Schwelm. CDU und Grüne wollen mehr Parkraum und moderne Verkehrskonzepte rund um den Schwelmer Bahnhof prüfen lassen. Die Idee ist nicht neu.

Nächster Anlauf aus der Politik, den Schwelmer Bahnhof und dessen Umfeld zu stärken sowie zusätzlichen Parkraum zu schaffen. Diesmal sind es CDU und Grüne, die gemeinsam einen Antrag an Bürgermeisterin Gabriele Grollmann-Mock richten, sich dieses Themas anzunehmen. Ob das aktuelle Stadtoberhaupt dies persönlich noch tun wird, ist allerdings mehr als fraglich, denn die Bürgermeisterin hat bereits bekannt gegeben, dass sie zur Wahl am 13. September nicht noch einmal antreten wird.

So ist es durchaus realistischer, dass sich ein weiteres Stadtoberhaupt mit diesem alten Thema auseinandersetzen wird. Aktuell tritt Jürgen Lenz (CDU) für die beiden antragstellenden Fraktionen an, Stephan Langhard für die SPD. Die FDP will ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin am Dienstag, 26. Mai, im Rahmen ihrer Aufstellungsversammlung für die Kommunalwahlen inthronisieren.

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Hoffnung ruht auf Förderprogramme des Landes

Egal, wer am Ende den Hut im Rathaus auf haben wird, muss sich mit dem Bahnhof beschäftigen und – falls ihm zugestimmt wird – mit dem jüngsten Antrag von schwarz-grün zu diesem Thema. Sie wollen die Verwaltung beauftragen, zu prüfen, ob es im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) und darüber hinaus Förderprogramme gibt, um das gesamte Schwelmer Bahnhofsumfeld zu entwickeln. Insbesondere soll geprüft werden, ob eine Teilnahme an dem Landesprogramm „Bau.Land.Schiene“ möglich ist, um einen städtebaulichen Rahmenplan für den Bereich um den Schwelmer Bahnhof mit Hilfe von Fördermitteln erstellen zu lassen.

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Mehr Parkplätze und neue Verkehrskonzepte

„Der Fokus des städtebaulichen Rahmenplans soll darauf gerichtet sein, den Bahnhof zur Mobilitätsstation auszubauen und im Rahmen des ISEK und des beauftragten Parkraum- und Mobilitätskonzeptes zusätzliche Pkw-Stellplätze im Bahnhofsumfeld zu generieren sowie Entwicklungsperspektiven aus dem ISEK zu konkretisieren“, schreiben die beiden Fraktionsvorsitzenden Oliver Flüshöh (CDU) und Marcel Gießwein (Grüne). Hierbei soll insbesondere die Errichtung eines Parkhauses auf dem Parkplatz des Hallenbads geprüft werden. „Soweit dies zielführend erscheint, möge die Verwaltung auch eine Kombination mit Wohnbebauung prüfen“, heißt es in dem Antrag weiter.

Nich zuletzt will schwarz-grün künftigen Mobilitätskonzepten Rechnung tragen und auf Entwicklungen vorbereitet sein. Die Mobilitätsstation soll laut ihren Vorstellungen möglichst viele Mobilitätsangebote am Schwelmer Bahnhof verknüpfen und den Übergang zwischen den unterschiedlichsten Verkehrsmitteln in Schwelm unterstützen sowie vereinfachen.

  • Die beiden Fraktionen legen sich daher auf folgende Leitplanken der möglichen Planungen fest:
  • Verdopplung der kostenfreien Parkplätze für Schwelmer Pendler.
  • Schaffung der notwendigen Parkplätze für die Stadtverwaltung und gegebenenfalls das Kulturzentrum.
  • Gegebenenfalls Schaffung weiterer Parkplätze zur privaten Bewirtschaftung, zum Beispiel zur Vermietung an Arbeitgeber in der Innenstadt.
  • Errichtung von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.
  • Bau von Stellplätzen für Carsharing-Fahrzeuge und Leihfahrräder (Bikesharing).
  • Schaffung von möglichst wettergeschützten Stellplätzen für private Fahrräder.

Schwelmer Bahnhof: Zustand und Parksituation seit langem ein Ärgernis

Gießwein und Flüshöh begründen ihren Antrag wie folgt: „Der Zustand des Bahnhofs ist seit langer Zeit ein Ärgernis in der Schwelmer Bevölkerung und Politik.“ Die Entwicklung des Umfelds, aber auch der Gewerbeflächen rund um den Bahnhof sei eine wichtige Aufgabe. Das Land NRW stelle den Städten und Gemeinden mittlerweile eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten zur Baulandmobilisierung im Zusammenhang mit der Entwicklung von Bahnhöfen und Bahnumfeldern zur Verfügung.

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Die Verwaltung solle daher kurzfristig Möglichkeiten in dieser Richtung mit den verantwortlichen Abteilungen des Landes eruieren. „Die Parksituation und der bestehende Parkdruck am Bahnhof sind ebenfalls seit langem ein Ärgernis, besonders für Pendler. Nicht zuletzt sollen die Prüfungen dazu genutzt werden, den Bahnhof zu einem Knotenpunkt mit modernen Mobilitätsangeboten weiterzuentwickeln“, enden Oliver Flüshöh und Marcel Gießwein.

Ähnlicher Antrag aus 2016 bleibt unbearbeitet

Wem das nun bekannt vorkommt, der täuscht sich nicht. Denn bereits im Jahr 2016 unterschrieben Flüshöh und Gießwein gemeinsam mit Michael Schwunk (FDP) und Jürgen Kranz (SWG/BfS-Fraktion) einen ähnlichen, aber nicht so weit greifenden Antrag. Mehr Parkraum, das Bahnhofsumfeld, Carsharing und eine Mietfahrradstation sollten da bereits von der Verwaltung geprüft werden. Nach vier Jahren liegen allerdings noch keine Ergebnisse der Verwaltung, dafür aber der nächste Antrag vor.

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Teile davon – insbesondere zum Parkraum – hatte die FDP-Fraktion bereits im Februar als Antrag an die Bürgermeisterin gesandt. Bald wird also das nächste Mal im Rat der Stadt Schwelm über eine Aufwertung des Bahnhofs und des Umfelds abgestimmt werden.