Ennepetal. Seit diesem Sommer hat Ennepetal ein Naturfreibad. Die Verantwortlichen ziehen eine Bilanz der Premierensaison und zeigen sich zufrieden.

12.349 Menschen haben im gerade zu Ende gegangenen Sommer das neue Naturfreibad Ennepetal besucht. Nachdem das Wetter nach Eröffnung des umgebauten Bades am 3. Juli zunächst gar nicht mitspielte, wurde vor allem in der zweiten Hälfte der Sommerferien an mehreren Tagen die unter Corona-Regeln zulässige Höchstzahl von Besuchern erreicht. Unter dem Strich zeigen sich Florian Englert, Geschäftsführer der Kluterthöhle und Freizeit GmbH & Co. KG, und Badleiter Volker Külpmann sehr zufrieden mit der Premierensaison, die am 22. August endete. Die Rückmeldungen der Badegäste seien positiv gewesen und die Technik mit der ökologischen Wasseraufbereitung habe einwandfrei funktioniert.

Besucherzahlen

„Unter Pandemiebedingungen war das eine sehr gute Saison“, meint Florian Englert. Zum Vergleich führt er die Zahlen der Vorjahre an (2019 war das Freibad geschlossen). 2018 habe man in in einem heißen, trockenen Sommer knapp 22.500 Besucher gezählt, im sehr schlechten Jahr zuvor waren es rund 6.100. Etwa so durchschnittlich wie in diesem Jahr seien die Sommer 2016 und 2015 gewesen, wo jeweils etwas mehr als 15.000 Menschen das Freibad besuchten. Damals hatte die Saison allerdings einen Monat früher begonnen und es gab keine Beschränkung der Besucherzahl.

650 Gäste durften sich im Rahmen der Corona-Regeln höchstens gleichzeitig im Naturfreibad aufhalten. Die höchste Besucherzahl lag dennoch mit 824 darüber, weil nicht jeder Gast die volle Zeit genutzt hatte, so dass weitere Besucher eingelassen werden konnten, nachdem einige früher gegangen waren.

„Das Klientel, das wir bekommen haben, war das, was wir uns gewünscht haben“, meint Florian Englert. Vorwiegend Familien mit Kindern waren zu Gast, auch fanden einige Besucher aus der weiteren Umgebung den Weg nach Ahlhausen. „Es waren durchweg angenehme Gäste, was sicher auch daran liegt, dass sie sich über unser E-Ticket-System anmelden mussten“. betont Volker Külpmann. Ein Zeichen für das gute Klima: Es habe nicht einen Polizeieinsatz in der Saison gegeben, so der Badleiter.

Rückmeldungen

„Das Publikum war begeistert vom Bad“, sagt Külpmann. „Die einzigen kritischen Äußerungen kamen von Leuten, die bisher gar nicht zu Gast waren.“ Anfangs sei einigen das Wasser mit 19 Grad noch etwas kühl gewesen“, meint er. Es habe nach Inbetriebnahme etwas Zeit gebraucht, bis es sich über die Solarthermie-Anlage erwärmt habe. Zeitweise musste dann aber sogar nachgekühlt werden, denn das Wasser soll in dem Naturfreibad nicht über 26 Grad warm werden. Etwas enttäuschend sei allerdings die Nutzung des Sandstrandes gewesen, meint der Badleiter. Dass dort nicht geraucht, getrunken und gegessen werden dürfe, außerdem Ballspielen nicht erlaubt sei, habe wohl manchen davon abgehalten, den Bereich zu nutzen. Auf der anderen Seite habe sich der Sandaustrag aus dem Bereich in Grenzen gehalten.

Technik

Sehr gut funktioniert habe die Technik mit der biologisch-mechanischen Filterung, meint Volker Külpmann. Wöchentlich sei das Wasser im Becken und im Filter beprobt worden, nirgendwo habe es von Seiten des Gesundheitsamtes eine Beanstandung gegeben. Auch das Ennepewasser, mit dem das Becken befüllt wurde, sei einwandfrei gewesen. „Wir haben eine hohe Zuverlässigkeit der Wasserseite“ so Külpmann. „Ich hoffe, dass die Prüfzyklen künftig weitmaschiger werden können.“ Die Analysen seien teuer.

Organisation

In organisatorischer Hinsicht hätten die coronabedingten Beschränkungen durchaus Vorteile gehabt, meint Volker Külpmann. „Wir hatten keinerlei Vorlaufzeit, wie Probeschwimmen mit Vereinen oder einen Tag der offenen Tür, haben also ,learning by doing’ betrieben.“ Da sei die Begrenzung der Kapazität hilfreich gewesen. Bewährt habe sich das E-Ticket-System.

Im Hinblick auf die Coronaregeln hätten die Mitarbeiter nur da eingreifen müssen, wo gelegentlich zu viele Besucher aufeinander kamen, erklärt der Badleiter. Das Becken sei nie zu voll gewesen. An der Rutsche und an den Foodtrucks, wo es zur Schlangenbildung gekommen sei, habe man auf die Abstandsregeln geachtet.

Anstehende Arbeiten

Still ruht der See: Das Wasser bleibt über Winter im Becken – wurde allerdings auf einen Stand von 75 Prozent abgesenkt. Erst im kommenden Frühjahr wird es abgelassen. Dann wird das Becken gereinigt, bevor es schließlich mit Wasser aus der Ennepe wieder befüllt wird.
Still ruht der See: Das Wasser bleibt über Winter im Becken – wurde allerdings auf einen Stand von 75 Prozent abgesenkt. Erst im kommenden Frühjahr wird es abgelassen. Dann wird das Becken gereinigt, bevor es schließlich mit Wasser aus der Ennepe wieder befüllt wird. © WP | Hartmut Breyer

Zur kommenden Saison will das „Platsch“ die eigene Gastronomie in Betrieb nehmen, die Foodtrucks waren nur eine Übergangslösung. „Die uns gut über den Sommer gebracht hat“, wie Volker Külpmann meint. Die Küche solle innerhalb der nächsten Woche kommen und der Thekenbau stehe noch an. Für nächstes Frühjahr ist das Einrichten des Bereichs sowie ein Probekochen vorgesehen.

Über Winter bleibt das Becken gefüllt, der Wasserstand wurde aber bereits auf 75 Prozent abgesenkt. Eisdruckpolster sollen verhindern, dass sich Eis am Beckenrand bildet, was sonst zu Frostschäden führen könnte. Im Frühjahr wird das Wasser abgelassen, die klassische Reinigung des Beckens vorgenommen und dann wieder Wasser eingefüllt. Das Schilf des biologischen Filters könne jetzt oder im Frühjahr zurückgeschnitten werden, so Volker Külpmann.

Für das Solebecken, das außen neben dem Hallenbad eingebaut werden soll, habe man gerade die Baugenehmigung erhalten, berichtet Florian Englert. „Ich hoffe, dass wir noch dieses Jahr mit dem Einbau beginnen können.“ Man wolle nächstes Jahr in der Sommersaison keine Baustelle mehr haben. Das 80 Quadratmeter große Becken zähle zum Hallenbad, könne von dort über eine Tür am Variobecken erreicht werden.