Gevelsberg. Was mit der alten Feuerwache in Gevelsberg passiert, ist noch nicht entschieden. Bürgermeister Claus Jacobi hat aber eine persönliche Meinung dazu

„Eine Maximalverdichtung unter Profitgesichtspunkten sollte es hier nicht geben“, sagt Bürgermeister Claus Jacobi mit Blick auf die derzeitige Feuer- und Rettungswache an der Körnerstraße. Noch ist der Neubau am Haufer Bahnhof nicht fertig, und ein Umzug erst für 2021 vorgesehen. Auch eine Entscheidung über die Nachnutzung ist noch nicht gefallen. Eine persönliche Meinung hat Jacobi trotzdem, wie mit dem Grundstück verfahren werden sollte und antwortet auf einen Fragenkatalog der CDU-Fraktion zum weiteren Prozedere.

Es habe schon unverbindliche Anfragen zum Grundstück gegeben, erklärt Bürgermeister Claus Jacobi auf Nachfrage dieser Zeitung, dabei sei es vornehmlich um Wohnbebauung gegangen. Ihm sei es aber wichtig, dass die Entscheidung über die Zukunft des Gebäudes von dem neu gewählten Stadtrat getragen werde.

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Der Neubau der Feuerwache sei zwar im Zeitplan, aber einige Monate werde die Maßnahme noch in Anspruch nehmen, bis dahin werde die Wache an der Körnerstraße noch gebraucht. Er habe der Wehrführung zugesagt, dass der Umzug von der Körnerstraße zur neuen Haupt- und Rettungswache am Haufer Bahnhof ohne jedweden Zeitdruck vonstatten gehen könne. „Erst danach sollte ein Nachnutzungsgeschehen in Gang gesetzt werden“, schreibt Jacobi in seiner Antwort an die CDU. „Bei allem Verständnis für politische Vorüberlegungen zur künftigen Nutzung der Immobilie möchte ich jede Hektik vermeiden, die die Einsatzbereitschaft unserer Wehr in irgendeiner Weise, wenn auch vielleicht nur psychologisch, belasten könnte.“

Neue Wache in Gevelsberg- So sieht auf der Baustelle aus

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Wohnbebauung ist zulässig

Baurechtlich wäre Wohnbebauung an dieser Stelle zulässig. Eine gewerbliche Nutzung sei mit einem nicht störenden Gewerbe möglich. Denkmalschutz besteht nicht, dennoch sei es für Jacobi wichtig, nicht die Wache in Gänze abreißen zu lassen. Er kündigte an, im Falle seiner Wiederwahl, sich dafür einzusetzen, den Feuerwehrturm und zumindest einen Teil der Fassade zu erhalten. Für ihn steht fest: „Der Schlauchturm ist absolut stadtbildprägend und in der Bürgerschaft sehr beliebt. Er stellt auch ein Stück Feuerwehrgeschichte dar, sodass seine Erhaltung durch entsprechende rechtliche Regelungen in allen Nachnutzungsvarianten berücksichtigt werden muss.“

Auch einen Teil der Fassade möchte der Bürgermeister nach dem Auszug der Feuerwehr erhalten.
Auch einen Teil der Fassade möchte der Bürgermeister nach dem Auszug der Feuerwehr erhalten. © WP | Stefan Scherer

Wenn sich der Rat für eine Nachfolgenutzung durch Wohnungsbau entscheiden sollte, müsse in den Vergabebedingungen für das Grundstück unbedingt auch der Anspruch an eine stadtbildverträgliche und aufgelockerte Bebauung unter Erhalt des Schlauchturms und der historisch prägenden Elemente der ehemaligen Wache durchgesetzt werden, sagt Jacobi.

Ihm sei aber noch etwas wichtig: „Gevelsbergs Innenstadt braucht an dieser Stelle meines Erachtens auch einen gesunden Mix der Generationen. Insbesondere sollten Wohnungsquerschnitte entstehen, die auch Familien mit Kindern und durchschnittlichem Einkommen bezahlbaren Wohnraum bieten können.“

Unter diesem Gesichtspunkt denke er auch über eine teilweise Nutzung des Areals durch gestalteten, öffentlich geförderten Wohnungsbau nach, was dann auch in den Ausschreibungskriterien zur Vergabe des Grundstücks Berücksichtigung finden müsste.

Prägende Ausstrahlung

Ob die Stadt das Grundstück veräußert oder selbst entwickelt, welche Vorgaben an einen möglichen Investor gemacht und welche Schwerpunkte gesetzt werden, das sollte nach der Kommunalwahl entschieden werden, betont Claus Jacobi. „Der künftige Stadtrat sollte nach seiner Konstituierung in aller Ergebnisoffenheit und ohne jede Vorfestlegung prüfen, welche Nutzungsideen und Potenziale für dieses innerstädtische Filetgrundstück bestehen.“

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Er wünscht sich ein transparentes Verfahren, eine parteiübergreifende Lösung und Bürgerbeteiligung, macht aber auch deutlich: „Als Bürgermeister lege ich Wert darauf, dass es aufgrund der Exponiertheit des Grundstücks und seiner das Quartier des Dichterviertels insgesamt prägenden Ausstrahlung keinesfalls eine Maximalverdichtung des Areals“ geben sollte.