Ennepetal.. Jury spricht „Club L94 Landschaftsarchitekten“ den ersten Preis beim Planungswettbewerb für Gestaltung des Hülsenbecker Tals zu


Sitzstufen an der Ennepe, ein Wasserspielplatz, die Aktivierung des Schwanenteichs und die Einbeziehung des Wasserrades sowie die Einrichtung verschieden langer Rundwege: Das sind wesentliche Merkmale des Siegerentwurfs beim Gestaltungswettbewerb der Stadt Ennepetal für das Hülsenbecker Tal. Einstimmig entschied sich die Jury für den Entwurf des Kölner Büros „Club L94 Landschaftsarchitekten GmbH“. Ein zweiter Preis wurde nicht vergeben, der dritte Preis ging an das Büro „Kraft.Raum Landschaftsentwicklung aus Krefeld.

„Wir haben gespürt, dass das Tal mit seiner Lage ein ruhiger, ein bescheidener Ort ist“, erläuterte Prof. Burkard Wegener, Geschäftsführer von „Club L94“ gestern bei der Vorstellung der Preisträger. „Wir wollten das Tal öffnen und spürbar machen.“ Die landschaftliche reizvolle „Fuge“ durch den Wald solle gestärkt werden. Rundwege – ein kurzer Familienrundweg, ein längerer Wanderrundweg und ein Freizeitrundweg auch für Fahrradfahrer – sollen angelegt werden. Entlang der Wege sind dann Attraktionen wie Aussichtsplatz, Aussichtsbalkon, Wasserspielplatz, Tiergehege etc. wie „an einer Perlenkette aufgezogen“ zu finden.

Eingriffe gering halten

Man wolle den Ort nicht überfrachten und die Eingriffe gering halten, so Burkard Wegener. Ein Schwerpunkt sei, das Wasser erlebbar zu machen.

„Der freie Blick auf das Hülsenbecker Tal“ sei für die Jury ein wesentliches Argument zugunsten des mit 23 000 Euro dotierten Siegerentwurfs gewesen, erklärte Bürgermeisterin Imke Heymann. Nach einem vorgeschalteten Beteiligungswettbewerb waren zehn Büros ausgewählt worden, acht reichten schließlich ihre Konzepte ein. Die Jury, nahm am Mittwoch drei Durchgänge vor. Nach einem ersten Überblick über die anonym auf Stellwänden präsentierten Beiträge wurden drei Entwürfe ausgesiebt, nach einem zweiten Rundgang folgten zwei weitere.

Ein zweiter Preis wurde nicht vergeben, weil „der Unterschied zwischen dem ersten und dritten relativ groß war“, erläuterte Stephan Langhard, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Bürgerdienste. So seien beim Drittplatzierten eine sehr große Promenade am Taleingang, das einfach in die Ennepe gesetzte Wasserrad sowie eine starke Veränderung des Laufs der Hülsenbecke weniger gut angekommen.

Eine Anerkennung sprach die Jury dem Entwurf von Ingolf Hahn aus. Der Essener Landschafts- und Umweltplaner hatte „alles hochgenommen und neu gesetzt“, wie es Imke Heymann formulierte. Unter anderem beinhaltet der Entwurf eine Spielschlucht am Wasserrad als Abenteuerpark für ältere Kinder und Jugendliche und einen „Hochwasserpark“ im mittleren Bereich vor. Zudem ist statt der Musikmuschel am oberen Rand des Geländes ein Freilufttheater im unteren Bereich vorgesehen.

Entwürfe noch überarbeiten

Die Stadt will nun die Preisträger auffordern, ihre Entwürfe auf Basis der Empfehlungen, die die Jury ihrem Urteil beigefügt hat, zu überarbeiten. Danach geht es in die Kostenverhandlungen, bevor die Politik über die Auftragsvergabe entscheidet. Erste sichtbare Schritte soll es 2018 geben, 2019 sollen die wesentlichen Dinge der Freiraumgestaltung weitgehend umgesetzt sein.