Ennepe-Ruhr. Eltern sind in Sorge, dass die Schulbusse zu voll sind und Schüler dort keinen Abstand halten können. Jetzt hat der Ennepe-Ruhr-Kreis reagiert.

„Alles andere als einfach, aber auch alles andere als verantwortungslos“ – auf diese Formel bringt es Daniel Wieneke, zuständiger Fachbereichsleiter der Kreisverwaltung, mit Blick auf die Debatte über die Corona-Risiken für Kinder und Jugendliche, die täglich den Bus für ihren Weg zur Schule nutzen. Auch im Schwelmer Kreishaus sind in den letzten Tagen Bedenken und Sorgen von Eltern eingegangen. Ihr Eindruck: Die Busse sind zu voll und Mindestabstände würden nicht eingehalten. Ihre Forderungen: Mehr Busse und Kontrollen, ob alle an Haltestellen und in Fahrzeugen auch die von der Landesregierung vorgeschriebene Mund-Nasen-Bedeckung tragen.

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Die Kreisverwaltung verweist – wie bereits die Verkehrsunternehmen VER und Bogestra – auf die gültige Coronaschutzverordnung für NRW. „Der Vorwurf, der Mindestabstand von 1,5 Metern könne in Bussen und Bahnen nicht eingehalten werden, geht ins Leere. Gerade weil dies so ist und alle das wissen, muss ja eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Ein Mindestabstand in Bussen ist nicht vorgegeben und muss auch nicht eingehalten werden Die Mund-Nasen-Bedeckung soll dieses Manko ausgleichen“, betont Wieneke.

Maskenpflicht auch an Haltestellen

Die Pflicht sie zu tragen, besteht dabei sowohl in den Fahrzeugen wie auch im Umfeld der Haltestellen. Hier sei jeder einzelne gefordert, durch sein Verhalten die Gesundheit der anderen zu schützen. Wer dazu nicht bereit sei, müsse jederzeit damit rechnen, angesprochen zu werden. Von Mitmenschen und Busfahrern, die Hinweise geben können, sowie von Mitarbeitern der städtischen Ordnungsämter, die befugt sind, Bußgelder zu verhängen. Das Land hat für die Verstöße eine Strafe von 150 Euro vorgesehen.

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Wie zu jedem Schuljahresbeginn zählen die Verkehrsunternehmen auch in diesem Jahr auf allen Linien, wo es besonders voll ist. Die erhobenen Daten zeigen nach einer Woche regulären Unterrichts sehr zuverlässig, wo tatsächlich Handlungsbedarf besteht. Stand heute liegt die Besetzungsquote in den Schulbussen zwischen 60 und 70 Prozent.

Personal und Fahrzeuge fehlen

Diese Zahl steht im Widerspruch zu subjektiven Wahrnehmungen von Eltern. „Unser Ziel ist es, die Lage sachlich und auf der Basis von Daten und Fakten zu erfassen, zu bewerten und bis Mitte nächster Woche da zu handeln, wo es nötig ist“, unterstreicht VER-Geschäftsführer Peter Bökenkötter.

Es gebe aber auch Grenzen. Während Sitzpläne für Klassen zeigen, wer neben wem gesessen hat, oder Listen festhalten, wer wann ein Restaurant besucht habe, seien derartige Aufstellungen für Busse nicht vorstellbar. Mehr Busse und damit mehr Plätze sind aus Sicht der Verkehrsunternehmen kurzfristig kaum umsetzbar. Dazu fehlen Personal wie auch Fahrzeuge.

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