Gevelsberg. Der Pflegedienst „dreizett Plus“ lässt in Gevelsberg eine Demenz-WG und Tagespflege bauen. Der Fortschritt lässt sich schon erkennen.

Das "Haus am Berger See" nimmt Gestalt an. Das Gebäude an der Berchemallee, das später eine Demenz-WG und eine Tagespflege beinhalten soll, hat bereits eine Tiefgarage und zwei Obergeschosse. "Jetzt kommt das Dachgeschoss", freut sich Gabriele Landolfo, Chef des ambulanten Pflegedienstes „dreizett Plus“, über den Fortschritt. „dreizett Plus“ wird die Einrichtung nach ihrer Fertigstellung betreiben. Die Warteliste für die beiden Angebote sei lang. Anfragen würden aber immer noch entgegengenommen, verspricht Landolfo.

Auf rund 280 Quadratmetern entstehen an der Berchemallee im Obergeschoss außer Gemeinschaftsräumen, einem Garten mit Terrasse und einem zum Berger See gerichteten Balkon insgesamt neun Zimmer für demenziell veränderte Menschen.

Tagespflege für 15 Gäste

Im Erdgeschoss wird auf weiteren rund 290 Quadratmetern eine Tagespflege für täglich 15 Gäste eingerichtet. Zusätzlich soll der Hauptsitz des ambulanten Pflegedienstes im Obergeschoss an der Berchemallee auf rund 130 Quadratmetern mehr Platz finden. Derzeit befindet sich die Zentrale von „dreizett Plus“ an der Hagener Straße 401. Spatenstich für die neue Einrichtung in Berge war im Juni 2020.

"Ich gehe davon aus, dass wir im Juni oder Juli 2021 fertig sind", sagt Gabriele Landolfo. Bis zur Eröffnung möchte er sein Team auf rund 65 Mitarbeiter vergrößern. „dreizett Plus“ betreibt schon eine Demenz-WG in der Gartenstraße 40. Das Konzept der Demenz-WG an der Berchemallee soll dem der Einrichtung an der Gartenstraße gleichen. "Auch dafür nehmen wir übrigens noch Anfragen an", verrät Landolfo.

An die Bewohner angepasst

Wie es der Name "Demenz-WG" schon sagt, leben die Bewohner hier in einer Wohngemeinschaft zusammen. Der Tagesablauf ist vor allem durch das Mittag- und das Abendessen strukturiert. Die Frühstückszeiten sind an die individuellen Gewohnheiten der Bewohner angepasst.

„Es findet eine intensive Betreuung statt, bei der Ressourcen und Fähigkeiten der Demenzkranken gefördert werden und dadurch erhalten bleiben“, erläutert Gabriele Landolfo das Konzept. Tagsüber seien stets zwei und nachts ein Mitarbeiter vor Ort, um eine 24-Stunden-Betreuung zu gewährleisten. Hinzu kommen Kräfte für die individuelle Betreuung der Bewohner.

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„Die Leute können nach draußen gehen zum Spazieren oder Shoppen“, hatte der dreizett-Chef im Zuge des Spatenstichs in Berge erklärt. Auch kleine gemeinsame Ausflüge würden unternommen, alles je nach Stadium der Demenz. Was Landolfo wichtig ist: „In unserem Wohnhaus gibt es kein klassisches 0815-Heimklischee.“ Jeder Bewohner könne seine eigenen Möbel, Wohnaccessoires und Erinnerungsstücke mitbringen.

Spatenstich im Juni 2020

Landolfo sieht in dem „Haus am Berger See“ eine große Bereicherung für den Stadtteil Berge-Knapp. Auch Bürgermeister Claus Jacobi sagte, dass es ist im Interesse der Stadt Gevelsberg sei, dass hier ein Lückenschluss in der sozialen Infrastruktur und der geriatrischen Versorgung geschehe.

Eine vergleichbare Einrichtung dieser Art gebe es in Berge-Knapp nicht. Weil die Warteliste laut Gabriele Landolfo immer länger geworden sei, hatte "dreizett Plus" sich dazu entschieden, mit der Demenz-WG in Berge ein neues Projekt zu beginnen. Eineinhalb Jahre Planungsarbeit seien dem Baustart vorangegangen.

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