corona-Ausbruch im Helios-Klinikum Schwelm: Auf einer Station des Krankenhauses, auf der auch geriatrische Behandlungen stattfinden, haben sich sechs Patienten und drei Mitarbeiter mit dem Virus infiziert. Umgehend haben das Krankenhaus und das Kreis-Gesundheitsamt strenge Maßnahmen ergriffen, um eine weitere Ausbreitung in diesem hochsensiblen Bereich zu unterbinden.
Am Donnerstag waren zwei Menschen, die als Patienten auf der Station sind, positiv auf das Virus getestet worden. Bei der Station handelt es sich nicht um die Quarantäne-Station für Corona-Patienten, sondern um eine öffentlich zugängliche. „Der Aufnahmetest, dem jeder Patient unterzogen wird, war bei beiden negativ“, sagt Klinik-Sprecherin Sandra Lorenz auf Nachfrage der Redaktion.
+++ Schwelm, Gevelsberg, Ennepetal: Nichts mehr verpassen mit dem kostenfreien Newsletter +++
Um eine Ausbreitung innerhalb des Hauses sofort zu stoppen, und Patienten wie Belegschaft bestmöglich vor dem Virus zu schützen, ergriffen die Verantwortlichen des Schwelmer Krankenhauses umgehend diverse Maßnahmen. „Als sofortige Schutzmaßnahme haben wir deshalb gemäß unseres Testkonzepts ein umfassendes Screening aller Patienten und Mitarbeiter dieser Station veranlasst“, führt Lorenz auf. In diesem Rahmen stellte sich heraus, dass vier weitere Patienten und drei Mitarbeiter infiziert sind. Alle anderen Tests hingegen fielen negativ aus.
Infektionskette ist völlig unklar
Als Folge isolierte die Klinikleitung den betroffenen Bereich auf der dritten Ebene in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des EN-Kreises sofort. Der Ennepe-Ruhr-Kreis teilt mit, die betroffene Station sei die Geriatrie, die Klinik betont hingegen, dass dort nicht nur geriatrisch behandelt werde.
Die Isolation bedeutet, dass vorerst keine weiteren Patienten in diesem Bereich aufgenommen werden. Ebenso herrscht auf dieser Station bis auf Weiteres ein absolutes Besuchsverbot. Alle Angehörigen, der Menschen, die auf dieser Station behandelt werden, sind vom Personal des Schwelmer Krankenhauses telefonisch informiert worden.
Seit Freitag finden nun umfangreiche Folgetestungen statt. Diese haben einerseits den Sinn, weitere potenzielle Covid-Infektionen aufzudecken, gleichsam aber zu überwachen, wann die positiv getesteten nicht mehr ansteckend sind.
Wie es nun zu welchem Zeitpunkt weitergeht, diese Frage werden das Gesundheitsamt und die Krankenhaushygiene stets kurzfristig beantworten, denn täglich erfolgt eine Überprüfung und Abstimmung über laufende Maßnahmen. Offen bleibt hingegen die Frage, wie es zu dem Corona-Ausbruch im Krankenhaus am Schwelmer Martfeld auf einer Station mit zahlreichen sehr alten Patienten gekommen sein kann. Weil beide Patienten, bei denen die Infektionen als Erstes festgestellt wurden, beim Eingangsscreening negativ waren, drängt sich der Verdacht auf, dass entweder ein infizierter Besucher das Virus mit auf die Station gebracht hat, ein Mitarbeiter oder dass vielleicht einer der Patienten infiziert war, sich dies nur noch nicht im Eingangstest niedergeschlagen hatte.
Die Infektionskette zu rekonstruieren, wird kaum möglich sein. So konzentrieren sich alle Maßnahmen zunächst vorwiegend darauf, zu verhindern, dass sich im Helios noch mehr Menschen infizieren.
Impfstatus der Betroffenen
Besondere Beachtung erfährt vor allem in jüngster Zeit der Impfstatus der Infizierten bei Corona-Ausbrüchen.
Dazu teilt Klink-Sprecherin Sandra Lorenz auf Nachfrage dieser Zeitung mit: „Von den positiv getesteten Personen ist eine Person ungeimpft, die betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind alle vollständig geimpft.“
Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass es sich bei den insgesamt neun Infektionen im Klinikum um acht Impfdurchbrüche handelt.