Dortmund. Die Zahl der Kurzzeitvermietungen in Dortmund wächst. Bei Airnbnb gibt es außergewöhnliche Angebote. An welchen Tagen es besonders teuer wird.
Nein, Tiny-Houses werden hier nicht vermietet, und auch wer eine Skihütte braucht, dürfte bei Airbnb in Dortmund vergeblich danach suchen. Schlimmer noch: Den Schalter „Luxe“ kann man im Filter für Edel-Angebote in der Westfalenmetropole nicht einmal anklicken. Dabei gibt es auf dem Portal durchaus schicke, ungewöhnliche und auch luxuriöse Unterkünfte in der Stadt zu entdecken.
+++ Folgen Sie der WAZ Dortmund auf Facebook und Instagram +++
Wie wäre es zum Beispiel mit einer Nacht auf einem Rittergut? Die Wohnung auf dem alten Gut aus dem 16. Jahrhundert in Sölde gehört zu den beliebtesten Unterkünften in Dortmund. Kein Wunder: Das Gut hat einen eigenen Park und einen kleinen See, der allerdings nicht zum Baden genutzt werden darf. „Die Gäste kommen zu Fußballspielen oder beruflich her“, sagt Vermieter Axel. Viele würden vor allem die Ruhe der Anlage genießen. „Und manche buchen extra bei uns, weil sie etwas Außergewöhnliches gesucht haben.“
Elegantes Brunnen-Loft in Dortmund-Berghofen
Wer auf das Besondere steht, der dürfte auch am Brunnen-Loft in Berghofen Gefallen finden: 170 Quadratmeter, eine gläserne Galerie und ein tiefer Schacht: „Auf dem historischen Gelände einer alten Schmiede wurde bei der aufwendigen Restaurierung ein 800 Jahre alter Brunnen gefunden und wieder in die elegante Umgebung integriert“, heißt es in der Anzeige. Der abgedeckte Brunnenschacht im Wohnraum ist mit einer Scheibe abgedeckt und beleuchtet – ein echter Hingucker.
Auch wer statt Brunnen lieber Pool mag, wird in Dortmund fündig. Viele Angebote findet man zwar nicht, dafür aber zum Beispiel eines in erster Reihe am Phönixsee. Da gibt‘s das Wasser also gleich doppelt, zum Schwimmen und Gucken. Zwei Personen sind erlaubt. Wer mehr Platz benötigt, braucht auf den direkten Seeblick aber auch nicht zu verzichten. Für vier Personen gibt es etwa eine Wohnung am See, die zwar keinen Pool, aber dafür eine Dachterrasse hat. Oder einen Garten.
Zahl der Anträge auf Kurzzeitvermietung in Dortmund wächst
Ob Penthouse mitten in der City, Gemeinschaftszimmer am Stadtrand oder Wohnung mit neun Einzelbetten – in Dortmund ist vieles möglich. Rund 500 Einträge findet man bei Airbnb, wenn man zu zweit eine Woche irgendwann im Sommer buchen will. (Wer hat einen Hund dabei hat, findet allerdings nur noch 100.) Wie viele private Vermieter es in der Stadt genau gibt, darüber schweigt das Portal sich aus.
Lesen Sie auch
- Airbnb-Vermieterin: „Ich öffne meinen Gästen Haus und Herz“
- Millionen-Rohbau: Aktuelle Zwangsversteigerungen in Dortmund
- Immowelt-Ranking kürt Dortmund zur schönsten Stadt im Revier
Dabei muss seit dem 1. Juli 2022 jeder, der in Dortmund ein oder mehrere Zimmer anbieten will, eine Wohnraum-ID beantragen. Auf Anfrage teilt die Stadt Dortmund mit: „Derzeit liegen insgesamt 833 gültige Wohn-IDs vor. Davon sind 566 genehmigungsfreie Wohn-IDs, also sogenannte kleine Wohn-IDs für eine max. Kurzzeitvermietung von 90 Tagen im Kalenderjahr. Für 247 Fälle liegt eine genehmigungspflichtige, also große Wohn-ID vor.“ Zudem würden die Anträge für eine Vermietung von weniger als 90 Tagen im Jahr stetig ansteigen: Allein seit dem 1. April seien rund 150 neue „kleine Wohn-IDs“ beantragt worden und es kämen fast täglich weitere hinzu.
Kein Wunder: An Fußballtagen ist jedes Bett in der Stadt begehrt. Da kann man sich mit dem leerstehenden Kinderzimmer oder Dachgeschoss schnell etwas hinzuverdienen. Laut einer Sprecherin von Airbnb hänge der Gesamtpreis für eine Buchung vom Preis pro Nacht ab, den die Gastgeber selbst festlegen. Es könnten allerdings noch weitere Gebühren oder Kosten dazukommen, „die entweder von den Gastgeber:innen oder von Airbnb bestimmt werden.“ Darüber hinaus könnten für Inserate an einigen Standorten auch Steuern erhoben werden, heißt es vom Unternehmen.
+++ Mehr Nachrichten aus Dortmund lesen Sie hier +++
In Stadionnähe kann man dann am Tag des EM-Halbfinales für ein Zimmer mit Gemeinschaftsbad gut und gerne 350 Euro pro Nacht auf den Tisch legen – ohne Fußballticket versteht sich. Und für schlappe 750 Euro gibt‘s zum Champions-League-Finale ein kleines Kreuzviertel-Apartment. Falls es mit dem Autokorso nichts wird, hat man es von dort wenigstens nicht weit in die nächste Kneipe.