Gevelsberg. Gevelsberg bekommt nun doch eine Kirmes. Alle Hintergründe und wichtigen Informationen gibt es hier.
Auch wenn in diesem Jahr die Kirmes nicht stattfinden konnte, ganz auf das Karussell-Vergnügen verzichten müssen die Gevelsberger nicht: Der Ennepebogen verwandelt sich vom 21. bis 25. August zum Freizeitpark. Der Eintritt zum „Gevelsberger Sommerfeeling“ kostet 1 Euro. Veranstalter ist Andreas Alexius, der versichert, dass auch die Fahrgeschäfte mit vergünstigten Preisen locken.
Corona habe alle getroffen, deshalb die moderaten Preise, aber vor allem eben auch die Schausteller. Andreas Alexius ist sich sicher, dass es keinen Rettungsschirm der Regierung für seine Branche geben wird. „Wenn wir nicht zeigen, wie es geht, dann werden wir irgendwann nicht mehr weitermachen können.“ Also hat der Ennepetaler Schausteller ein Konzept erarbeitet, das schon in Witten, bei dem „Zwiebelino“-Freizeitpark, Premiere feierte und nun auch in Gevelsberg umgesetzt wird. Und nicht nur dort, auch im Land NRW sei das Konzept mittlerweile Thema, „als Vorlage, um das eine oder andere möglich zu machen“, sagt Alexius, der sich freut, dass die Kirmes weiter lebt, wenn auch unter einem anderen Namen.
Auch interessant
Der Freizeitpark am Ennepebogen beginnt am Freitag, 21. August, und öffnet täglich von 13.30 bis 22 Uhr. Es ist kein Zufall, dass das Sommerfeeling am Dienstag, 25. August, endet. Und doch wird vieles anders sein im Vergleich mit der langen Nacht von Freitag auf Mittwoch, wie die Gevelsberger Kirmes oft genannt wird. Die Fahrgeschäfte werden verstreut auf dem Gelände sein, um keinen Besucherstrom zu erzeugen. Eng an eng wird es nicht geben, dafür Platz, um Abstand zu halten, verspricht der Veranstalter. 1250 Menschen können gleichzeitig im Freizeitpark sein, sagt Alexius. „Um immer genau zu wissen, wie viele auf dem Gelände sind, werden nummerierte Armbänder am Einlass ausgegeben.“
Auch interessant
Ausreichend Fläche, um sich anzustellen gebe es auch, so der Schausteller. Die Kasse werde am Eingang zum Ennepebogen eingerichtet, Aufsichtspersonal achte drauf, dass auf dem Gelände alles funktioniert und die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.
Überall Desinfektionsspender
Auch wenn es das Gesetz nicht vorschreibe, werde es gleich mehrere Handwaschstationen mit Wasser und Seife geben, die berührungsfrei betätigt werden können, erklärt Alexius. Dazu gebe es an jedem Stand oder Fahrgeschäft einen Desinfektionsspender. Flächen der Fahrgeschäfte, wie die Lenkräder im Autoscooter würden stündlich mit besonderen Desinfektionstüchern behandelt.
Montag wird aufgebaut
Ab Montag, 17. August, wird die Kirmes am Ennepebogen aufgebaut. Es wird gebeten, den vorderen Parkplatz am Ennepebogen (Richtung Sparkasse) frei zu halten.
Plakatiert für die Veranstaltung wird seit Dienstagnachmittag. Da aufgrund des derzeitigen Wahlkampfes zur Kommunalwahl viele Stellplätze vergeben sind, gab Claus Jacobi die Genehmigung, einen Großteil seiner Plakate zu überkleben.
Veranstalter Andreas Alexius versichert, dass die Fläche auf dem Ennepebogen nicht beschädigt wird, das Konzept beinhalte auch einen Schutz des Untergrundes.
Hier ein Überblick über die Fahrgeschäfte: Jetlag, X-Force, Musikexpress, Twister, Kleiner fliegender Teppich, Autoscooter. Und für die Kinder: Kinderkarussell, Kinderschleife und Zirkusflieger.
Der Schausteller dankt den vielen Beteiligten, die diesen Freizeitpark überhaupt erst möglich gemacht hätten. Allen voran der Stadt Gevelsberg, die das Gelände zur Verfügung stellt. Alexius sei seit der Hochphase von Corona ständig mit Claus Jacobi im Kontakt gewesen, um, sobald sich eine Möglichkeit ergeben würde, zu versuchen, diese zu nutzen. „Ich habe noch nie erlebt, dass eine Veranstaltung innerhalb von zehn Tagen aus dem Boden gestampft wurde“, sagt der Bürgermeister, der sich freut, dass der Freizeitpark nach Witten – dort endete die Veranstaltung am Sonntag – nun auch in Gevelsberg stattfindet.
Alkohol gibt es aus dem Glas
Der Ennepe-Ruhr-Kreis Kreis habe das Konzept bereits genehmigt, teilte Ordnungsamtschef Arnim Schäfer am Morgen der Vorstellung der Idee mit, die Feuerwehr ist mit dabei und natürlich der Gevelsberger Kirmesverein. „Ich finde die Idee granatenstark“, sagt der Vorsitzende, Markus Loetz, und kündigte an, dass auch die Kirmesgruppen Präsenz zeigen würden und sich über diese Möglichkeit freuen, doch noch eine Kirmes in diesem Jahr zu haben.
Alkohol wird übrigens auch ausgeschenkt, dazu noch im Glas. Das Hygienekonzept mache das möglich, sagt Alexius. Die Gläser würden mit industriellen Spülmaschinen gereinigt und auf 65 Grad erhitzt. Sechs große Fahrgeschäfte haben ihr Kommen bestätigt, allesamt Schausteller, die auch auf der Gevelsberger Kirmes sind, erklärt Alexius, der selbst schon seit vielen Jahren dabei ist und zu einer Traditionsfamilie im Schaustellerwesen gehört.
„Wir wissen nicht, ob es 2021 eine Kirmes geben wird, wie wir sie noch 2019 hatten. Wir wissen aber, dass wir auf jeden Fall eine Kirmes haben wollen“, sagt Claus Jacobi. Der Bürgermeister der Stadt sieht das „Gevelsberger Sommerfeeling“ als eine Art Blaupause, einen Testlauf für die Gevelsberger Kirmes in einem Jahr.