Gevelsberg. Die Spendensumme der Aktion „Gevelsberg hilft!“ ist weiter angewachsen. Jetzt ist klar, wie vom Hochwasser Betroffene an das Geld kommen können.

Der Verein „Taubenväter – Menschen helfen Menschen“ hat festgelegt, wie vom Hochwasser betroffene Gevelsbergerinnen und Gevelsberg an Geld aus dem Spendentopf der Aktion „Gevelsberg hilft!“ kommen können. Das teilten Stadt und Verein gemeinsam am Freitagmittag mit. Die Summe der Spenden betrug zu diesem Zeitpunkt rund 285.000 Euro, das Ergebnis von bis dahin 1472 Einzelspenden.

Ab sofort kann auf der Homepage der Stadt Gevelsberg unter www.gevelsberg.de ein Antrag auf ergänzende Soforthilfe aus den Spendengeldern, die der Verein gesammelt hat, gestellt werden. Das Registrierungsformular steht sowohl online als auch ab Montag, 2. August, in ausgedruckter Form an der Bürgerinformation des Gevelsberger Rathauses zur Verfügung.

Persönliche Antragsprüfung

Ein Antrag auf Soforthilfe kann sowohl von Privatpersonen als auch von Firmen oder Vereinen gestellt werden. Die Taubenväter prüfen und priorisieren die eingegangenen Anträge persönlich und umgehend, um möglichst kurzfristig unbürokratische, finanzielle Soforthilfe leisten zu können.

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Zu diesem Zweck müssen die Betroffenen den Ihnen entstandenen Schaden sowie die eigentliche Entstehung des Schadens kurz beschreiben. Geschädigte, die über eine entsprechende Versicherung verfügen, welche den Schaden übernimmt, werden gebeten, von einem Antrag abzusehen.

Wer den Antrag ausfüllt, versichert gleichzeitig dabei, dass sein Schaden nicht durch beispielsweise eine Gebäude- oder Hausratelementarversicherung gedeckt ist. Die Taubenväter behalten sich außerdem vor, eine Begutachtung des Schadens vorzunehmen. Die entsprechende Einverständniserklärung geben Antragsteller ebenfalls direkt mit ab. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Unterschiede bei Schäden

Prüfung und Priorisierung der Anträge sollen bei den Taubenvätern auf kurzem Wege geschehen, wie Klaus Bärenfänger Schatzmeister des Vereins, am Freitag erklärt. „Wir müssen natürlich ein paar Tage abwarten, wie viele Anträge bei uns eingehen und welche“, sagt er. Danach müsse der Verein entscheiden, wie er damit umgehe.

Wer spenden will, sollte dies hier tun

Um den Betroffenen der Hochwasserkatastrophe schnell und unbürokratisch zu helfen, haben Bürgermeister Claus Jacobi sowie die „Taubenväter – Menschen helfen Menschen“ eine Spendenaktion initiiert.

Jeder, der helfen möchten, kann jetzt auf das Spendenkonto der Taubenväter unter IBAN: DE97 4545 0050 0000 5624 13; BIC: WELADED1GEV und dem Stichwort „Gevelsberg hilft!“ einen Betrag seiner Wahl spenden.

Diese Zeitung unterstützt diese organisierte, zu einhundert Prozent seriöse und durch die Taubenväter völlig ohne Verwaltungskosten organisierte Hilfsaktion mit ihrem Namen und ihrer Reichweite.

Wer wirklich mit Geld helfen will, sollte dies hier tun, denn über diesen Weg erreicht das Geld tatsächlich diejenigen, die es dringend benötigen.

Weitere Infos zur Aktion unter wr.de/wr-hilfsaktion

„Es ist ein Unterschied, ob jemand einen Schaden von 5000 oder von 50.000 Euro hat“, so Bärenfänger. Eine Obergrenze für einzelne Auszahlungen hätten sie noch nicht festgelegt. „Wir müssen natürlich schon sehen, dass wir das verteilen und nicht alles auf einmal rausgeben“, macht der Schatzmeister klar.

Die Stadt Gevelsberg habe sich bereits einen ersten Überblick über die Schadenslage machen können. „Viele können ihren Schaden aber noch gar nicht genau definieren“, weiß Klaus Bärenfänger. Nachdem die Hilfsaktion recht schnell nach dem Hochwasser ins Leben gerufen worden war, hätten sich erst wenige Betroffene bei der Stadt oder bei den Taubenvätern gemeldet.

Geld soll bald fließen

„Wir wollen die Menschen jetzt auffordern, sich zu melden. Wir wollen proaktiv auf die Leute zugehen und mit der Unterstützung anfangen “, sagt Bärenfänger. Einen festen Termin für die Auszahlungen gebe es noch nicht. „Nach meiner Vorstellung sollte es aber in den nächsten zwei bis drei Wochen zu Geldflüssen kommen“, so der Schatzmeister der Taubenväter.

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Wichtig ist ihm auch zu betonen, dass wenn jemand akut Hilfe brauche, sich der- oder diejenige jederzeit beim Verein melden kann. „Wir haben schon mal die Pizza bei einem Hilfseinsatz der Willkommensinitiative gezahlt“, sagt Bärenfänger. „Oder wenn jemand zum Beispiel ein Trocknungsgerät braucht, zahlen wir das auch.“

Privatleute und Firmen

Die Spendengelder, die diese Unterstützung möglich machen, waren schon nach weniger als einer Woche nach Start der Hilfsaktion auf eine stattliche Summe von 200.000 Euro angewachsen. Dabei haben nicht nur Privatpersonen gespendet, auch viele Firmen und Organisationen aus Gevelsberg haben sich beteiligt.

Allein die Hans-Grünewald-Stiftung hatte 50.000 Euro zugesagt, die Sparkasse 10.000 Euro. Auch die AVU-Gruppe sagte 10.000 Euro zu. Der Bauverein kündigte eine Spende von 5000 Euro an und wollte bei Bedarf Wohnungen sowie Gärtner und Handwerker zur Unterstützung der Betroffenen zur Verfügung stellen.