Gevelsberg. Nach einem heftigen Unfall muss die Polizei eine Hagenerin in Gevelsberg aus einem schwarzen Opel Corsa befreien. Wände gegen Gaffer aufgestellt.
Heftiger Unfall am Freitagvormittag in Gevelsberg: Nachdem ein schwarzer Opel Corsa auf der Hagener Straße frontal gegen einen Baum geprallt war, mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr eine eingeklemmte Frau aus dem Wagen schneiden. Um die Verletzten vor den Blicken der zahlreichen Schaulustigen zu schützen, baute die Wehr Gafferwände auf.
Es war noch nicht ganz 11 Uhr, als ein 47-jähriger Hagener mit einem VW aus einer Einfahrt in Höhe des ehemaligen Haufer Bahnhofs auf die Hagener Straße abbiegen wollte. „Ob nach links oder nach rechts, das wissen wird derzeit nicht“, sagt Polizeipressesprecherin Vera Viebahn auf Nachfrage dieser Zeitung. Dabei übersah der Mann allem Anschein nach den schwarzen Opel Corsa, der auf der ehemaligen B7 in Richtung Ennepetal fuhr. Der VW touchierte den Opel, so dass der Wagen an der Hinterachse in Richtung Fahrbahnmitte ausbrach.
Keine Chance mehr zu bremsen
Der Fahrer – ein 54-jähriger Hagener – hatte keine Chance, zu bremsen oder den Wagen wieder unter Kontrolle zu bekommen, bevor dieser über den Bordstein fuhr und frontal gegen einen Baum prallte, der am Fahrbahnrand in einer Parkbuchtenbegrenzung gepflanzt wurde. Zunächst informierten Zeugen des Unfalls den Rettungsdienst um 10.54 Uhr, der jedoch direkt nach seinem Eintreffen die Feuerwehr nachalarmierte.
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Zum Glück bewahrheitete sich die zunächst geäußerte Vermutung, die Beifahrerin des Corsas könnte sich lebensgefährlich verletzt haben, nicht. Dennoch mussten die Feuerwehrleute und Rettungskräfte sehr präzise vorgehen. Denn die Hagenerin war auf dem Beifahrersitz eingeklemmt worden und dafür rückte die Wehr dem deformierten Wagen mit schwerem Gerät zu Leibe. Die Mediziner hatten den Verdacht, dass sie eine schwere Rückenverletzung erlitten haben könnte, weshalb bei jeder Bewegung äußerste Vorsicht geboten war, um keine Querschnittslähmung der Frau zu begünstigen. „Den Fahrer des Wagens haben wir durch den Kofferraum befreit, auch er wurde schwer verletzt“, sagt Einsatzleiter Uwe Wolfsdorff im Gespräch mit dieser Zeitung.
Die beiden Schwerverletzten wurden mit dem Rettungswagen in das Helios-Klinikum nach Schwelm beziehungsweise das Allgemeine Krankenhaus nach Hagen gebracht, wo ihre massiven Verletzungen weiter behandelt wurden. Der Unfallverursacher wurde lediglich leicht verletzt.
Die Einsatzkräfte hatte hingegen noch mit anderen Problemen zu kämpfen. „Der Unfall hat für großes Aufsehen gesorgt, wir hatten sehr viele Schaulustige“, sagt Wolfsdorff. Deshalb versperrte die Wehr den Gaffern die Sicht.
„Wir haben an einer Seite unsere Gafferwände aufgebaut, auf der anderen Seite gemeinsam mit der Polizei die Sicht auf die Rettung der Schwerverletzten mit Tüchern versperrt“, sagt der neue Leiter der Gevelsberger Hauptwache und designierte Feuerwehr-Chef Wolfsdorff. Diese Wände hatte die Gevelsberger Feuerwehr in diesem Jahr gekauft. Sie werden mit einem Gebläse aufgepustet und dienen in erster Linie dazu, die Opfer vor Fotos und Videos zu schützen, die die Gaffer von ihnen machen. „Immer wieder sind Fußgänger über die Bürgersteige in die Einsatzstelle gelaufen. Erst als wir die Gehwege zusätzlich mit Flatterband abgesperrt hatten, blieben die Leute auch weg.“ Behinderungen oder Beschimpfungen durch die Schaulustigen hätte es aber nicht gegeben.
Massive Staus in beide Richtungen
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Die Hagener Straße war für die etwas mehr als einstündige Dauer des Einsatzes komplett gesperrt. „Wir haben beide Fahrbahnen mit unseren Einsatzwagen dicht gemacht“, sagt Uwe Wolfsdorff. Das hatte zur Folge, dass sich der Verkehr in beide Richtungen massiv staute. Als das Abschleppunternehmen die beschädigten Fahrzeuge entfernt hatte, gab die Polizei beide Fahrstreifen wieder frei. Dennoch dauerte es geraume Zeit, bis sich die Staus komplett wieder aufgelöst hatten.
Im Einsatz waren neben Notarzt und Rettungsdienst die Einsatzkräfte der Hauptwache der Gevelsberger Feuerwehr sowie die Freiwilligen Kräfte des Löschzugs I, der ebenfalls in der Hauptwache seine Heimat hat. Die Frauen und Männer der Feuerwehr arbeiteten unmittelbar in der Nähe ihres neuen Domizils, denn aktuell entsteht die neue Feuer- und Rettungswache auf einem Gelände neben dem Haufer Bahnhof.