Gevelsberg. Nach der Absage der Gevelsberger Kirmes will der Kirmesverein im Juni so viel Kirmes-Stimmung wie möglich machen. Dazu gibt es konkrete Ideen.

Von nicht weniger als einem „Stich in das Gevelsberger Herz“ sprachen die verantwortlichen Akteure der Gevelsberger Kirmes, als klar war, dass diese 2020 nicht stattfinden wird. Die Bestürzung in der Stadt war groß. Nichtsdestotrotz oder vielleicht gerade deswegen hat sich nun der Gevelsberger Kirmesverein zu Wort gemeldet. Dessen Vorsitzender Markus Loetz macht Hoffnung, dass es in diesem Jahr doch noch einen Hauch der schrägsten Kirmes Europas geben wird. Wenn es den Kirmesfreunden nämlich an einem nicht mangelt, dann an Ideen.

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„Am Sonntag wäre unsere traditionelle Hammerschmiedfete in der Schmiede Russmann gewesen“, erinnert Loetz. „Gemeinsam mit vielen Freunden hätten wir dort den Startschuss in die letzte Runde eingeläutet, bevor das Kirmesgeschehen beginnen würde.“ Der Termin konnte aus bekannten Gründen natürlich nicht stattfinden. „Die Gevelsberger Kirmes 2020 wird uns allen in Erinnerung bleiben, es wird die Kirmes gewesen sein, die im Herzen stattgefunden hat“, macht der Vorsitzende deutlich. „Wir als Kirmesverein dürfen aktuell nicht zu einem offiziellen Treffen aufrufen, auch wenn uns viele Ideen in diese Richtung erreicht haben.“ Sobald sich die aktuelle Rechtslage ändere, habe der Verein aber bereits Pläne in der Schublade, die dann zur Umsetzung kommen könnten.

Ehrung für 20-jährige aktive Tätigkeit

Einige Kirmesfreunde wären am Sonntag für ihre 20-jährige aktive Tätigkeit im Kirmesgeschehen geehrt worden. Sie heißen Maik Hennemann (Aechter de Biecke), Simone Piorek und Ulrich Karge (Börkey), Doris-Göbel-Weis (Hippendorf), Stefan Pohl (Schnellmark), André Böhle-Wulff (Vie ut Asbi´eck) und Selena Lorfeo (Vie vam Kopp).

„Im Namen des gesamten Vorstands des Gevelsberger Kirmesvereins e.V. möchte ich euch für Euren Einsatz rund um die Gevelsberger Kirmes danken“, sagt Markus Loetz, Erster Vorsitzender des Gevelsberger Kirmesvereins, und macht deutlich: „Ihr habt zurecht die goldene Ehrennadel verdient. Auch wenn alles in diesem Jahr ausfällt, haben wir euch nicht vergessen.“

Der Verein wolle auf der Hammerschmiedfete 2021 alles nachholen. „Für eure bisherige Arbeit ein großes Dankeschön vom gesamten Vorstand an euch; Macht weiter so – Ihr seid Kirmes“, so Loetz.

„Im Moment haben wir ja die Regel mit den zwei Haushalten“, beginnt Loetz, ein Beispiel zu geben. „Wenn man sich aber wieder mit mehr Leuten treffen dürfte, könnte man mit den Kirmesgruppen sprechen, dass man mit den Standarten die Stadt hochgeht.“ Die Menschen könnten dann von ihren Fenstern aus zusehen. Auch gebe es derzeit Überlegungen, etwas für die Schausteller auf die Beine zu stellen. „Wir wollen den Schaustellern gerne zeigen, dass sie unsere Freunde sind“, sagt Markus Loetz. Sie waren vor allem wirtschaftlich von der Absage der Kirmes betroffen.

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Es gibt aber auch Ideen, die das Planungsstadium schon hinter sich gelassen haben. Zusammen mit der Stadt Gevelsberg möchte der Kirmesverein versuchen, im Juni trotz allem Kirmesstimmung aufkommen zu lassen. So sollen die Kirmes-Wimpel als sichtbares Zeichen im Bereich der Innenstadt/Nirgena aufgehangen werden. Außerdem soll das Anblasen in diesem Jahr stattfinden und das in digitaler Form.

Anblasen digital

„Jeder Kirmesfreund hat so die Möglichkeit, in seinem Garten per Livestream bei Gegrilltem und kühlen Getränken dabei zu sein“, sagt Loetz. Ort des Geschehens bleibt der Bereich der Kirmesmauer, der dafür abgesperrt werde. Die bekannten Böllerschüsse sollen das virtuelle Anblasen abrunden. Auch einen Kirmeskrug wird es in diesem Jahr geben. Der werde voraussichtlich im Herbst der Öffentlichkeit präsentiert.

Der Vorsitzende bittet des Weiteren darum, dass diejenigen, die noch Kirmesfahnen besitzen, diese ab dem 1. Juni als Erinnerung an ihre Autos hängen. Gut dazu passen werden wohl auch die Kirmes-Kennezeichenhalter, von denen der Verein laut Loetz mittlerweile 500 Stück bestellt hat.

Den Kirmesgruppen spricht Loetz Mut zu. Sie wären eigentlich gerade in der Hochphase ihrer Vorbereitungen für den Kirmeszug gewesen. Sommerfeste werde es wohl auch nicht geben, solange das Veranstaltungsverbot bestehe. „Haltet weiter zusammen, lebt – sofern möglich – die Kirmeszeit und bleibt vor allem gesund“, appelliert der Vorsitzende daher.

Sponsoren bleiben treu

Glücklich zeigt er sich darüber, dass die Sponsoren den Kirmes-Akteuren trotz der Absage die Treue halten. „Da zieht sich keiner zurück“, so Loetz. Zuversichtlich richtet er sich an alle Kirmesfreunde: „Wir werden uns alle wiedersehen und dann geben wir gemeinsam alles, damit die Kirmes 2021 die Ereignisse von diesem Jahr deutlich überstrahlen wird. Unser Gevelsberger Kirmesvirus ist stärker als jede Pandemie.“