Ennepetal. Wie wird das Hülsenbecker Tal in Zukunft aussehen? Und wie teuer darf der Umbau werden? Mit diesen Fragen befasst sich die Ennepetaler Politik.

In der jüngsten Sitzung des städtischen Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung stand der Vorentwurf der Planung im Mittelpunkt des Projektes, das nach der Kostenschätzung (Stand April 2021) Planungskosten in Höhe von 1,45 Millionen Euro und Baukosten von 6,3 Millionen Euro umfasst. Derzeit rechnet die Stadt Ennepetal mit einer Förderung von 3,5 Millionen Euro.

Gerade hatte Björn Mayr, der Projektverantwortliche in der Stadtverwaltung, die Ausschussmitglieder um Anregungen gebeten, da hieß es angesichts der Kosten: „Geht es nicht auch eine Nummer kleiner?“ Olaf Eilert (Bündnis 90/Die Grünen) hat, wie er sagt, Spaziergänger im Hülsenbecker Tal befragt. Eilert: „Sie wollen keine großen Veränderungen. Sie sind zufrieden mit dem jetzigen Erholungsgebiet Hülsenbecker Tal.“ Eilert will etwas „weniger Luxus“, zum Beispiel das Weglassen der vorgesehenen Themengärten. Die müssten ja auch unterhalten werden – und das koste nun einmal Geld.

Schwanenteich wieder ins Gespräch gebracht

Manfred Deneke von den Freien Wählern erinnerte an den nicht mehr vorhandenen oberen Teich, der in der Bevölkerung Schwanenteich genannt wurde. Er ist nicht in den Vorentwurf der Planer aufgenommen worden. Deneke ist sich sicher: „Das war der große Wunsch in der Bevölkerung, den Schwanenteich wieder zu bekommen und ist es auch noch. Alles andere war ihnen Nebensache.“

+++Ennepetal: Zukunft des Hülsenbecker Tals beschäftigt Politik+++

+++“Tal öffnen und spürbar machen“+++

+++Große Bandbreite an Überlegungen eingebracht+++

Sven Hustadt (Die Linke) möchte den geplanten Wasserspielplatz behindertengerecht angelegt wissen. Als „sehr gelungen“ bezeichnete Theo Bicking (SPD) die Aussagen der Vorentwurfsplanung. Sein Fraktionskollege Elmar Herrmann ergänzte: „Wir müssen offen und weit denken für die nächsten Generationen.“

Björn Mayr betonte vor dem Ausschuss nach einmal die Wichtigkeit der Neugestaltung des Hülsenbecker Tales für den Hochwasserschutz. So sei vorgesehen, die Hülsenbecke bis zum Einlauf in die Ennepe zu öffnen. Im oberen Bereich soll sie sich in einem größeren Querschnitt das Tal hinunter schlängeln. Parkplätze für Besucher sollen auf dem jetzigen Volleyballfeld des Freibades entstehen. Die Brücke über die Ennepe und die sich derzeit im Privatbesitz befindliche Straße sollen erneuert werden, heißt es im Vorentwurf. Aus dem Ausschuss wurde heraus kritisch das Vorhaben hinterfragt, am Tiergehege (es soll modernisiert werden) eine Veranstaltungsfläche zusätzlich zu der an der Musikmuschel zu schaffen.

Weichenstellung in nächster Sitzung

Der Vorentwurf sieht vier Bauabschnitte vor. Der erste umfasst die Bauleitplanung, Planfeststellung Gewässer, Neugestaltung des Entenweihers mit Anbindung des Wasserrades (auch ein Wunsch aus der Bevölkerung), die erste Stufe des Wasserspielplatzes, die Sicherung der öffentlichen Erschließung und das Parken vor.

Als Bestandteil der IGA 2027 vorgesehen

Das Hülsenbecker Tal soll ein Bestandteil der Internationalen Gartenausstellung (IGA) im Jahre 2027 werden. Sie findet in der Metropole Ruhr statt.

Man wolle mit der Neugestaltung des Tales bis zu diesem Zeitpunkt möglichst weit sein, sagte kürzlich Stadtplaner Ulrich Höhl dieser Zeitung.

In der Finanzplanung der Stadt sind jährlich rund eine Millionen Euro für das Hülsenbecker Tal vorgesehen. Das wurde noch in der Sitzung auf Anfrage von Anita Schöneberg (SPD) bekannt.

Bevor die Bagger anrollen, muss die Politik noch wichtige Entscheidungen treffen. In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung wird wieder das Hülsenbecker Tal Thema sein. Dann geht es um die Entwurfsplanung. Björn Mayr sagt dazu im Gespräch mit dieser Zeitung: „Dann werden die Weichen gestellt.“

Bei der Abstimmung zum Sachstand Vorentwurfsplanung gab es eine Gegenstimme. Sie stammte von Klaus Muck (FDP).