Gevelsberg/Schwelm. . Mit dem schönen Wetter kommt auch der Gestank der Knochenmühle zurück. Zahlreiche Bürger beschweren sich. Hoffnung auf eine zeitnahe Lösung.

Ende der vergangenen Woche war der Frühling plötzlich da – und mit ihm der Gestank. Als die Gevelsberger es sich in ihren Gärten, auf ihren Balkonen oder in der Außengastronomie bequem machen wollten, zog dieser wohl bekannte süßlich-moderige Verwesungsgeruch durch die Stadt. Das hatte zwei Auswirkungen: Teilweise mit Brechreiz brachen die Gevelsberger in den betroffenen Gebieten ihre Freiluft-Abende ab, und: Die Beschwerden über die Firma Schmidt und Geitz – besser bekannt als die Knochenmühle – schnellten umgehend in die Höhe.

Biobeet in jedem Jahr getauscht

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Sofort waren die Erinnerungen an das vergangene Jahr wieder erwacht. So schlimm und so oft wie nie zuvor hatte es in Gevelsberg und weiten Teilen von Linderhausen gestunken. Der Ennepe-Ruhr-Kreis war in seiner Funktion als Aufsichtsbehörde Dauergast in der Schwelmer Firma an der Gevelsberger Straße. Der Gevelsberger Bürgermeister Claus Jacobi holte die Schwelmer Verwaltungsspitze und die Verantwortlichen aus dem Kreishaus an einen Tisch zur Bürgerversammlung in der Aula des Schulzentrums West. An dieser nahmen 350 Menschen teil. Seit diesem September-Tag steht auch das Wort das Stadtoberhaupts: „Spätestens in einem Jahr will ich wieder einladen, um den Fortgang bei einer Suche nach einer praktischen oder auch juristischen Lösung zu präsentieren.“

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Zunächst präsentierte der Ennepe-Ruhr-Kreis die Ursachen für den damaligen Gestank im vergangenen Jahr, setzte Fristen zum Austausch von Teilen. Das sollte dafür sorgen, dass die Luft nicht mehr nach Leiche riecht. Dies passierte auch einige Wochen nicht mehr. Seit Ende Februar, ist es damit aber immer öfter wieder vorbei. Während der vergangenen beiden Frühjahre musste das Biobeet zur Geruchsfilterung ausgetauscht werden, was aber auch jeweils keine Besserung brachte.

Zahlreiche Menschen kamen im vergangenen Jahr zur Bürgerversammlung
Zahlreiche Menschen kamen im vergangenen Jahr zur Bürgerversammlung © Klaus Bröking

Nachdem ein großer Fragenkatalog der Redaktion im vergangenen Oktober durch die Firma Schmidt und Geitz nicht beantwortet worden war, wandte sich die Redaktion erneut an den Tierverwertungsbetrieb und will neben zahlreichen anderen Fragen wissen, wie die Firma Besserung herbeiführen möchte. Eine Beantwortung der Fragen stellte die Firma für die kommenden Tage in Aussicht.

Bürger sollen sich beschweren

Ebenso nimmt sich der Ennepe-Ruhr-Kreis in seiner Funktion als Aufsichtsbehörde der Sache erneut an. „Sobald wir die notwendigen Informationen zusammen getragen haben, werden wir uns melden“, verspricht Pressesprecher Ingo Niemann. Beim Kreis landen auch die vielen hundert Beschwerden, die mittlerweile bei der Stadt Gevelsberg eingegangen sind. „Es ist ganz wichtig, dass sich die Leute bei uns melden. Herzlichen Dank und stellen Sie ihre Beschwerden nicht ein, so dass wir den Gestank dokumentieren können“, sagt Jacobi, der hofft, dass das Problem zeitnah gelöst wird. „Einen Sommer wie 2018 darf es nicht noch einmal geben“, sagt das Stadtoberhaupt und verweist auf die Beschwerde-Adresse knochenmuehle@stadtgevelsberg.de.