Schwelm. Obernachbar Andreas Merken und seine Truppe kann kaum glauben, wie sie beim Heimatfestzug in Schwelm abgeräumt hat.
Die Nachbarschaft Gesellschaft Oberstadt entwickelt sich zu so etwas wie dem FC Bayern des Heimatfestzugs: Zum dritten Mal während der vergangenen fünf Jahre reckte Obernachbar Andreas Merken unter tosendem Beifall auf der Bühne der Schwelmer Eventhalle den Pokal für den Gesamtsieg beim Schwelmer Heimatfestzug in die Höhe. Mit einem Triple in den Einzelwertungen und einem schier unglaublichen Vorsprung von 144 Punkten auf die Zweitplatzierten Nachbarn spielten die Oberstädter in diesem Jahr – zumindest aus Sicht der Juroren – in einer ganz eigenen Liga.
Eine Leistung der gesamten Truppe
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„Das ist der helle Wahnsinn! Ich kriege das alles noch gar nicht richtig hintereinander. In allen drei Kategorien der erste Preis. Hammer! Da für haben wir dreieinhalb Monate hart gearbeitet. Dieser Sieg gehört der ganzen Nachbarschaft“, sagt ein völlig überwältigter Obernachbar Andreas Merken, als er nach der Pokalübergabe die Bühne verlässt und von der Gratulantenschar überrannt wird. Er und seine große Truppe tauchten am Sonntag mit den Festzugbesuchern in eine Unterwasserwelt ab.
Die Siegerehrung der Dacho
Wortwörtlich kam für die etwa 35.000 Zuschauer beim diesjährigen Zug das Beste zum Schluss, denn die Oberstadt war in der Zugreihenfolge die letzte der 13 Nachbarschaften gewesen, die durch die Kreisstadt zog und die Menschen am Straßenrand begeisterte. Eine tolle Bauleistung, witzige Ideen, schöne Kostüme und ein in sich geschlossenes Konzept, das jeder am Wegesrand sofort erkannte und das es im Gegensatz zu einigen anderen Darstellungen nicht ein zweites Mal in ähnlicher Form im Zug gab, bildeten ein Gesamtkunstwerk, das die Oberstädter zu hoch verdienten Siegern macht.
Der Heimatfestzug
Hinter ihnen reihten sich die Nachbarschaften Zum Parlament und Oehde ein. Die Oehder waren es auch, die als einzige Nachbarn neben der Gesellschaft Oberstadt eine Wertung auf Platz 1 abschließen konnten: Ihr heimatkundlicher Beitrag setzte sich an die Spitze.
Sieg ausgiebig in der Altstadt gefeiert
Der Heimatfestzug
Eine tolle Geste der feiernden Oberstädter: Sie holten die zweitplatzierten Parlamentarier auf die Bühne, um sich gemeinsam mit ihnen feiern zu lassen. Zuvor hatte der stellvertretende Dacho-Vorsitzende Enzo Caruso die Sieger durch das Mikrofon gerufen – für ihn ein besonderer Moment, schließlich ist die Gesellschaft Oberstadt auch seine nachbarschaftliche Heimat.
Oberstadt nun mit der Oehde gemeinsam Rekordsieger
Mit dem diesjährigen Sieg haben die Oberstädter mit den Oehdern als Rekordsieger des Heimatfestzugs gleichgezogen.
Beide Nachbarschaften holten seit Beginn der Wertung im Jahr 1949 nun bereits 18 Mal den Titel.
Deutlich seltener gewannen die weiteren Nachbarschaften den Heimatfestzug, der nur einmal – und zwar im Jahr 1989 mit der Oberstadt und dem Ossenkamp – einen Doppelsieger hatte.
So oft errangen die weiteren Nachbarschaften den Gesamtsieg: Brunnen (12), Winteberg (7), Ossenkamp und Loh (je 4), Fronhof, Aechte de Muer und Linderhausen (je 2), Zum Parlament, Zur Alten Post und Königreich Möllenkotten (je 1).
Lediglich die Nachbarschaft Zum Roten Wasser gewann die Gesamtwertung noch nie.
Sie holte in diesem Jahr keinen einzigen Punkt, weil die Nachbarn Zum Roten Wasser a us finanziellen Gründen keinen vollwertigen Beitrag liefern konnten und deshalb mit einer deutlich abgespeckten Darstellung außerhalb der Wertung antraten.
Der Heimatfestzug
Bei einer Sache – das wurde am Montagabend noch deutlich – grenzen sich die Oberstädter übrigens deutlich vom FC Bayern ab, denn feiern können sie im Gegensatz zu den Münchnern ihrer Erfolge erstklassig. In der Altstadt stießen sie auf ihren Sieg mit vielen anderen Nachbarn an. Für die sollte das Ergebnis Ansporn sein, diese Dominanz im kommenden Jahr zu durchbrechen.