Gevelsberg. Freitag öffnet der Freizeitpark „Gevelsberger Sommerfeeling“ seine Tore am Ennepebogen. Organisator Andreas Alexius ist vom Konzept überzeugt.

„Das hier ist kein normaler Kirmesaufbau“, sagt Andreas Alexius, „das ist zehn Mal mehr.“ Offiziell ist das Gevelsberger Sommerfeeling auch gar keine Kirmes, sondern ein Freizeitpark. Der Ennepetaler, der die Veranstaltung auf dem Ennepebogen organisiert hat, hofft, dass die Idee in der Stadt ankommt. Sorgen, dass wegen der aktuell steigenden Corona-Fallzahlen die Menschen lieber zu Hause bleiben, hat er nicht. „Das Hygienekonzept ist gut und besser als in jeder Fußgängerzone.“

Etwa 35 Schausteller dabei

Überall stehen Desinfektionsspender. Und wo gebe es schon die Möglichkeit, sich unter fließendem Wasser die Hände zu waschen, fragt Alexius, der seit dem frühen Montagmorgen auf dem Ennepebogen unterwegs ist. Freitag um 13.30 Uhr werden die Tore geöffnet. Bis dahin ist noch viel zu tun.

Fünf Tage Trubel

Das Gevelsberger Sommerfeeling beginnt am Freitag, 21. August, um 13.30 Uhr. Die offizielle Eröffnung ist um 17 Uhr mit einem Fassanstich.

Der Freizeitpark am Ennepebogen ist bis einschließlich Dienstag, 25. August, von 13.30 bis 22 Uhr geöffnet.

Der Eintritt beträgt 1 Euro, jeder Besucher erhält ein Armband am Eingang.

Es ist mittlerweile 11 Uhr. Das dritte Hemd ist schon durchgeschwitzt und die Zugmaschinen mit den Kirmeswagen stehen Schlange vor und auf dem Parkplatz. Um die Dränage auf der Wiese nicht mit den schweren Maschinen zu zerstören, zieht Andreas Alexius die Anhänger mit dem Trecker an die richtige Stelle. Einen nach dem anderen. Kreuz und quer verteilt. „So wird es keine Besucherströme geben“, erklärt er, die Menschen können Abstand halten. Damit der Platz dafür auch ausreicht, dürfen nur 1250 Besucher gleichzeitig auf dem Gelände sein.

Schwere Zugmaschinen dürfen nicht auf das Gelände, alle Hänger werden per Trecker gezogen.
Schwere Zugmaschinen dürfen nicht auf das Gelände, alle Hänger werden per Trecker gezogen. © WP | Carmen Thomaschewski

Eine Familie bleibe etwas zwei, drei Stunden auf dem Gelände, das habe ihm die Erfahrung auch beim Wittener Zwiebelino gezeigt. Das war der erste Freizeitpark, den er in Eigenregie unter Corona-Bedingungen veranstaltet hat. Die Fluktuation sei groß, und wenn es doch zu einer Warteschlange komme, gebe es genügend Ausweichmöglichkeiten bis hinaus zur Promenade neben der Sparkasse, sagt Alexius.. In Witten habe das Wetter nicht mitgespielt, es sei viel zu heiß gewesen. In Gevelsberg rechnet Alexius mit besseren Besucher-Zahlen. Nicht nur, weil das Wetter kirmesfreundlichere Temperaturen bringen soll, sondern weil die Gevelsberger ein gutes Kirmespublikum seien und das Konzept passe, sagt Alexius. Es sei genehmigt und werde von der Bezirksregierung mittlerweile als Vorlage genutzt. Carina Gödecke, Politikerin aus dem Landtag, habe sich für den Fassanstich zur offiziellen Eröffnung am Freitag ab 17 Uhr angemeldet. Das zeige die Akzeptanz, so Alexius.

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Außerdem: Es liefen schon eine Weile die Freizeitparks im Land, von Infektionen sei nichts bekannt. „Der beste Schutz ist das Verhalten der Besucher“, sagt er. Bislang hätten sich alle daran gehalten. Und zur Sicherheit gebe es auf dem Gelände Aufsichtspersonal, das dezent aber aufmerksam auf die Einhaltung der Hygieneregeln achte.

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Ein Familientag sei erst einmal nicht geplant. Die Preise seien ohnehin günstiger als sonst, damit sich auch alle einen Besuch leisten könnten. Außerdem möchte Alexius nicht noch einen zusätzlichen Besucherandrang provozieren. Die Rückmeldungen, die er erhalten habe, zeigten, dass die Gevelsberger auch jetzt der Kirmes treu bleiben wollen.

Andreas Alexius ist Veranstalter des Gevelsberger  Sommerfeelings am Ennepebogen und betreibt einen Autoscooter.
Andreas Alexius ist Veranstalter des Gevelsberger Sommerfeelings am Ennepebogen und betreibt einen Autoscooter. © WP | Carmen Thomaschewski

Das Thema Parkplätze werde aus Sicht des Veranstalters kein Problem sein. „Die Gevelsberger kommen zu Fuß, damit sie auch ein Bier trinken können.“ Es werde einen Stand geben, der Sitzgelegenheiten, Stehtische und auch Liegestühle biete. Die Gläser würden in einer industriellen Spülmaschine – corona-konform – gereinigt. Eine Einlassregelung über eine Ticketbuchung sei nicht geplant, der Eintritt wird bar gezahlt. Vor Ort gebe es alles, was zu einer Kirmes gehöre. Nur keinen Fisch. „Da habe ich niemanden bekommen.“

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Insgesamt werden sich 35 Schausteller präsentieren. Alexander und Johann Otto Burghard kommen mit ihrem Gruselirrgarten aus Hamm, die jetzt nur Kleingruppen in Etappen einlassen, statt durchgehend zu öffnen. „Eigentlich wären wir ab Ostern nonstop unterwegs gewesen, für uns ist das hier enorm wichtig.“ Was nach Gevelsberg kommt? „Wir wissen es nicht.“ Die Kosten müssten weiter bezahlt werden, und mit den Freizeitparks könne man nicht planen, weil nicht jede Stadt mitmache. Sie sind dankbar für die Chance in Gevelsberg und hoffen, dass es für sie danach weitergeht.