Ennepetal. Die Stadt lädt insbesondere junge Menschen zu einem generationenübergreifenden Austausch zum Thema Klimaschutz ein.
Kaum etwas beschäftigt die Menschen momentan so sehr wie das Thema „Klimaschutz und Klimawandel“. Ob „Fridays for future“, CO2-Ausstoß oder Elektromobilität – am Ende geht es immer um die Frage: Was müssen wir tun, damit Leben auf der Erde auch für die nächsten Generationen noch möglich ist? Antworten darauf und neue Impulse auch vor Ort erhofft sich die Stadt Ennepetal von einer Veranstaltung, bei der sie Erwachsene und Jugendliche, Unternehmer und Privatpersonen zusammenbringen will. Die Teilnehmer dürfen sich auf einen außergewöhnlichen Austausch freuen. Zu Gast ist kein geringerer als Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Franz Josef Radermacher, Präsident des Senats der Wirtschaft und Mitglied des Club of Rome.
Die Veranstaltung findet am 7. Oktober von 17.30 bis etwa 20.30 Uhr im Haus Ennepetal im Rahmen des 70-jährigen Stadtjubiläums statt und ist Bürgermeisterin Imke Heymann eine Herzensangelegenheit. Unter dem Motto „Engagiert Euch“ möchte sie einen Dialog zwischen Wissenschaft, Unternehmen und jungen Menschen über Klimaschutz und nachhaltiges Unternehmenshandeln initiieren.
Motto ist kein Zufall
Das Motto ist kein Zufall. Der Aufruf „Engagiert Euch“ stammt vom Ennepetaler Klaudius Gansczyk, der seit 20 Jahren in Hagen die „Zukunftsveranstaltungsreihe zum Globalen Lernen und zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ organisiert. Die letzte fand im Februar dieses Jahres statt. Auf dem Podium damals mit dabei: Der Klimaexperte Prof. Dr. Hartmut Graßl, der Ehrenpräsident des Club of Rome, Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker sowie Prof. Dr. Franz Josef Radermacher. Der Professor für Informatik an der Universität Ulm ist Verfechter einer weltweiten Ökosozialen Marktwirtschaft und bekannt durch sein weltweites Engagement in der Global Marshall Plan-Initiative.
Klaudius Gansczyk hatte die Idee dazu
Die Idee zu der Veranstaltung stammt von Klaudius Gansczyk, der in Ennepetal lebt.
Gansczyk (66) war bis zu seiner Pensionierung Physik- und Philosophielehrer am Hagener Theodor-Heuss-Gymnasium, bildete in seiner Berufszeit auch Lehrer in diesen Fächern aus.
Seit seinem 18. Lebensjahr beschäftigt er sich mit den großen politischen und gesellschaftlichen Fragen dieser Zeit.
Klaudius Gansczyk hat mehrere Bücher herausgegeben, ist Mitglied des Vereins Deutscher Wissenschaftler und kennt viele Vordenker unseres Planeten.
Klaudius Gansczyk ist es auch, der die Veranstaltung im Haus Ennepetal einfädelte. „Ich hatte schon länger die Idee, so etwas auch mal in meiner Heimatstadt zu machen. Als ich Bürgermeisterin Imke Heymann im Mai den Vorschlag machte, war ich hocherfreut, dass sie die Idee sofort aufgegriffen hatte. Ich lief bei ihr offene Türen ein.“
Ausgewiesener Experte in Sachen Klimaschutz
Auch Prof. Franz Josef Radermacher musste er nicht lange überreden. Gansczyk und er kennen sich lange und gut. Radermacher war im Laufe der Jahre nicht weniger als drei Mal zu Gast bei der Zukunftsveranstaltungsreihe in Hagen. „Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem globalen Geschehen“, erzählt Klaudius Gansczyk. Die Ennepetaler dürfen sich also auf einen ausgewiesenen, international sehr geschätzten Experten in Sachen Klimaschutz und Klimawandel freuen.
Prof. Radermacher forscht seit vielen Jahren für eine „Welt mit Zukunft“, teilte die Stadt Ennepetal mit. Er berate auf der nationalen, europäischen und globalen Ebene Unternehmen, Regierungen und Nichtregierungsorganisationen. Zusammen mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung habe er die „Allianz für Entwicklung und Klima“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine Initiative, die das Ziel der Klimaneutralität verfolgt und von mehr als 300 Unternehmen, Organisationen und Verbänden unterstützt wird. „Sein Blick richtet sich immer darauf: Was müssen wir als Menschheit tun, damit es besser wird? Für ihn gibt es keine nationalen Lösungen“, ergänzt Klaudius Gansczyk.
Generationsübergreifender Dialog
In Ennepetal wird Prof. Dr. Franz Josef Radermacher über das Thema „Energie – Klima – Nachhaltigkeit – Zukunft“ sprechen. Im Anschluss an den Vortrag ist ein generationsübergreifender Dialog mit Unternehmern und jungen Menschen geplant – „um Möglichkeiten des eigenen Engagements , vor Ort in Ennepetal, aber auch regional und global, auszuloten“, wie es in der Mitteilung aus dem Rathaus heißt. Die Einladung der Stadt zu der öffentlichen Veranstaltung gilt ausdrücklich auch jüngeren Menschen, um deren Zukunft es schließlich geht. Am Vormittag des selben Tages wird Prof. Radermacher außerdem das Reichenbach-Gymnasium besuchen, um dort mit den Schülerinnen und Schülern über Klimaschutz und „Zukunftsverantwortung“ zu sprechen. Hierbei handelt es sich um eine nicht-öffentliche Veranstaltung.
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Wie aktuell die Thematik ist, spiegelt auch die politische Diskussion in Ennepetal wieder. Bis vor Kurzem wurde über den Ausruf des „Klimanotstands“ diskutiert. Ein Begriff, der kontrovers gedeutet wird. Vor der Sommerpause hat sich die Politik schließlich auf eine Selbstverpflichtung der Stadt Ennepetal zum Thema „Klima“ einigen können. Unterm Strich bedeutet das eine wie das andere: Es muss dringend was geschehen.
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