Behörde berechnet Ersetzungsgefahren verschiedener Berufe. Helfer haben hohes Risiko, ihren Job infolge der Digitalisierung zu verlieren.
Nicht nur bei Arbeitnehmern und Unternehmen wird die voranschreitende Digitalisierung aufmerksam verfolgt. Auch von der Arbeitsagentur in Hagen, die ebenso für den Ennepe-Ruhr-Kreis zuständig ist, wird der Wandel kritisch verfolgt. Unter anderem erstellt die Agentur Profile für Berufsfelder, um deren Substitutionspotenzial, also die Wahrscheinlichkeit einer Ersetzung durch Computersysteme, zu untersuchen. Dafür werden verschiedene Aspekte der Arbeit geprüft.
Gewerbliche Berufe stärker betroffen
Ein Ergebnis der Studie lautet: Gewerbliche Berufe sind deutlich stärker durch eine Substitution durch Maschinen gefährdet als solche aus dem Dienstleistungssektor. Insgesamt führt der Ennepe-Ruhr-Kreis, gemessen an allen Beschäftigten, die Statistik der Ruhrgebiets- und ruhrgebietsnahen Städte mit 21,2 Prozent an, direkt gefolgt von der Stadt Bottrop mit 20,8 Prozent.
Darunter haben heimische Arbeitnehmer, die überwiegend unqualifizierte Arbeiten, etwa Helfertätigkeiten, ausüben, im EN-Kreis zudem ein besonders hohes Risiko, ihren Job infolge der Digitalisierung zu verlieren: Der von der Arbeitsagentur angenommene Anteil liegt bei 27 Prozent, im benachbarten Hagen liegt der Wert mit 26,8 Prozent nur knapp darunter.
Auch Fachkräfte betroffen
Aber auch Fachkräfte, also die ausgebildeten oder sogar speziell geschulten oder akademisch gebildeten Arbeitnehmer im Kreis sind, zumindest statistisch gesehen, überdurchschnittlich stark von einer Substitution durch Computer und Maschinen betroffen: Die Arbeitsagentur Hagen gibt für den Ennepe-Ruhr-Kreis einen Wert von 24,2 Prozent an. In Hagen beträgt der Wert nur 21 Prozent, im landesweiten Durchschnitt sogar nur 17,5 Prozent.