Ennepetal/Gevelsberg/Schwelm. Wie bewerten Sie die Sauberkeit in Ihrer Stadt? Bei unserem Heimat-Check konnten die Menschen ihrem Wohnort eine Note ausstellen.

Wer fragt, bekommt schon mal überraschende Antworten. So auch bei unserem Heimat-Check, bei dem die Menschen ihrer Heimatstadt ein Zeugnis ausstellen konnten. In unserem heutigen Teil dreht sich alles um die Sauberkeit in den Städten – und das Ergebnis hat es in sich.

Wie zufrieden sind die Bürger mit der Sauberkeit in ihrer Stadt? Bei unserer Umfrage konnten sie Noten wie in der Schule von 1 bis 6 vergeben. Kurze Frage vorweg: Was glauben Sie, wie die Zeugnisse für die drei Südkreisstädte, wo die Menschen sich kennen, wo der Stolz auf die eigene Stadt oder den Stadtteil manche Brust schwellen lässt und wo es unbestritten viele hübsche Ecken gibt, ausfallen? Es ist eine faustdicke Überraschung!

Nur Hagen schlechter benotet

Nirgendwo anders im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung, bis auf Hagen, wo das noch am ehesten zu erwarten war, stellten die Menschen ihrer Region ein so schlechtes Zeugnis aus wie dem Ennepe-Südkreis. Alle drei Städte zusammen kommen auf einen Schnitt von 3,24. Das großstädtische Hagen liegt mit 3,44 nur knapp dahinter. Alle anderen Städte und Regionen im Verbreitungsgebiet schnitten deutlich besser ab.

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Noch schlimmer fällt das Ergebnis aus, wenn man sich die Platzierung der einzelnen Südkreis-Städte anschaut. Schwelm landet mit einem Notenschnitt von 3,74 deutlich auf dem letzten Platz, Ennepetal liegt mit 3,32 an drittletzter Stelle. Gevelsberg hält sich mit einem Notenschnitt von 2,67 wacker im Mittelfeld.

Ähnliche Klagen aus Städten

Aber was heißt schon sauber? Ab wann ist eine Stadt sauber oder wird als solche wahrgenommen? Und woran genau machen die Menschen ihr Urteil eigentlich fest? Auch hierzu lieferte unser Heimat-Check konkrete Antworten. Bei keiner der abgefragten Kategorien im Rahmen unserer Umfrage machten die Teilnehmer von ihrer Möglichkeit häufiger Gebrauch, ihre Meinungen und Anmerkungen auch schriftlich anzugeben, wie bei dem Thema Sauberkeit. Auffällig dabei: Egal in welcher Stadt, es kamen immer wieder die gleichen vier Aspekte zur Sprache, die den Menschen besonders unter den Nägeln zu brennen scheinen. Hier eine Auswahl an Stimmen, die uns allein aus der Stadt Ennepetal erreichten.

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Wilde Kippen

Die im Herbst vergangenen Jahres entdeckte und Anfang 2020 beseitigte riesige wilde Kippe im Waldstück zwischen dem Forstweg unterhalb der Breckerfelder Straße und der ehemaligen Straßenbahntrasse (Elektroschrott auf 20.000qm verteilt) mag sicherlich ein Extrembeispiel gewesen sein. Das Problem an sich ist für viele Menschen ein weiterhin aktuelles, das bekämpft werden sollte. Ein Ennepetaler, der ungenannt bleiben möchte, schreibt dazu: „Es gibt sehr viele Waldstücke in denen Müll liegt. Auch rund um Bushaltestellen und Altpapiercontainern liegt sehr viel Müll.“ Michael Metzkes aus Ennepetal merkte an: „Illegale Mülldeponien sollten tatsächlich mehr publik gemacht werden. Reihenweise werden Parkplätze dazu benutzt, sehr gerne auch in den Außenbezirken (Wälder).“

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Sammelcontainer

Auch dies ist ein Punkt, der immer wieder genannt wird und wo es offensichtlich viel Anlass für Ärger gibt. „Es gibt Leute, die ihren Müll / Unrat an den Altpapier-Containern anlegen. Hierfür müsste es dann eine 6 geben“, meint ein Leser, der anonym bleiben will. Rainer Kartenberg findet: „Die Anzahl der Container-Standorte ist sehr gut. Aber die Aufstellorte sind oft ungeeignet und verwahrlost. ContainerStandorte sollten befestigte und eingehauste Plätze im Blickfeld der Öffentlichkeit sein“. Die Bitte eines Lesers, der seinen Namen nicht nennt: „Öfter die Sammelcontainer leeren.“

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Hundekot

Ein Dauerärgernis in allen Städten: Hundekot auf Bürgersteigen und am Straßenrand. „Es müsste mehr unternommen werden gegen Hundebesitzer, die das Geschäft ihrer Hunde einfach liegen lassen“, heißt es gleich mehrfach. Andere Leser fordern mehr Kontrollen und härtere Strafen. Auffällig auch: Niemand bemängelt fehlende Hundebeutel-Automaten. Das Problem wird klar am oberen Ende der Hundeleine identifiziert.

Sperrmüllabfuhr

Die Sperrmüllabfuhr ist etwas, worum Menschen aus anderen Städten die Ennepetaler beneiden. Kerstin Ramus aus Schwelm: „Wünschen würde ich mir (dringend!!!) eine ,ganz normale’ Sperrmüllabfuhr, wie z.B. in Ennepetal.“

Gleiches ist von Andreas Hahne aus Schwelm zu hören: „Regelmäßiger Sperrmüll wie in Ennepetal fehlt uns. Dann würde weniger in der Natur entsorgt!“

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Aber es gibt auch kritische Stimmen. Beispielsweise von Stephan Schmerse aus Ennepetal: „In Oberbauer auf der Wiese (...) wird jedes Mal zur Sperrmüllabfuhr ein Abfallberg aufgetürmt. Der Sperrmüll kommt zunächst von Anwohnern in der Nähe und wird oft schon samstags dort abgelegt. Bis Montagmorgen ist der Berg dann etliche Male durchgewühlt worden von Sperrmüllsammlern und auch beträchtlich gewachsen. Denn da der Haufen praktisch öffentlich an der Straße liegt und nicht vor einem bestimmten Haus, wird einfach von irgendwelchen Leuten, die teilweise sogar aus Nachbarstädten zur Abfallsichtung angefahren kommen, diverses Zeug dazugelegt. Es entwickelt sich eine Art wilde Müllkippe. Nach der Sperrmüllabfuhr bleibt dann immer alles mögliche liegen, was von der Sperrmüllabfuhr nicht mitgenommen wird: Elektrogeräte, Restmüll, Renovierungsreste, Altpapier, Kleidung. Bitte liebe Nachbarn: Legt euren Sperrmüll vor eurer Haustür ab und nicht auf Bauers Heuwiese.“

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Und auch das...

Und dann ist da noch der Ärger über viele andere Dinge, die mit dem Thema Sauberkeit in der Stadt zu tun haben. Ein Ennepetaler beklagt: „Die Gehwege sind dreckig, von Müll beschmutzt“. Ein anderer hält sich allgemein: „Es liegt unglaublich viel Müll herum. Überall.“ Konkret dagegen der Hinweis des folgenden Lesers: „Müll findet man leider zu viel auf der Milsper Straße etwas unterhalb der katholischen Kirche.“

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Der Ennepetaler Roman Thun fordert: „Mehr Mülleimer, Kontrollen usw.“ Judith Guretzke schreibt: „Die Sauberkeit am Bahnhof Ennepetal und rund um das Einkaufszentrum Heilenbecke, vor allem vor dem leerstehenden Seniorenheim, ist echt schlimm. Es gibt so viele Arbeitslose warum kann man da nicht 1-Euro-Jobs schaffen, wie in Wuppertal, die die Straßen säubern?“