Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Arbeitslosigkeit im EN-Kreis: Zahlen bleiben desolat, aber eine leichte Belebung ist aktuell festzustellen.
Anzeichen einer Herbstbelebung prägen den Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis im September: Die Folgen von Corona gehen zurück. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 380 oder 3,0 Prozent auf 12.213. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,2 Punkte auf 7,1 Prozent. Auch der Vorjahresabstand ist etwas kleiner, aber nach wie vor beträchtlich: Vor zwölf Monaten gab es im Kreis 2.674 Arbeitslose weniger, die Quote damals lag bei außerordentlich guten 5,5 Prozent.
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„Erstmals seit über einem halben Jahr sinkt die Arbeitslosigkeit. Erfahrungsgemäß ist der September der beste Monat im ganzen Jahr, doch wird die aktuelle Belebung natürlich nicht die coronabedingten Verwerfungen seit März kompensieren können“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Das gute Signal besteht insbesondere darin, dass mehr Menschen eine Beschäftigung aufgenommen haben. Und bei den Neuanzeigen von Kurzarbeit gibt es keinen auffälligen Anstieg mehr. Die Abrechnung des bereits enorm hohen Bestandes bleibt trotzdem noch für längere Zeit eine große Herausforderung.“
Die Agenturchefin hat ein Anliegen: „Der Ausbildungsmarkt läuft noch auf Hochtouren, hat sich in diesem Jahr um rund zwei Monate verzögert. Die letzten Entscheidungen fallen eher im Dezember, also Chancen noch auf allen Seiten! Jugendliche und Unternehmen sollten sich melden. Eine coronabedingte Lücke bei der Ausbildung können wir uns nicht leisten.“
Im September ging die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung wie auch in der Grundsicherung spürbar zurück. 4.982 waren Kunden der Arbeitsagentur (152 oder 3,0 Prozent weniger als im Vormonat) und 7.231 wurden durch das Jobcenter EN betreut (228 oder 3,1 Prozent weniger). Außer bei den Langzeitarbeitslosen war die Entwicklung für fast alle Zielgruppen günstig, besonders für Jüngere und Menschen mit ausländischem Pass.
Kräftenachfrage zieht an
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Die Unternehmen im Ennepe-Ruhr-Kreis suchen wieder verstärkt nach Beschäftigten. Mit 444 neuen Stellen wurden gegenüber dem Vormonat 97 oder 28,0 Prozent mehr gemeldet als im schwachen August. Sogar in Relation zum Vorjahresmonat war dies ein kleiner Anstieg um 17 Stellen oder 4,0 Prozent.
Personaldienstleister hatten mit 182 neu gemeldeten Stellen nicht nur den größten Bedarf, sondern auch den höchsten Anstieg gegenüber dem Vormonat. Es folgten das Gesundheitswesen (60), das verarbeitende Gewerbe (46), der Handel (28), die öffentliche Verwaltung (24) und das Baugewerbe (22). Das Gastgewerbe meldete nur neun Stellen, die Logistik sogar nur acht.
Die Zahl aller bei der Arbeitsagentur gemeldeten Stellen insgesamt erhöhte sich deutlich um 116 oder 7,8 Prozent auf 1.598 Stellen, war aber um 630 deutlich geringer als im Vorjahr (-28,3 Prozent).