Ennepetal. Zum Hochwasser wird es eine Sondersitzung des Rates der Stadt Ennepetal geben. Als Termin vereinbarten Fraktionen und Verwaltung den 4. November.

Die SPD-Fraktion hat eine solche Sitzung unter der Überschrift „Hochwasser-Schadensereignisse in Ennepetal – Krisenmanagement und Erkenntnisse für die Zukunft“ beantragt. Ein Hauptaugenmerk solle auf der Kommunikation, insbesondere auch bezüglich des Ablassens der Talsperren, liegen. „Allen wissenschaftlichen Erkenntnissen nach werden Hochwasser-Ereignisse in besonderem Maße in den nächsten Jahren und Jahrzehnten häufiger erwartet“, erklären die Sozialdemokraten. „Wir sind davon überzeugt, dass wir unsere Stadt Ennepetal im Halbkreis von drei Talsperren für die Zukunft sehr genau in den Blick nehmen müssen und mit den vielen anderen Akteuren Konzepte entwickeln müssen, um eine gute Information und Kommunikation mit schnellem Handeln zu gewährleisten. Das gibt Sicherheit für unsere Bürgerinnen und Bürger, weil Reibungsverluste vermieden werden können.“

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Die SPD benennt Punkte, die zu betrachten seien. Dazu gehöre die grundsätzliche Frage zum Talsperrenmanagement und dem Ablassen der Talsperren bei einem 100-jährlichen Regenereignis sowie die Frage zur Kommunikation mit der Talsperrenleitzentrale in der konkreten Situation Mitte Juli. Man lege Wert darauf, dass die städtischen Maßnahmen zum Klima- und Hochwasserschutz ständig in der Entwicklung und Verbesserung seien, so die SPD. „Jetzt müssen wir die Zeit nutzen, all das Geschehene für unsere Stadt zu evaluieren und zu optimieren, um den Anliegern an den Flüssen und unserer Bürgerschaft allgemein eine besseres Sicherheitsgefühl zu vermitteln.“

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In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz hatte Dr. Petra Kappe (SPD) ihre Verwunderung darüber ausgedrückt, dass das Hochwasserereignis überhaupt nicht auf der Tagesordnung zu finden war. „Es gibt dazu viele Fragen: Wie haben sich die bisherigen Maßnahmen ausgewirkt? Was sollten wir in Zukunft tun? Wie sieht es mit dem Ablassen der Talsperren aus?“, so Kappe.

Der Erste Beigeordnete Dieter Kaltenbach erklärte, dass man eigentlich in einer umfangreichen Vorlage für den Ausschuss die bisherigen Maßnahmen zum Hochwasserschutz und erste Erkenntnisse aus dem Hochwasser habe darstellen wollen. Doch sei man zunächst noch mit der Aufarbeitung beschäftigt gewesen und habe für die übergeordneten Stellen die Schäden in der Stadt auflisten müssen. Daher solle es nun – wie von der SPD beantragt – eine Ratssondersitzung geben. „Wir hoffen, dann mehr Fleisch am Knochen zu haben“, so Kaltenbach. Es sei nicht zuletzt auch die Frage zu klären, wie man sich auf dem Gebiet künftig personell aufstellen wolle.