Gevelsberg. In diesem Jahr fand die Gevelsberger Kirmes nur im Herzen statt - 2021 soll sie auf jeden Fall steigen. Der Kirmesverein arbeitet daran.
Nach der Kirmes ist vor der Kirmes. Auch wenn in diesem Jahr die Kirmes nur im Herzen der Gevelsberger stattfinden durfte, rund ging es in der Stadt trotzdem, wenn auch ohne Karussells und festem Programm. „Im kommenden Jahr soll es aber auf jeden Fall wieder eine Kirmes geben, wie auch immer diese aussehen wird“, sagt Kirmesvereins-Geschäftsführer Carsten Neef.
Schausteller planen fest mit Kirmes
„Natürlich planen wir mit der Gevelsberger Kirmes 2021“, sagt Andreas Alexius aus voller Überzeugung. Der Schausteller-Sprecher ist gerade dabei, sein Fahrgeschäft im Hagorado-Park abzubauen. Als nächstes geht es nach Witten.
Das Gelände sei abgesperrt und die Gäste zahlen einen Euro. Und dafür erhalten die Gäste eine Kirmes, so wie sie sie kennen, sagt Alexius. Der mobile Ferien-Freizeitpark in Hagen startete Ende Juni und endete am Sonntag, 19. Juli. „Wir sind dran und sorgen für Kirmeserlebnisse, mit jeder Lockerung ein wenig mehr“, sagt Alexius und ist froh, dass sich die Karussells nach der Corona-Pause wieder drehen dürfen, wenn auch unter Auflagen. Besonders für ihn war der Einsatz der Gevelsberger mit der Spendenaktion. „Das war für den Kopf sehr wichtig“, sagt er. „Zu sehen, wie die Gevelsberger hinter uns Schaustellern stehen“, sagt er mit Blick auf die 14.100 Euro schwere Spende, die das Standgeld im kommenden Jahr reduzieren soll. „Das tat gut.“
Wie es mit Corona weiter geht? Das ist eine Frage, die niemand beantworten kann. Der Gevelsberger Kirmesverein will sich aber vorbereiten, schon jetzt mögliche Antworten finden, um auf alle Eventualitäten reagieren zu können. Die ersten Gespräche sind bereits gelaufen. Die Planung gehe in die Richtung, die Kirmes in einem eingezäunten Bereich stattfinden zu lassen, sagt Neef und erklärt, dass es feste Ein- und Ausgänge geben könnte, an denen die Personalien aufgenommen würden.
Spenden notwendig
Während die Kirmesplanung noch in den Anfängen steckt, hat eine wichtige Phase für die Kirmesgruppen längst begonnen. Die Zeit der Sommerfeste, die das notwendige Geld in die Kassen spült. Eigentlich. Statt die Kirmesfreunde der Stadt zu sich auf die Bauplätze einzuladen, bleiben die Gruppen unter sich, haben ihre Veranstaltungen pandemiebedingt abgesagt. „Doch die Kosten laufen trotzdem weiter“, weiß Carsten Neef. Die Miete, der Strom, Rechnungen müssen bezahlt werden. Für eine sehr willkommene Finanzspritze hat jetzt die Sparkasse Gevelsberg-Wetter gesorgt. Eigentlich war das Geld, so wie in jedem Jahr, für den Kirmesverein bestimmt.
„Wir brauchen das Geld aber nicht so dringend wie die Gruppen“, erklärt Neef und hat angekündigt, dass die zwölf Kirmesgruppen das Geld unter sich aufteilen. Natürlich dürfen auch finanzkräftigere Kirmesgruppen auf ihren Teil verzichten, damit das Geld den Gruppen zu Gute kommt, bei denen es nicht so rosig aussehe, sagt Neef. Er ist dankbar, dass trotz Corona das Kreditinstitut die Kirmesaktiven auch in diesem Jahr unterstützt.
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Dass die Gevelsberger hinter ihrer Kirmes stehen, zeigt sich in diesem Sommer an vielen Dingen. Noch nie sei der Kirmeskrug so schnell ausverkauft worden, wie in diesem Jahr. Die 500 Kennzeichenhalter waren ebenso schnell weg wie die Autofahnen, die 2017 mit Dag Zimmermann zum ersten Mal aufgelegt wurden. In diesem Jahr gab es auch eine größere Variante, doch auch die war sofort weg. „Nächstes Jahr werden wir bei Thomas Meckel einen Merchandise-Stand einrichten“, verspricht Carsten Neef. Der Bedarf ist da und die Ideen auch. „Vielleicht fällt uns ja bis dahin auch noch etwas anderes ein.“
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Auch die ersten Kirmesgruppen haben die Themen ihrer Beiträge für das kommende Jahr eingereicht, welche das sind, das soll erst auf der Jahreshauptversammlung im Januar bekannt gegeben werden. Nur so viel will er verraten, „es sind andere, als in diesem Jahr geplant war“. Carsten Neef weiß, dass einige Gruppen schon mit dem Bau begonnen hatten und im kommenden Jahr daran weiter arbeiten könnten. „Die Arbeit war nicht umsonst.“
Nächster Kirmestermin: 25. bis 29. Juni 2021
Die Gevelsberger Kirmes soll im kommenden Jahr vom 25. Juni bis 29. Juni stattfinden.
Traditionell steht am Freitag, 25. Juni, das Anblasen an. Die längste Nacht in der Stadt Gevelsberg endet dann am Dienstag, 29. Juni, offiziell mit dem Feuerwerk.
Ob es ein neues Kirmesmotto geben wird? „Ich glaube schon“, sagt Neef, ohne einer Entscheidung vorweggreifen zu wollen. Das Auftakttreffen zur Kirmesvorbereitung ist für den 17. August geplant. Aber bei „Kiärmisklima – dat es prima“ ging es um den Bezug zu Greta und den Klimaschutz. Nächstes Jahr gehe es bestimmt um ganz andere Themen.
Nachgeholt werden soll die Vergabe der Blaukittel. Maximal sechs könnten es dann werden. Doch alle Planungen sind noch unter Vorbehalt, sagt Neef. In diesem Jahr sei auf die Ehrung bewusst darauf verzichtet worden. Was die Kirmesaktiven aus dem Vorstand glücklich macht, ist, „dass alles funktioniert hat.“
Der Livestream zum Anblasen, wie alle mit der Situation umgegangen seien, „wie wir super unterstützt wurden, und dass eine Spende in Höhe von 14.100 Euro für unsere Schausteller zusammen kam. Da ist selbst Andreas Alexius sprachlos gewesen. So muss es sein, dass man in der Not zusammenrückt“, meint Carsten Neef.