Ennepetal. . Geld für Schulsozialarbeit an Grundschulen und Hausaufgabenhilfe. Bär-Bar schließt. Petra Backhoff: „Angebot ist nicht mehr notwendig“
Es ist eine Summe, die so viel Gutes bewirken kann. In Ennepetal ebenso wie in Breckerfeld, wo sich der Kinderschutzbund mit seinen Projekten engagiert. 4500 Euro stellt der Lions Club Ennepe-Ruhr der Organisation zur Verfügung. Geld, das vor allem durch den Verkauf des beliebten Adventskalenders, beim Benefizkonzert des Clubs in Gevelsberg, beim Verkauf auf Weihnachtsmärkten sowie durch Spenden der Lionsfreunde zusammengekommen ist.
Das Geld sichert die Schulsozialarbeit in Ennepetal. „Als wir vor acht Jahren angefangen haben, gab es noch gar keine Schulsozialarbeiterin in der Stadt“, sagt Petra Backhoff vom Kinderschutzbund, „es geht um Schlichtungsgespräche zwischen Eltern und Lehrern, um Coaching von Pädagogen, um Hospitationen im Unterricht, um Sprechstunden für Schüler.
Die Schulsozialarbeiterin, die fest beim Kinderschutzbund angestellt ist, kümmert sich um die vier Ennepetaler Grundschulen Wassermaus, Friedensthal, Rüggeberg und Büttenberg seit acht Jahren. Fachlich angebunden ist die Stelle beim Jugendamt der Stadt Ennepetal. Durch diese wichtige Arbeit bekomme man Kontakt zu den Familien, erfahre, wo man noch helfen oder unterstützen könne.
Schüler unterstützten Schüler
Ein weiteres Projekt, das von der Spende profitiert, ist die Hausaufgabenhilfe, die der Kinderschutzbund in Kooperation mit dem Reichenbach-Gymnasium organisiert. Das Prinzip: Ausgewählte Oberstufenschüler unterstützen Grundschüler mindestens zweimal wöchentlich bei den Schulaufgaben und erhalten dafür eine kleinen Obolus. „Es ist das erste Kooperationsprojekt zwischen Grundschulen und Gymnasium und leistet auch einen wichtigen Beitrag, um den Übergang in die Sekundarstufe II für die Kinder zu erleichtern“, sagt Petra Backhoff.
Ausgesucht für dieses Projekt werden in erster Linie Gymnasial-Schüler mit Migrationshintergrund. „Der Zugang in die Familien der Grundschülern ist so häufig einfacher“, sagt Birgit Asmuth, „gleichzeitig haben diese Oberstufenschüler für die Kinder eine gewisse Vorbildfunktion. Sie zeigen ihnen, was man trotz schwieriger Startbedingungen erreichen kann.“
Ein Angebot, das der Kinderschutzbund nicht mehr anbieten wird, ist die Bär-Bar. Die Vorstandsvorsitzende Petra Backhof erklärte auf der Jahreshauptversammlung. „So traurig wir darüber sind, die Bär-Bar zu schließen, so froh sind wir auch darüber, dass dieses Angebot aktuell nicht mehr so notwendig ist, wie noch vor einigen Jahren.” Thorsten Vitt hatte die Bär-Bar aufgebaut und in den vielen Jahren eine Begegnungsstätte für Menschen jeder Kultur geschaffen, die vielen geflüchteten Menschen in unterschiedlicher Weise geholfen hat - es wurden Arbeitsstellen und Wohnungen vermittelt oder Ratschläge und aufmunternde Worte ausgetauscht.
Bereits 8.000 Euro auf dem Konto
„Die Bär-Bar hat sich mit der Idee, die wir hatten, erledigt. Der große Anlauf ist vorbei. So müssen auch wir wieder umdenken und auch als Verein mit der Zeit gehen”, so Backhoff. Das Café schließt Ende Oktober seine Pforten, einige Angebote aber bleiben und wechseln nur die Räume. So findet das Stillcafé nun im Mehrgenerationenhaus statt. Andere Angebote gehen wahrscheinlich zurück in die Räume an der Heimstraße.
Kassenprüferin Birgit Asmuth verriet auf der Jahreshauptversammlung auch den aktuellen Stand der bisher gesammelten Spenden-Summe, die Marius Wetzig, Patrick Jan Gallinis und Florian Krempel erstrampelten. Sie machten sich mit dem Fahrrad auf die mehr als 2.000 Kilometer lange Strecke von Ennepetal nach Barcelona und kehrten mit Zusagen für mehr als 10.000 Euro für den Kinderschutzbund zurück. Asmuth: „Mehr als 8.000 Euro sind bislang auf dem Konto des Kinderschutzbundes eingegangen.“ Geld, das vieles bewirken wird.