Schwelm. Beim Schwelmer Heimatfest 2019 haben die Besucher gefeiert - und sich aus Sicht der Ordnungsbehörden besonders gut benommen. Eine erste Bilanz.
Mit Donnerschlägen und Raketen geht das Heimatfest traditionell zu Ende. Was ist in diesem Jahr gut gelaufen, was könnte eventuell noch verbessert werden? Diese Fragen werden bei der Manöverkritik im Oktober zwischen Stadt, Polizei, Feuerwehr und Technische Betriebe Schwelm (TBS) geklärt. Unsere Zeitung hat die Verantwortlichen für die Durchführung des Volksfestes schon einmal für eine erste Zwischenbilanz befragt.
Technische Betriebe
„In diesem Jahr ist wirklich alles relativ entspannt gelaufen“, sagt Lars Seibel. Der Mann ist der Einsatzleiter der TBS und zuständig für alle Fragen, wenn es um Müll und Sauberkeit geht. „Die Leute benehmen sich besser, lassen die Flaschen und Gläser ganz“, freut sich Seibel. Seit zehn Jahren ist er, gemeinsam mit seinem 18 Personen zählenden Team, der Saubermann des Heimatfests. Im vergangenem Jahr gab es mehr Glasbruch, da hat es auch ihn erwischt. Mit einem Platten am Dienstfahrzeug endete damals die Rundfahrt auf dem Wilhelmplatz. Am Heimatfestsonntag waren Kehrmaschine/Reinigungsteam und Schilderdienst von 6 bis 21 Uhr im Einsatz. Das tägliche Saubermachen auf dem Festplatz passiert zwischen 6 und 10 Uhr.
In den Reihen der 13 Schwelmer Nachbarschaften fällt durch den Festzugwagenbau so einiges an Müll an. Den dürfen die Nachbarn am Samstag, 21. September, von 8 bis 12 Uhr kostenfrei zum Bauhof an der Wiedenhaufe bringen. Die Rechnung dafür übernimmt die Stadt – 175 Euro pro Tonne, Personalkosten extra. 2018 waren das 13,86 Tonnen, die die Nachbarschaften ablieferten. 2,95 Tonnen kamen damals beim Saubermachen nach dem Heimatfestzug zusammen.
Polizei
Die Polizeibilanz fällt in diesem Jahr ebenfalls durchweg positiv aus. Lediglich am Samstag hatten die Beamten etwas mehr zu tun. Insgesamt wurden acht Anzeigen geschrieben. Vier wegen Körperverletzung, drei aufgrund von Drogendelikten und eine wegen Sachbeschädigung. Zudem wurden acht Platzverweise ausgesprochen, wovon zwei mit Ingewahrsamnahme durchgesetzt werden mussten. „Für die Anzahl an Besuchern war es ein sehr ruhiges Heimatfest“, fasst Sonja Wever, Pressesprecherin der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis, zusammen.
Ordnungsamt
Auch Christian Rüth ist mit dem Heimatfest zufrieden. „Für uns ist alles gut gelaufen, ich habe ein positives Feedback auch zum oberen Wilhelmplatz bekommen“, sagt der Mann vom Ordnungsamt der Stadt. Dort standen diesmal zwei zusätzliche Fahrgeschäfte, ein Getränke- und ein Imbissstand. Erklärtes Ziel sei es, auch im kommenden Jahr das neue Konzept dort umzusetzen – vorausgesetzt, es gebe keine Behinderungen wegen der Bauarbeiten zur Neuen Mitte Schwelm. „Es war für uns ein Testballon gewesen und er ist angekommen.“ Der Einsatzleiter ist über das Heimatfest mit seinem 12-Personen-Team fast rund um die Uhr im Dienst. Der erlaubte 12-Stunden-Tag war für Rüth am Sonntag gesetzt. Etwa 300 Überstunden waren es für das Ordnungsamt im vergangenem Jahr. Mit dem seit acht Jahren ebenfalls eingesetzten Sicherheitsdienst habe man gute Erfahrungen gemacht. „Die geben Präsenz und Men-Power, die bei uns nicht vorhanden ist“, sagt Rüth.
Bei der Manöverkritik im Oktober wird auch das Sicherheitskonzept für die Oberstadt ein Thema sein. Es hat sich bewährt, doch weil am Sonntag der Andrang in der Oberstadt überschaubar war, hatte das Ordnungsamt die Bestuhlung der Außengastronomie in diesem Bereich schon abends wieder erlaubt, statt wie vorgesehen erst am Montag.
Durchgehend viel zu tun hatte das Ordnungsamt mit Verkehrssündern, die verbotswidrig parkten oder mitten durch das Fest fuhren, um ihre Einkäufe nach Hause zu bringen.
Rettungsdienst
Auch interessant
Am gesamten Wochenende blickt der Rettungsdienst auf 35 Einsätze zurück, wovon lediglich acht Fälle im Krankenhaus weiterbehandelt werden mussten. Auf dem Heimatfest stand stets ein Team von zwölf Personen bereit, wovon vier Teams auf Streifgängen waren. Für den Heimatfestzug waren 40 Einsatzkräfte vor Ort mit drei Rettungswagen, drei Krankenwagen, einem Notarztfahrzeug und drei unterstützenden Fahrzeugen. Während des Umzuges hatte der Notdienst sieben Einsätze, wovon zwei Patienten im Krankenhaus behandelt werden mussten – darunter ein allergischer Schock auf einen Wespenstich. In diesem Jahre blieben die Tiere dem Heimatfest wegen des eher kalten Wetters überwiegend fern. Die Einsatzkräfte versorgten bloß sieben Wespenstiche. Insgesamt zieht auch das DRK eine positive Bilanz.