Gevelsberg. Drei Diebe stehlen einer 70-Jährigen in Gevelsberg die Geldbörse. Ein 13-Jähriger greift mutig ein und wird dabei verletzt.
In Gevelsberg hat es am Samstag einen recht spektakulären Diebstahl in einem Supermarkt gegeben. Wie die Polizei am Montagmittag mitteilte, haben drei unbekannte Täter – eine Frau und zwei Männer – gegen 14 Uhr das Portemonnaie aus der Handtasche einer 70-jährigen Ennepetalerin gestohlen. Ein 13-Jähriger aus Gevelsberg verfolgte die Diebe. Dabei kam es auch zu einer körperlichen Auseinandersetzung, bei der sich der Junge leichte Verletzungen zuzog.
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Aufgefallen sein soll der Diebstahl im Parkhaus des Supermarktes, dessen Namen die Kreispolizeibehörde auf Nachfrage der Redaktion nicht nennen wollte. Im Parkhaus habe die Seniorin festgestellt, dass ihre Geldbörse fehlt. Laut Polizei hatte die Frau noch an der Kasse die drei Personen bemerkt und sich beobachtet gefühlt. „Als die Seniorin den Verlust ihrer Geldbörse im Parkhaus bemerkte, machte sie mit einem lauten Schrei auf das Geschehen aufmerksam“, heißt es dazu in der entsprechenden Meldung der Polizei.
Auf Jungen eingeschlagen
Der 13-jährige Gevelsberger, der sich mit seinem Vater in der Nähe aufgehalten habe, folgte den beiden Männern und der Frau. Diese waren laut Polizei gerade im Begriff, mit dem nahe gelegenen Fahrstuhl auf eine höhere Etage zu flüchten. Der junge Gevelsberger habe daraufhin versucht, ebenfalls in den Fahrstuhl zu gelangen. „Der Tatverdächtige, der sich dort bereits befand, schlug und trat daraufhin auf ihn ein, um dessen Eintritt zu verhindern“, heißt es aus der Kreispolizeibehörde.
Räuberischer Diebstahl
Laut Kreispolizeibehörde handelt es sich bei dem Vorfall in Gevelsberg um einen räuberischen Diebstahl. Ein Raub bezeichnet das Wegnehmen von fremdem Eigentum unter Androhung oder Anwendung von Gewalt. Das ist im Falle der 70-Jährigen Ennepetalerin zwar nicht so. Da einer der Verdächtigen aber den 13-Jährigengeschlagen und getreten habe, spreche die Polizei von einem räuberischen Diebstahl, wie Sprecherin Isabell Kircher von der Kreispolizeibehörde erklärt.
Eine andere Tatverdächtige habe den 13-Jährigen ebenfalls vom Eingang des Fahrstuhls weggezerrt, um so die Flucht zu ermöglichen. Das Portemonnaie hätten die Diebe auf dem Boden des Parkhauses zurückgelassen, hätten allerdings die Debitkarte der 70-Jährigen mitnehmen können.
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Die Frau des Diebestrios sei von Zeugen auf circa 30 Jahre geschätzt worden, wie Isabell Kircher, Sprecherin der Kreispolizeibehörde, auf Nachfrage der Redaktion mitteilte. Die Tatverdächtige soll eine graue Jacke getragen haben. Die beiden Männer sollen zwischen 18 und 20 Jahre alt sein. Nähere Details zur Beschreibung gebe es nicht. „Es ist alles sehr schnell passiert“, erklärte die Sprecherin.
Der Supermarkt verfüge über eine Videoüberwachung. Diese habe am Wochenende aber noch nicht ausgewertet werden können. Das sei nun Teil der Ermittlungen.
Polizei lobt Einsatz und warnt
Was den selbstlosen Einsatz des 13-Jährigen angeht, sagt Isabell Kircher: „Es ist sehr ehrenhaft, dass er dazwischengegangen ist.“ Gleichzeitig warnt sie allerdings davor, in Situationen wie dieser auf Täter zuzugehen. „Man kann Tätern schon hinterherlaufen“, erklärt die Sprecherin. Es sei aber nicht immer gut einschätzbar, ob diese bewaffnet seien. „Das liegt immer im eigenen Ermessen“, so Isabell Kircher. „Man soll helfen, aber ohne sich selbst zu verletzen.
Grundlegend sei es sinnvoll, sich bemerkbar zu machen, damit die Täter von ihrem Vorhaben ablassen. Danach könne man dem Opfer helfen und anschließend die Polizei rufen. „Es hilft auch immer, wenn man sich Tätermerkmale einprägt“, so Kircher.