Gevelsberg. In Gevelsberg entstehen neue Senioren-Wohnungen, zwei Demenz-WGs und eine WG für Menschen mit Behinderung. Alle Infos dazu gibt es hier.
Wer über die Haßlinghauser Straße oder die Heideschulstraße fährt, kann die Baustelle eigentlich gar nicht übersehen. Mit mehreren Stockwerken erstreckt sich der Rohbau mittlerweile über das Grundstück direkt neben dem Hans-Grünewald-Haus. Wenn alles fertig ist, kann Gevelsberg ein weiteres Angebot für das Senioren-Wohnen vorhalten. Ende 2021 sollen die Arbeiten nach derzeitigem Stand abgeschlossen sein.
Zur Erinnerung: An der Heideschulstraße entstehen 16 sogenannte Service-Wohnungen mit Anschluss an das Seniorenheim und drei Wohngemeinschaften – zwei davon für Demenzkranke, eine für Menschen mit Behinderungen. Betreiber ist die Evangelische Stiftung Volmarstein, die 2011 das angrenzende Hans-Grünewald-Haus eröffnet hat. Auch in dieser Einrichtung entstehen weitere Plätze.
Das liegt daran, dass die beiden Demenz-Wohngemeinschaften, die in den Neubau nebenan einziehen, derzeit noch im Hans-Grünewald-Haus untergebracht sind. Nach dem Umzug sollen in den beiden WGs acht Menschen leben statt wie jetzt sieben. Jeder in einem eigenen Zimmer, aber in einer gemeinschaftlich genutzten Wohnung.
Weitere Plätze in Seniorenheim
Im Hans-Grünewald-Haus gibt es aktuell 36 Plätze. Durch den Umzug der WGs sollen 14 weitere entstehen, so dass es insgesamt 50 Altenheimplätze in der Einrichtung mit der Adresse Haßlinghauser Straße 60 gibt. „In die WG für Menschen mit Behinderung ziehen Menschen von Volmarstein aus nach Gevelsberg“, erklärt Reinhard Nellen, Geschäftsführer der Ambulanten Dienste Volmarstein (ADV), die die Wohngemeinschaften betreibt. Am Standort in Volmarstein würden dafür ein reines Gesundheitszentrum und zwei Wohnheime für Kinder entstehen.
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Laut Andrea Krämer von der Evangelischen Stiftung Volmarstein sollen die 16 Service-Wohnungen in der Heideschulstraße 25 seniorengerecht eingerichtet und großzügig geschnitten sein, damit Bewohner sich zum Beispiel mit einem Rollator gut darin bewegen könnten. „Sie verfügen auch über eine Küche, die vom Vermieter regelmäßig gewartet wird“, sagt Krämer.
Außerdem gebe es Ansprechpartner für die Senioren, die ihnen helfen sollen, entscheidende Fragen zu klären. Beispielsweise, wenn jemand eine Einkaufshilfe benötigt. „Die Kontaktperson regelt das dann“, so Krämer weiter. Grundlegend richte sich das Angebot der Service-Wohnungen an Menschen ab 60 Jahren aufwärts, die Abschied von ihrem eigenen Haus nehmen würden.
Wasser verzögert den Zeitplan
Bis es an der Heideschulstraße aber so weit ist, wird es voraussichtlich noch ein paar Monate dauern. Der Spatenstich für das Projekt hatte im Frühjahr 2019 stattgefunden. 13 Monate Bauzeit waren ursprünglich angesetzt.
Zu viel Schichtenwasser habe den Zeitplan aber in Verzug gebracht, wie Thomas Freericks, gemeinsam mit seiner Frau Dr. Christiane Pingen Geschäftsführer des Investors Urwohnen GmbH, erklärt. Schichtenwasser ist auf einer Bodenschicht aufgestautes Oberflächenwasser.
Kontakt für Interessenten
Dadurch, dass die Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz und Menschen mit Behinderung aus anderen Einrichtung in der neue Haus an der Heideschulstraße umziehen, sind die Plätze dort schon vergeben. Wer aber Interesse an Angeboten für das Service-Wohnen hat, kann sich an Andrea Krämer von der Evangelischen Stiftung Volmarstein wenden.Sie ist erreichbar unter der Mobiltelefonnummer 0152/39 550 186 und via E-Mail an KraemerA@esv.de
„Wir pumpen ununterbrochen ab und müssen deshalb einen neuen undurchlässigen Keller machen“, so Freericks. „So als würde man an einem Gewässer bauen.“ Der Rohbau sei ansonsten soweit fertig. Bald würden die Fenster eingebaut. Die Rohinstallationen haben laut Freericks schon begonnen.
Die Urwohnen GmbH, die ihren Sitz in Pulheim im Rhein-Erft-Kreis hat, steht nach eigenen Angaben für ökologische Bauprojekte, die neuen Raum zum Leben schaffen. Diesen Anspruch verfolgen Thomas Freericks und Dr. Christiane Pingen auch an der Heideschulstraße.
CO₂-neutrale Pelletheizung
„Wir haben das Ziel, hier mit so wenigen Bau- und Dämmstoffen zu arbeiten wie möglich“, sagt Freericks. „Wir haben hier reinen Tonstein in den Wänden, der als Dämmung wirkt.“
Außerdem solle die Einrichtung eine CO₂-neutrale Pelletheizung bekommen. In einer solchen Heizung können Holzpellets genutzt werden, um Wärme zu erzeugen. „Mit einer Pelletheizung sind sie recht weit oben bei den Energiestandards“, sagt Thomas Freericks. Dabei solle die Heizung zum Teil auch das Hans-Grünewald-Haus versorgen. Inklusive Grunderwerb und Bau nimmt die Firma Urwohnen etwa 6 Millionen Euro in die Hand.