Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Die Widerstände werden größer, der Druck wächst, doch der EN-Kreis will seine Öko-Bilanz aufpolieren und künftig das Recycling-Potenzial nutzen.

Auch wenn mächtige Leute aus der milliardenschweren Müllwirtschaft den Druck erhöhen, um die Pläne des Ennepe-Ruhr-Kreises zu stoppen, geht dieser unbeirrt seinen Weg weiter, um die Ökobilanz der Restmüllentsorgung einen riesigen Schritt nach vorn zu bringen und sich tatsächlich an den Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zu orientieren. Der Weg für die Sortierung der etwa 45.000 bis 50.000 Tonnen Restmüll pro Jahr, um einen immensen Anteil davon zu recyceln, ist auf dem politischen Parkett nun bereitet.

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CDU, SPD, die Grünen und die FDP haben diesbezüglich einen gemeinsamen Antrag gestellt. Es ist mit größter Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der Kreistag diesem am kommenden Montag zustimmt und damit den entscheidenden Pflock zur Umsetzung des wegweisenden – manche sagen sogar revolutionären – Konzepts einschlägt. Der Ursprung der Restmüllrevolution, die durchaus vom EN-Kreis aus Vorbildcharakter für das Land haben kann, liegt etwa eineinhalb Jahre zurück, als die CDU sich mit dem Thema beschäftigte, die Abfallpolitik des Kreises auf moderne Füße zu stellen. Der Kreistag trug diesen Prozess mit, an dessen Ende Johannes Einig, Geschäftsführer des hiesigen Entsorgungsunternehmens AHE, das über die AVU zum Teil in kommunaler Trägerschaft ist, sein Konzept dem Umweltausschuss vorstellte.

Auftrag zur Umsetzung

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Damit scheint er die Politik fraktionsübergreifend derart überzeugt zu haben, dass in seltener Einigkeit SPD, CDU, Grüne und FDP sich dafür aussprechen, „ökologische Kriterien bei der Abfallentsorgung im Ennepe-Ruhr-Kreis zukünftig stärker zu berücksichtigen und damit die Klimabilanz nachhaltig zu verbessern.“ Weiterhin solle der Kreistag die Überlegungen, „nicht nur einen wirtschaftlichen, sondern vor allem einen ökologischen Mehrwert für den EN-Kreis sowie neue Arbeitsplätze und zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen im EN-Kreis zu schaffen“, begrüßen, wie es im Antrag heißt.

Viel wichtiger aber ist dessen letzter Punkt: „Die Verwaltung wird beauftragt, der Politik bis zum Sommer 2021 Möglichkeiten zur Umsetzung des Konzepts aufzuzeigen und entsprechende Vorlagen zur Beratung und Beschlussfassung in den Gremien vorzulegen.“