Schwelm/Sprockhövel. Die Bankenhochzeit der Sparkassen Schwelm und Sprockhövel ist beschlossene Sache. Einiges wird sich ändern.

Die Fusion der beiden Sparkassen in Schwelm und Sprockhövel ist beschlossene Sache. Sowohl der Rat der Stadt Sprockhövel wie auch der Schwelmer Hauptausschuss als vorberatendes Gremium für das Kommunalparlament in der Kreisstadt stimmten am Donnerstag Abend dem Zusammenschluss zu. Formal muss noch der Rat der Stadt Schwelm zustimmen. Dies soll in der Sitzung am 1. Juli geschehen und gilt als sicher.

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Hauptsitz ist Schwelm

Damit ist der Weg frei für die Fusion, bei der die kleinere Stadtsparkasse Sprockhövel von der größeren Sparkasse zu Schwelm aufgenommen wird. Hauptsitz wird Schwelm. Die rechtliche Fusion wird Ende August rückwirkend zum 1. Januar 2021 (Stichtag der Vermögensverschmelzung) erfolgen.

Der neue Verbund wird offiziell den Namen „Sparkasse Schwelm-Sprockhövel – Zweckverbandssparkasse der Städte Schwelm und Sprockhövel“ tragen. Im Geschäftsverkehr wird die Kurzbezeichnung „Sparkasse Schwelm-Sprockhövel“ verwendet.

Es wird keine Schließungen geben, versicherten die beteiligten Seiten. Die Niederlassungen in Niedersprockhövel und Haßlinghausen bleiben ebenso bestehen wie das Haus in Schwelm, das Hauptstelle des neuen Verbundes sein wird.

Im Rahmen der Fusion werden betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Kosteneinsparungen beim Personal sollen durch natürliche Fluktuation umgesetzt werden. Der neue Sparkassenverbund zählt rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (122 in Schwelm und 83 in Sprockhövel).

Die Sparkasse zu Schwelm und die Stadtsparkasse Sprockhövel gehen zusammen. Auf dem Foto von links: Johannes Schulz (ehem. Vorstandsmitglied in Schwelm), Michael Lindermann (Vorstandsvorsitzender in Schwelm), Hans-Werner Kick (Vorsitzender des Verwaltungsrates in Schwelm), Schwelms Bürgermeister Stephan Langhard, Oliver Flüshöh (1. stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrates in Schwelm), Sprockhövels Bürgermeisterin Sabine Noll, Torsten Schulte (Vorsitzender des Risikoausschusses in Sprockhövel), Thomas Schmitz (Vorsitzender des Verwaltungsrates in Sprockhövel), Christoph Terkuhlen (Vorstandsvorsitzender in Sprockhövel) und Daniel Rasche (Vorstandsmitglied in Sprockhövel).
Die Sparkasse zu Schwelm und die Stadtsparkasse Sprockhövel gehen zusammen. Auf dem Foto von links: Johannes Schulz (ehem. Vorstandsmitglied in Schwelm), Michael Lindermann (Vorstandsvorsitzender in Schwelm), Hans-Werner Kick (Vorsitzender des Verwaltungsrates in Schwelm), Schwelms Bürgermeister Stephan Langhard, Oliver Flüshöh (1. stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrates in Schwelm), Sprockhövels Bürgermeisterin Sabine Noll, Torsten Schulte (Vorsitzender des Risikoausschusses in Sprockhövel), Thomas Schmitz (Vorsitzender des Verwaltungsrates in Sprockhövel), Christoph Terkuhlen (Vorstandsvorsitzender in Sprockhövel) und Daniel Rasche (Vorstandsmitglied in Sprockhövel). © Sparkasse

Die Städte werden ihre kommunale Trägerschaft an den neuen Sparkassenzweckverband übertragen. Dessen Organe sind der Verwaltungsrat und ein dreiköpfiger Vorstand. Den Vorstand der neuen Sparkasse Schwelm-Sprockhövel bilden Michael Lindermann (aktuell Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwelm), Christoph Terkuhlen (aktuell Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Sprockhövel) und Daniel Rasche (aktuell Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Sprockhövel). Michael Lindermann wird nach Informationen unserer Redaktion Vorsitzender des neuen Vorstandes sein.

Kein halbes Jahr bis zur Fusion

Der Weg zur Fusion hat offiziell nicht einmal ein halbes Jahr gedauert. Im Februar hatten die Verwaltungsräte der Städtischen Sparkasse zu Schwelm und der Stadtsparkasse Sprockhövel ihre Vorstände beauftragt, eine Verhandlungskommission zu bilden. Die kam schnell zu dem Schluss, dass eine Fusion für die Beteiligten von großem Nutzen sein würde. Seit März wurden Sondierungsgespräche geführt, in denen die wesentlichen Eckpfeiler und Rahmenbedingungen einer gemeinsamen Sparkasse erarbeitet wurden. Beide Sparkassen-Verwaltungsräte haben daraufhin einstimmig den Stadträten in Schwelm und Sprockhövel den Zusammenschluss der beiden Sparkassen empfohlen. In Schwelm geschah dies am 18. Juni.

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Der Stadtrat in Sprockhövel ist in seiner Sitzung am Donnerstag dieser Empfehlung schließlich gefolgt. Als Träger der Stadtsparkasse Sprockhövel hat er die Fusion, den öffentlich-rechtlichen Vertrag oder auch Fusionsvertrag, die Satzung für die neue Sparkasse sowie für den Zweckverband als Träger der künftigen Sparkasse Schwelm-Sprockhövel beschlossen.

Ebenfalls am Donnerstag hat in der Kreisstadt der Hauptausschuss einen gleichlautenden Beschluss dem Rat der Stadt Schwelm für seine Sitzung am 1. Juli ebenfalls empfohlen.

Durch die Fusion werde ein nachhaltiger Mehrwert nicht nur die „Althäuser“ selbst, sondern auch für alle beteiligten Interessengruppen geschaffen, heißt es in der Beschlussvorlage für die Schwelmer Politik. Die Rede ist von einem „leistungsstarken und auf langfristige Zusammenarbeit ausgerichteten Finanzpartner für die Kunden, von einem mit den regionalen Besonderheiten vertrauten Finanzierungsspezialisten und strategischen Begleiter für die Unternehmen und von einem zukunftsfähigen und stabilen Arbeitgeber für die Mitarbeiter“.

Die neue Sparkasse Schwelm-Sprockhövel geht mit einer Bilanzsumme von rund 1,4 Milliarden Euro an den Start. Zur Einordnung: Die Sparkassen Gevelsberg-Wetter und Ennepetal-Breckerfeld, die zum 1. Januar 2022 zur „Sparkasse an Ennepe und Ruhr“ fusionieren, kommen zusammen auf eine Bilanzsumme von rund 2,5 Milliarden Euro und rund 340 Mitarbeiter.

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