Schwelm. . Regine Umbach hat in Schwelm ihr neues Werk vorgestellt. Ihr Team lebt aber 600 Kilometer entfernt – das Buch ist über das Internet entstanden.

Wenn die Schwelmer Autorin Regine Umbach ihr neues Kinderbuch „Alles wegen Pepe“ präsentiert, ist daran zunächst einmal nichts ungewöhnl ich. Auf den ersten Blick handelt es sich um ein ganz normales Taschenbuch - sogar ganz klassisch auf Papier gedruckt. Die Entstehungsgeschichte der Erzählung ist aber durchaus bemerkenswert: Die Story rund um die Geschehnisse in einer Grundschulklasse ist nämlich komplett über das Internet entstanden. Gemeinsam mit einer Lektorin und einer Illustratorin aus Süddeutschland hat die 46-Jährige das Buch alleine über das Internet bis zur Marktreife geführt - und ihre Mitstreiterinnen bis zur Veröffentlichung nicht persönlich getroffen.

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„Die Idee zu den Figuren entstammt eigentlich meiner Teilnahme an einem Online-Schreibforum eines großen Verlages“, sagt Regine Umbach. Dort hatte sie sich angemeldet, nachdem sie das Schreiben als Hobby für sich entdeckt hatte. Ein großer deutscher Kinderbuchverlag sucht auf diese Weise regelmäßig nach interessanten Erstlingswerken und bietet die Plattform dafür zum Austausch an.

Erster Kontakt

„Dort habe ich dann erste Kontakte zu meinen späteren Mitstreitern geknüpft.“ Aus der Veröffentlichung über den Verlag wurde am Ende zwar nichts, aber trotzdem gab Regine Umbach nicht auf: „Ich habe mich dann entschlossen, das Buch im Selbstverlag herauszubringen.“ Mit den Kontakten zu einer Lektorin und einer Illustratorin, die sie beide über das Forum kennengelernt hatte, startete sie dann ein eigenes Projekt.

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Die wohl größte Besonderheit an der Zusammenarbeit der drei kreativen Frauen: Bis zur Veröffentlichung hatten sich Regine Umbach und ihre zwei Mitstreiterinnen aus Süddeutschland nicht ein Mal „offline“ getroffen. An intensiven Kontakt mangelte es während des ambitionierten Projektes trotzdem nicht: „Wir haben natürlich durch das Forum und auch ganz klassisch über E-Mail kommuniziert. Zusätzlich haben wir immer viel telefoniert und auch häufiger über Videomessenger Skype miteinander über das Buch gesprochen.“

Geschadet hat die fast ausschließlich über das Internet abgewickelte Zusammenarbeit nicht - ganz im Gegenteil: Mittlerweile ist das Erstlingswerk, neben dem Angebot in einigen heimischen Buchhandlungen auch über die größten deutschen Online-Buchhandelsplattformen zu beziehen. In gewisser Weise passend zur Entstehungsgeschichte in der Netzwelt, wird es dort vor allem als E-Book, also als digitale Version für elektronische Lesegeräte und Tablets verkauft. Doch auch wer die Kindergeschichten lieber ganz klassisch als gedruckte Variante erwerben will, kommt nicht zu kurz: Auf Bestellung gibt es auch gedruckte Exemplare. Und wenn es nach der Schwelmer Autorin geht, dann müssen die Geschichten von Nelly und Pepe künftig auch nicht ausschließlich als Buch veröffentlicht werden: „Ich könnte mir auch noch gut vorstellen, die Geschichte eines Tages als Hörbuch oder sogar als eine Hörspielreihe zu veröffentlichen“, sagt Regine Umbach.