Ennepetal. Der Kinderschutzbund wollte wissen: Wo wird für Kinder viel gemacht, welcher Ort ist besonders kinderfreundlich? Das Ergebnis war überwältigend.

„Die Hauptwache ist ein besonders wertvoller Ort für Kinder und Jugendliche.“ Über eine ganz besondere Auszeichnung durch den Kinderschutzbund (KSB) darf sich die Feuerwehr Ennepetal freuen.

Normalerweise guckt sich der Kinderschutzbund Ennepetal die Einrichtungen, die dieses Prädikat verdient haben, selber aus. So war es in den vergangenen Jahren bei der Stadtbücherei, beim städtischen Jugendzentrum, bei der Zahnärztinnen-Praxis von Dr. Ramona Wiedemuth und Dr. Eva-Marie Jaeckel in Voerde und auch bei der Kluterthöhle. Diesmal lief die Auswahl jedoch etwas anders ab. Der KSB startete eine Umfrage, wollte von den Ennepetalern wissen: Wo wird für Kinder viel gemacht, welcher Ort ist besonders kinderfreundlich?

Mehrheit hat entschieden

„Wir haben etliche Antworten bekommen, und mehr als die Hälfte gab die Feuerwehr an“, berichtete Petra Backhoff vom Kinderschutzbund bei der Übergabe der Auszeichnung von einem klaren Votum. Auch ihr Kind sei schon mal hier und von dem, was alles geboten wurde, Feuer und Flamme gewesen.

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Dem stimmte Maren Heidemann vom KSB-Vorstand bei. Auch sie habe den festen Eindruck, dass hier viel gemacht werde und dass das, was die Feuerwehr in Sachen Brandschutzerziehung und Aufklärung in Ennepetal leiste, bei den Kinder sehr gut ankommt. Dies sei auch der Methodik geschuldet, wie die Ennepetaler Wehr diese Aufgabe wahrnimmt und wie sie sie umsetzt, ist Maren Heidemann überzeugt. „Das ist der richtige Weg. Von daher vielen Dank.“

Thema Brandschutz nahebringen

Jörg Dörner, stellvertretender Feuerwehr-Chef und zuständig für den vorbeugenden Brandschutz, erläuterte im Rahmen der kleinen Auszeichnungsfeier in der Hauptwache, mit welchen Angeboten und Programmen die Wehr sich bemüht, dass (überlebens-)wichtige Thema Brandschutz, aber auch die Arbeit der Rettungskräfte den Kindern und Jugendlichen in der Stadt nahezubringen.

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Von Jens Stubbe und Carmen Thomaschewski

Das fängt an bei Besuchen von Kindergärten und Schulklassen in der Hauptwache, wo dem Nachwuchs altersgerecht und auf spielerische Weise beispielsweise gezeigt wird, wie ein Notruf richtig abzusetzen ist oder welche Gefahren es bei einem Wohnungsbrand gibt und wie man ihnen begegnet. Dafür wurde eigens ein Modell gebaut, bei dem zu sehen ist, wie sich der Qualm durch alle Räume und Etagen zieht.

Gefahren der Rauchentwicklung beim Wohnungsbrand altersgerecht erklärt: Oberbrandmeister Oliver Hercher hinter dem Modell, das in der Hauptwache steht.
Gefahren der Rauchentwicklung beim Wohnungsbrand altersgerecht erklärt: Oberbrandmeister Oliver Hercher hinter dem Modell, das in der Hauptwache steht. © Andreas Gruber

Es gibt aber noch viel mehr. Beispielsweise eine Vielzahl an Aktionen, mit denen die Feuerwehr versucht, die Bedeutung des Brandschutzes wie auch die bedrohliche Kraft des Feuers in die Köpfe der Kinder und Jugendlichen zu bringen. Sei es mit Löschaktionen wie bei der Stadtparty „Ennepetal Mittendrin“, beim Ferienspaßangebot, mit Führungen durch die Wache oder mit Teilnahmen an diversen Stadtteilfesten und Veranstaltungen, für die auch schon mal der Info-Wagen der Kreisfeuerwehr ausgeliehen wird und die nur möglich sind, weil auch die verschiedenen Löschgruppen personell dabei unterstützen. Brandaktuell geplant sind Projektwochen für Schulen, an deren Konzipierung der Berliner Künstler Kain Karawahn mitgearbeitet hat.

Zusätzlich zum Dienst

„Das ist alles on-the-top und kommt auf den Dienst oben drauf“, machte Bürgermeisterin Imke Heymann deutlich, dass Brandschutzerziehung und die Aufklärung des Nachwuchses keine Selbstverständlichkeit sind. Es sei wichtig, die richtigen Menschen zu haben, die das machen, erklärte Ennepetals erste Frau, die sich im Kinderschutzbund engagiert.

Kollegen unterstützen Brandschutz-Erzieher

Brandschutz-Erzieher in der Hauptwache sind Oliver Hercher, Lars Schumann, Marcel Flack, Sean-Philipp Balzer, Katharina Franz und Thomas Plate.

Oberbrandmeister Oliver Hercher betont, dass sie ihrer Aufgabe in diesem Ausmaße nachgehen können, weil andere Kollegen sie dabei unterstützen. Insofern gebühre die Auszeichnung der „gesamten Truppe“, so Hercher.

Gestaltet wurde die Auszeichnung von Dorit Breyer (Werbeagentur Vitamin C).

Diesen Aspekt hatte zuvor auch Feuerwehr-Chef Frank Schacht aufgegriffen. „Diese Auszeichnung ist für uns etwas Besonderes. Ich sehe sie als Wertschätzung für die Mitarbeiter, die sich in den letzten Jahren immer wieder um die Brandschutzerziehung gekümmert haben. Wir haben hier ein paar außerordentlich engagierte Mitarbeiter, die sich außerhalb ihrer Dienstzeiten mit viel Leidenschaft und Verve dafür einsetzen. Ich bin da sehr stolz drauf.“

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Feuerwehr-Chef Schacht versicherte, dass die Auszeichnung „bei uns einen Ehrenplatz bekommt“. Ausgeguckt ist ein Plätzchen im Eingangsbereich, wo sie jeder sehen kann.