Hagen. . Das Theodor-Heuss-Gymnasium Hagen kooperiert mit der Vereinigung deutscher Wissenschaftler. Deren führende Köpfe trugen sich ins Goldene Buch ein.

Sie gehören, auch wenn sie diesen Ausdruck vielleicht nicht gerne hören, zu den Stars der Wissenschaftsszene: Die Professoren Dr. Dr. Dr. h.c. Franz Josef Radermacher, Dr. Dr. h.c. mult. Hartmut Graßl und Dr. Dr. h.c. mult. Ernst Ulrich von Weizsäcker trugen sich am Mittwoch ins Goldene Buch der Stadt Hagen ein.

„Sie alle haben herausragende Forschungsleistungen vollbracht und Aufklärungsarbeit für eine globale Umweltpolitik betrieben“, sagte Oberbürgermeister Erik O. Schulz.

Globales Lernen

Die drei Akademiker gehören der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) an, die sich u.a. mit Nachhaltigkeit, Gentechnologie, Energie, Welternährung und biologischer Vielfalt auseinandersetzt und im Hagener Theodor-Heuss-Gymnasium eine Kooperationsschule besitzt.

Seit 20 Jahren organisiert der erst kürzlich pensionierte Physik- und Philosophielehrer Klaudius Gansczyk Veranstaltungen für globales Lernen und eine Welt mit Zukunft, er hat die Verbindung zu den VDW-Koryphäen hergestellt und bekannte Persönlichkeiten ans THG geholt, darunter den ehemaligen Bundesumweltminister Sigmar Gabriel oder den Physiker Hans-Peter Dürr, Träger des alternativen Nobelpreises.

Das Zeitalter des Menschen

„Viele Wissenschaftler kümmern sich nur um ihren Mikrokosmos und vernachlässigen den Makrokosmos“, begründete Ernst Ulrich von Weizsäcker (80) gestern im Rathaus sein globalpolitisches Engagement: „Doch wenn der Makrokosmos zerstört wird, ist es auch mit dem Mikrokosmos vorbei.“

Vom Lebendgewicht der Wirbeltiere entfielen 30 Prozent auf den Menschen, 67 Prozent auf Haus- und Schlachttiere und nur drei Prozent auf die Wildtiere: „Das nennt man dann Anthropozän, also Zeitalter des Menschen.“

450 Gäste in der Stadthalle

Nach dem Eintrag ins Goldene Buch ging es weiter in der Stadthalle, wo Franz Josef Radermacher vor 450 Gästen darlegte, was getan werden müsse, um den Anstieg der globalen Temperatur doch noch unter zwei Grad zu halten.

Gan­sczyk zeigte sich von der Resonanz überwältigt: „Mit so vielen Zuhörern haben wir nicht gerechnet. Die Menschen sind aus ganz Deutschland zu uns gekommen. Das bewegt mich sehr.“