Gevelsberg. Die Zukunft des historischen Kalenders „Gevelsberg in alten Bildern“ ist gesichert. So soll es in den kommenden Jahren damit weitergehen.
Auch wenn Fritz Sauer nicht mehr am Leben ist, seine Erinnerungen an die Stadt sind für die Ewigkeit festgehalten und mittlerweile im Stadtarchiv. Und auch die Geschichte der historischen Kalender ist gesichert. Gerd Lützenbürger führt seine Arbeit fort und ist schon dabei, Fotos für den Kalender 2021 „Gevelsberg in alten Bildern“ zusammenzustellen. Früher hatte das der Stadtchronist getan. An Fotos mangelt es nicht. Auch nicht an Unterstützern.
Christina Hansen-Böck hat von ihrem Vater Dietmar Hansen nicht nur die Rats-Apotheke übernommen, sondern auch den Wunsch, sich in der Stadt zu engagieren. Sie bezahlt den Druck der historischen Kalender, den Verkaufserlös erhält der Gevelsberger Kinderschutzbund. „Wir danken Frau Hansen unheimlich. Diese Unterstützung hilft uns sehr.“ Die Vorsitzende des Vereins, Barbara Lützenbürger, ist dankbar für die Spende. 2045 Euro sind es dieses Mal geworden – für die Kalender 2020.
Material von Dr. Margret Korn für 2020
Im Oktober 2018 starb Fritz Sauer, da war der Kalender für 2019 schon fertig. Lange Zeit stand nicht fest, wie es weiter geht. Das Problem war, das der Nachlass nicht greifbar war, erklärt Gerd Lützenbürger. Also griff er für den Kalender 2020 auf Material von Dr. Margret Korn zurück. Die Heimatfreundin, Buchautorin und ehemalige Leiterin der Volkshochschule Ennepe-Ruhr Süd war Anfang 2018 verstorben.
60. Geburtstag gefeiert
Der vorherige Eigentümer der Apotheke und Initiator des Kalenders, Dietmar Hansen, arbeitete in der Rats-Apotheke erst zur Aushilfe, dann ab 1970 fest angestellt.
1978 übernahm er die Apotheke und übergab die Verantwortung 2009 schließlich an seine Tochter. Er verstarb Anfang Dezember 2019 unerwartet.
Die Apotheke an der Mittelstraße 5 feierte vor einem Jahr 60. Geburtstag.
„Nach ihrer Pension hatte sie Bücher über die Geschichte der Stadt geschrieben“, erinnert sich Lützenbürger. „Ich habe noch Kartons mit ihrem Material.“ Zum größten Teil handelte es sich dabei um Postkarten. Korn habe sie gekauft, um sie für ihre Bücher zu verwenden. Der Heimatverein habe die Postkarten eingescannt. „Ich habe wegen des Urheberrechts welche herausgesucht, die 100 Jahre und älter sind“, sagte Lützenbürger damals.
Jetzt, für 2021, kann er auf das große Fritz-Sauer-Archiv zurückgreifen, dank der freundlichen Unterstützung des Stadtarchivs. Die Zukunft des Kalenders sei damit gesichert, freuen sich die Akteure. Für sie steht fest, dass sie an der Tradition festhalten wollen. Ganz zur Freude vieler Gevelsberger.
Schon seit mehr als 25 Jahren zu kaufen
Seit mehr als 25 Jahren gibt es bereits „Gevelsberg in alten Bildern“ in der Rats-Apotheke, immer in der Vorweihnachtszeit, zu kaufen. In diesem Jahr soll es eine Art „Best-of-Auswahl“ werden. „Ich habe Spaß dabei, die alten Bilder zu sichten, es sind schöne und geschichtsträchtige Aufnahmen“, sagt Gerd Lützenbürger und will nur so viel verraten: Natürlich wird darin die Kirmes Platz finden, ebenso wie das Schwimm in, das gerade umgebaut wird, Vereine und Verbände gehörten da ebenso rein wie Bilder von Gevelsberg, wie es einmal war, gerade vor dem Hintergrund des großangelegten Stadtumbaus, der jetzt ansteht.
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Der Bezug zu heute soll auch in der Neuauflage des Kalenders eine große Rolle spielen. Vor allem aber geht es um Emotionen und Erinnerungen, die so lebendig gehalten werden.