Ennepe-Ruhr. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit sind sowohl die Arbeitslosenversicherung als auch die Grundsicherung betroffen.

Der Januar zeigte die erwartete saisonale Verschlechterung der Arbeitsmarktlage. Die Zahl der Arbeitslosen im Ennepe-Ruhr-Kreis stieg um 650 auf 10.105. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,4 Punkte auf jetzt 5,9 Prozent. Vor zwölf Monaten lag sie bei 5,8 Prozent. „Der Anstieg der Erwerbslosenzahl am Jahresanfang ist immer der höchste im ganzen Jahr. Viele Arbeitsverhältnisse wurden zum Jahresende gekündigt oder waren entsprechend befristet. Außerdem endeten die zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen. Zusätzlich endete das Weihnachtsgeschäft für Handel, Logistik und Gastronomie“, so Maren Lewerenz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen.

Verhaltene Erwartungen

„Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit sind sowohl die Arbeitslosenversicherung als auch die Grundsicherung betroffen. Leider hat sich das konjunkturelle Umfeld in den letzten Monaten nicht verbessert. Die verhaltenen Erwartungen drücken stark auf die Arbeitskräftenachfrage. Hoffnung gibt hingegen die positive Entwicklung bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.“ Die Arbeitslosigkeit verteilte sich auf beide Rechtskreise in absoluten Zahlen wie folgt: 3801 waren Kunden der Arbeitsagentur (340 oder 9,8 Prozent mehr als im Vormonat, 422 oder 12,5 Prozent mehr als vor einem Jahr), und 6304 wurden durch das Jobcenter EN betreut (310 oder 5,2 Prozent mehr als im Dezember, 194 oder 3,0 Prozentweniger als vor einem Jahr).

Anstieg betrifft alle Gruppen

Bei den prozentualen Veränderungen wird deutlich, dass Kunden der Arbeitslosenversicherung von saisonal steigender Arbeitslosigkeit stärker betroffen sind als erwerbsfähige Hilfebedürftige. Der Anstieg betraf alle Zielgruppen. Dabei stieg die Zahl der jüngeren Erwerbslosen unter 25 Jahren um 8,3 Prozent oder absolut um 54 auf 702, die der älteren Arbeitslosen über 50 Jahren um 5,9 Prozent oder 191 auf 3432. Bei den Langzeitarbeitslosen war der Anstieg im Januar 4,5 Prozent oder 133 auf 3069. Die Ausländerarbeitslosigkeit erhöhte sich aktuell um 7,5 Prozent oder 210 auf 3009.

Keine Ausweitung der Kurzarbeit

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Bei der ohnehin schwachen Kräftenachfrage gab es im neuen Jahr einen weiteren Rückgang. Im Gesamtstellenbestand der Arbeitsagentur befinden sich aktuell 1599 Stellen, 61 weniger als im Dezember (-3,7 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein beträchtlicher Rückgang um 1037 Stellen oder 39,3 Prozent.

Bei der Kurzarbeit im Kreis hat es im Januar Veränderungen, aber keine generelle Ausweitung gegeben.

Der Februar könnte nach allen Erfahrungen aus saisonalen Gründen nochmals leicht steigende Erwerbslosenzahlen im Ennepe-Ruhr-Kreis bringen.