Ennepetal. Landrat Olaf Schade wehrt sich massiv gegen die Vorwürfe von BIW-Inhaber Ralf Stoffels bezüglich des PCB-Skandals in Ennepetal.

Im Rahmen des PCB-Skandals hat sich Landrat Olaf Schade am Mittwochabend im Rahmen einer Pressekonferenz gegen die Aussagen Ralf Stoffels gewehrt: „Der offensichtliche Versuch, PCB in gute und schlechte Varianten zu unterscheiden, ist zum Scheitern verurteilt. Bei PCB haben wir es mit einem Stoff zu tun, der völlig zurecht als gesundheitsgefährdend eingestuft ist. Wer die Gesundheit der Bürger im Auge hat, sollte Hinweise auf alle PCB sehr ernst nehmen.“ In dieser Deutlichkeit reagierte Schade auf eine Presseinformation des Ennepetaler Unternehmens BIW von SIHK-Präsident Ralf Stoffels. Diese wird von ihm so interpretiert, dass der Eindruck erweckt werden soll, das von BIW nachweislich emittierte PCB 47 sei ungefährlich.

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Gleichzeitig zeigt Schade sich über das Zurückweisen eines Vorwurfs irritiert, den der Ennepe-Ruhr-Kreis in der von BIW formulierten Form nie erhoben habe. „Niemand aus dem Kreishaus hat jemals behauptet, die Quelle der dioxinähnlichen PCB sei BIW. Als ,Verursacher’ haben wir das Unternehmen ausschließlich im Zusammenhang mit PCB 47 genannt. Verbunden wurde dies stets mit dem Hinweis, die Suche nach weiteren Verursachern laufe noch“, unterstreicht Schade.

BIW hat Anwälte beauftragt

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Mit Blick auf die Kritik des Unternehmens spielt Schade den Ball zurück. „Seit Ende vergangener Woche sollten uns die Ergebnisse und der Bericht der vom Unternehmen in Auftrag gegebenen Emissionsmessungen vorliegen. Stand heute hat BIW seine Anwälte damit beauftragt, die Herausgabe des gesamten Berichtes an den Kreis als Aufsichtsbehörde möglichst zu verhindern. Wir haben unsererseits Anwälte beauftragt, um an die für unsere Arbeit unerlässlichen Infos zu kommen.“

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Im Interesse der Gesundheit der Bürger geht die Kreisverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz nach wie vor allen Hinweisen auf PCB in den Ennepetaler Stadtteilen Oelkinghausen und Büttenberg nach. Ausgangspunkt für die Aktivitäten - darunter Bodenproben und Aufstellen von Grünkohlpflanzen als Messinstrument - war der Fund von PCB in Löwenzahn.

Im Rahmen der Infoveranstaltung hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen die Ergebnisse der Bodenproben bekannt gegeben

Ausführlicher Bericht folgt.