Dortmund. Es sollte ein großes Fußballfest in Dortmund werden. Schon lange vor Anpfiff strömten Tausende zu den Public Viewings. Es wurde zum Drama.
- Am Tag nach dem verlorenen Champions-League-Finale des BVB herrscht in Dortmund Trauer.
- In der Nacht war die Lage laut Polizei ruhig.
- Dortmund hatte gegen Real Madrid stark gespielt, aber 0:2 verloren.
- Zehntausende BVB-Fans hatten sich auf ein großes Fußballfest gefreut und waren schon nachmittags zu den Public Viewings und in die vielen Kneipen der Stadt geströmt.
- Damit wird es auch nichts mit dem Siegeskorso am Sonntag. Stattdessen ist Aufräumen angesagt.
Der BVBstand im Finale der Champions League – zum ersten Mal seit elf Jahren! Die Stadt Dortmund hatte ein großes Fußballfest für alle Daheimgebliebenen organisiert. Es gab drei Public Viewings – auf dem Hansaplatz, auf dem Festplatz Eberstraße und in der Westfalenhalle. Aber aus dem erhofften Fußballmärchen im Londoner Wembley-Stadion wurde nichts: Der BVB verlor 0:2 gegen Real Madrid. Der Autokorso am Sonntag vom Borsigplatz zum Westentor fällt damit flach. Wir haben während des Wochenendes aktuell berichtet – hier ist der Newsticker zum Nachlesen.
Dortmund hofft, bangt und trauert - der Newsticker zum Champions-League-Finale
14.47 Uhr: Wir haben bei der Dortmunder Polizei nach der Bilanz des Tages und der Nacht gefragt. Die hatte nicht einmal etwas in den Übergabe-Büchern, was für einen ruhigen Tag und eine ruhige Nacht aus polizeilicher Sicht spricht. „Nichts Außergewöhnliches“, sagt ein Sprecher. Vier Festnahmen, 24 Anzeigen, die meisten wegen Körperverletzung – es gab ein paar Prügeleien unter Alkoholeinfluss. Dazu wurde reichlich Pyrotechnik entzündet, teilweise war der Hansaplatz schwer eingenebelt, meistens gelb. Nach Spielende knallte es noch Stunden später in der City. Ansonsten aber war es, wie erwähnt, ziemlich ruhig – und mit dieser Bilanz beenden wir den Ticker. Vielen Dank fürs Mitlesen.
14.30 Uhr: Tom und Karsten aus Bonn trinken mittags Bier. „Es ist hart. Vor allem heute, weil man wieder nicht feiern kann. Als Dortmund-Fan muss man leiden“ Antwort Jonas: „Aber auf hohem Niveau.“ Andrija aus Frankfurt verdeckt derweil mühsam seine schlechte Laune. Er ist zum Stadion gekommen, um „noch was Gutes draus zu machen“, hat einen schwarz-gelben Ball gekauft. Es ist für ihn „wie eine Beerdigung“.
14.20 Uhr: Anika und Tochter Wiebke (14) aus Hamburg haben ein Final-Shirt gekauft, „zur Erinnerung, dass wir wenigstens dabei waren“. Anika sagt, es ist „nicht so schlimm wie letztes Jahr“, aber sie hätte es ihrer Tochter so gewünscht, einmal dabei zu sein, wenn ganz Dortmund feiert.
14.15 Uhr: Am Stadion packen die Weitgereisten ihre Autos. Der einzige geöffnete Fan-Shop ist belagert. David aus Hamburg hat für 213 € eingekauft: „Mein Gott, wir sind im Finale gewesen! Ich liebe den Verein.“ Er ist stolz, „dass sie so gut gespielt haben“. Begegnungs-Schals sind übrigens alle weg. Das T-Shirt „London 2024“ ist noch erhältlich.
13.55 Uhr: Was vom Finale übrigblieb... Dortmund schmückt ab und räumt auf. In der Innenstadt ist nichts mehr zu sehen vom Fußballfest, bis auf ein paar Schwarz-Gelbe. Das Bier schmeckt schon wieder.
13.15 Uhr: Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal reagiert auf die BVB-Niederlage: „Jede Niederlage tut weh. Aber diese Niederlage heute schmerzt besonders. Die Fans haben das Team großartig unterstützt. Der BVB hat eine grandiose erste Halbzeit gespielt, aber es leider nicht vermocht, sich dafür mit Toren zu belohnen. Alle Fans sind dennoch stolz auf dieses Finale! Glückwunsch an Real Madrid zum erneuten Champions-League-Sieg!“
Sonntag, 12.06 Uhr: Eigentlich wollten die Fans heute mit den Spielern von Borussia Dortmund am Borsigplatz den Champions-League-Titel feiern. Doch dort, wo die große Sause geplant war, herrscht am Sonntagmittag traurige Stille – so wie es auch vor einem Jahr nach der verpassten Meisterschaft war.
23.25 Uhr: Der Eberplatz leert sich rasant. Alle lassen die Köpfe hängen, müde und enttäuscht. In den Straßen rundum sind einige Pyros und Böller zu hören, ansonsten ist alles ruhig und bedrückt.
23.15 Uhr: Trotz aller Trauer: Von denen, die noch auf dem Hansaplatz geblieben sind, gibt‘s Applaus für ihre Mannschaft bei der Übergabe der Medaillen. Viele stehend noch weinend und wie betäubt da. Das sei eben Real Madrid, sagt Rico aus Bochum: „Die machen aus keiner Chance zwei Tore.“
Abpfiff! Trauer, Enttäuschung und Wut auf den Public-Viewing-Plätzen in Dortmund.
22.46 Uhr: Nach dem 0:2 kippt auch die Stimmung auf dem Eberplatz deutlich. In Strömen drängen die Fans fluchend zu den Ausgängen. Die Enttäuschung ist ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben.
22.44 Uhr: ... und jetzt das 0:2 für Real. Auf dem Hansaplatz scheint es so, als sei die Luft raus. Kein Schimpfen, kein Wüten – sie stehen einfach nur da. Können aber auch nicht mehr, nach so vielen Stunden. Viele stehen schon seit neun Stunden hier. Die Euphorie weicht großer Müdigkeit.
22.35 Uhr: Tor für Real. Ganz lange Gesichter auf dem Hansaplatz... Es ist totenstill, nur die Live-übertragung dröhnt aus den Lautsprechern der Bühne.
22.20 Uhr: Der Hansaplatz bebt! Die Stadt hört sich an wie ein einziges Stadion. Man muss nicht mal hinsehen – man hört auch so, was passiert. Ein Grundraunen liegt über der City. Bei jeder Chance kommt aufgeregter Jubel, dann enttäuschtes Stöhnen. Man hat den Eindruck, dass der ganze Hansaplatz auf den Zehenspitzen steht, immer bereit zum Sprung. Die Anspannung ist fast greifbar. Die Innenstadt vibriert vor Lärm unter den Füßen.
21.50 Uhr: Fazit der ersten Halbzeit: Die Fans am Fredenbaum schwanken zwischen Fassungslosigkeit über die vergebenen Chancen des BVB und Euphorie über die solide Leistung der Borussia. Highlights der ersten 45 Minuten waren (laut hörbar!) die Gelbe Karte gegen Vinícius Jr. und Hummels‘ Super-Grätsche.
20.50 Uhr: So schön die Stimmung in Dortmund auch ist – jetzt geht‘s um Fußball. Unser Sport-Team berichtet live vom Spiel BVB–Real Madrid aus Wembley. Hier geht‘s lang zum Spiel-Ticker!
20.44 Uhr: Am Hansaplatz-Zugang vom Alten Markt werden enttäuschte Fans ungeduldig und machen Stunk: Sie wollen auf den Platz, dürfen aber nicht mehr – er ist zu voll. Der Sicherheitsdienst hat die Polizei dazugeholt.
20.20 Uhr: Voll, voller, Hansaplatz! Die Security kontrolliert die Zugänge zum Public Viewing in der Dortmunder Innenstadt, weil der Platz komplett voll ist. Laut Feuerwehr ist der Platz für 7500 Leute ausgelegt, aber „es sieht nach mehr aus“, heißt es. Auch die Polizei bittet darum, nicht mehr hinzukommen. Der Eberplatz am Fredenbaum kann noch ein paar Leute mehr vertragen – also ab in die U41/45/49!
20.12 Uhr: Wie viele Fans sind inzwischen auf dem Fredenbaumplatz? Das mag aktuell niemand vom Orga-Team schätzen. Aber es sei genug Platz, heißt es. Es ist natürlich sehr voll, aber es gibt immer noch freie Eckchen – und die Leinwand ist so riesig, dass man sie von überall her gut sehen kann.
19.56 Uhr: Die Zeichen verdichten sich: Gibt es gleich ein Fußballspiel? Erste Live-Schalten nach Wembley flimmern über die Leinwände. Auch Lars Ricken, der CL-Held von 1997 (unter anderem...), kam dabei zu Wort.
19.36 Uhr: Auf dem Eberplatz in der Nordstadt vertreiben sich die Fans das Warten bis zum Anpfiff mit Spielchen. Auch die Imbissstände sind beliebt – die Schlangen sind aber ziemlich lang. An den Getränkeständen geht‘s viel schneller. Man soll ja genug trinken!
18.55 Uhr: Immer noch strömen die Fans in die Westfalenhallen. Die Stimmung ist top – der DJ macht Dampf, die Fans eine Menge Lärm. „Wer glaubt, dass wir heute als Sieger vom Platz gehen in London?“ Klar, dass er da ohrenbetäubenden Jubel erntet.
18.12 Uhr: Die Schlangen vor der Westfalenhalle sind enorm. Hier kommt zwar nur rein, wer schon ein Ticket hat – aber alle wollen sich die besten Plätze sichern. Die Tickets für diese Public Viewing waren innerhalb weniger Tage ausgebucht. 11.000 Fans kommen rein. Vorteil: In den Hallen 3 und 4 ist es wettersicher.
17.54 Uhr: Auf dem Festplatz an der Eberstraße ist Platz für 20.000 Fans. Bisher jetzt seien rund 12.000 Menschen dort, sagt ein Security-Mitarbeiter. 8000 Leute dürfen noch drauf. Auf dem Hansaplatz in der Dortmunder Innenstadt ist es schon erheblich enger. Also ab in die Nordstadt!
17.14 Uhr: Nach einem kurzen Regenschauer ist es wieder trocken in der Innenstadt. Auf dem Hansaplatz, der zweiten Public-Viewing-Area, tummeln sich sich schon viele Hundert Menschen. Wohlgemerkt: Vier Stunden vor Anpfiff um 21 Uhr! Der DJ heizt der Menge mit BVB-Klassikern ein – die Menge gröhlt laut mit. Einige ganz Waghalsige haben sich auf den hohen Mauern am Brunnen die besten Plätze gesichert. Ob sie das noch so lange da oben aushalten?
16.48 Uhr: Basti (Mitte) und seine Jungs sind fürs Finale extra aus Würzburg nach Dortmund angereist. Zuhause waren sie aber noch kreativ und haben Pokale gebastelt. Sie sind davon überzeugt, dass der BVB auch den echten Henkelpott mit nach Hause nimmt.
16.21 Uhr: So sieht sie also aus, die laut Veranstalter größte Leinwand, die je bei einem Public Viewing in Dortmund aufgebaut wurde. Auf der Bühne daneben soll bald das Rahmenprogramm starten. Der Soundcheck läuft!
16.11 Uhr: Die Kontrollen am Eingang zum größten Public Viewing der Stadt sind gründlich, wie man sieht. Aber die Borussinnen und Borussen nehmen es geduldig hin. Bis Anpfiff sind es ja auch noch fünf Stunden. Der Andrang vor den Toren nimmt – natürlich! – längst noch kein Ende.
16.04 Uhr: Wen stört schon ein bisschen Regen an einem Tag wie diesem? NRW trifft das Wetter zum Glück nicht so hart wie die Überschwemmungsgebiete in Süddeutschland. Aber auch in Dortmund kann es heute noch regnen und sogar gewittern. Nehme wir‘s britisch: So what?
15.44 Uhr: 20 Minuten vor dem Einlass stehen am Eingang zum Public Viewing auf dem Festplatz an der Eberstraße schon Hunderte Menschen. Zum Glück ist Platz für 20.000 Leute. Wegen des Andrangs wurden die Tore schon vorzeitig geöffnet.
15.09 Uhr: In der Innenstadt, hier am Alten Markt, dominieren klar die Farben Schwarz und Gelb. Die Biergärten sind schon nahezu voll.
15.02 Uhr: Verboten, aber bei Fans beliebt: In der City wurden bereits erste Rauchtöpfe gezündet.
14.56 Uhr: Das Champions-League-Finale elektrisiert Fans in jeder Altersklasse: Milos (r) und Kostja, beide 5, dürfen heute Abend das Spiel gucken und sind schon jetzt aufgeregt.
14.45 Uhr: Steigt am Borsigplatz heute Nacht und morgen beim Autokorso die große Party? Die Straßenbahn trägt jedenfalls schon ihr Festgewand. Sowohl in der Nordstadt als auch in der City sind bereits die ersten Regentropfen gefallen. Davon wünschen wir uns heute möglichst wenige.
12.30 Uhr: Unvergesslicher Tag: Jessi und Timo heiraten, das geht am Dortmunder Rathaus nicht ohne Fans im Spalier.
11.20 Uhr: Eindrücke vom Abschlusstraining der Mannschaft sowie die Pressekonferenz mit Trainer Edin Terzić hat der BVB gestern auf seinem Youtube-Kanal gezeigt. Das Video ist im Re-Live abrufbar. Auch heute Abend soll es dort einen Livestream aus Wembley geben, von 19.09 Uhr bis 20.15 Uhr. Hier geht’s zum Kanal.
11.12 Uhr: Unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Sportredaktion sind bereits seit gestern in London. Was in der britischen Hauptstadt passiert, davon berichten sie ebenfalls live. Hier geht es zum Wembley-Liveticker.
11.10 Uhr: Hallo aus der Redaktion, wir freuen uns auf einen tollen Fußball-Tag! Unsere Reporter sind heute bis in die Nacht unterwegs und berichten in diesem Newsticker über die Stimmung in der Stadt. Ab dem Nachmittag gibt es hier jede Menge Eindrücke, auch von den großen Public Viewings am Festplatz Fredenbaum, am Hansaplatz und in der Westfalenhalle. Die wichtigsten Infos zu den Veranstaltungen sind weiter unten noch einmal zusammengefasst.
Am Abend des Finales haben BVB-Fans die Qual der Wahl: An gleich drei Orten finden große Events für mehrere Tausend Menschen statt. Und natürlich zeigen zahlreiche Kneipen in der ganzen Stadt das Spiel, das im Free TV übertragen wird. Ihre Entscheidung werden viele Fußball-Verrückte wohl auch vom Wetter abhänig machen.
Public Viewing für 20.000 Menschen in der Dortmunder Nordstadt
Der Friedensplatz gilt gemeinhin als sichere Bank, wenn‘s um Public Viewing in Dortmund geht – wegen des Festivals der Bierkultur steht er jedoch nicht zur Verfügung. Der Schaustellerverein Rote Erde als Veranstalter weicht in die Nordstadt aus, zum Festplatz Fredenbaum an der Eberstraße.
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Die Leinwand dort umfasst eine Fläche von 95 Quadratmeter – „die größte, die wir je beim Public Viewing in Dortmund hatten“, sagt Patrick Arens vom Schaustellerverein. Er rechnet mit 20.000 Menschen, die dank der Dimensionen der Leinwand problemlos das Spiel verfolgen könnten. Bereits um 16 Uhr soll es mit einem Rahmenprogramm losgehen.
BVB gegen Real Madrid: Drei große Public-Viewing-Events
Aber auch in der City gibt es die Möglichkeit, das Champions-League-Finale vor großer Kulisse zu gucken. Der Hansaplatz ist für solche Events ebenfalls ein etablierter Ort. Dieses Mal wird dort eine 53 Quadratmeter große Leinwand aufgebaut; ab 19 Uhr sorgen ein DJ und ein Moderator für Stimmung. Sowohl die Veranstaltung auf dem Fredenbaumplatz als auch auf dem Hansaplatz sind kostenlos besuchbar; es empfiehlt sich, frühzeitig dort zu sein.
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Wichtig: Bei beiden Open-Air-Events, sowie in weiteren Bereichen der Innenstadt wie dem Alten Markt, ist das Mitführen von Glasflaschen verboten.
Bereits restlos ausverkauft sind die Veranstaltungen in den Hallen 3 und 4 in der Westfalenhalle. Dort werden insgesamt 11.000 Menschen das Spiel BVB gegen Real Madrid verfolgen. Los geht‘s um 18 Uhr.
Autokorso am Borsigplatz bei BVB-Sieg geplant
Sollte der BVB das Finale am 1. Juni (Samstag) gewinnen, gibt es am 2. Juni (Sonntag) einen Autokorso. Der offene Mannschafts-Bus soll von der Oesterholzstraße um den Borsigplatz und dann weiter in die Innenstadt fahren. Die Route im Details gibt es hier. Auch am Sonntag gilt rund um die Strecke ein Glasflaschenverbot.
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An beiden Tagen will DSW21 das ÖPNV-Angebot deutlich erweitern. So sollen am Samstag alle Stadtbahnlinien länger unterwegs sein und Fahrgäste bis mindestens 1 Uhr nachts in die Außenbezirke bringen. Am Sonntag würde es durch den Autokorso aber auch zu Einschränkungen kommen. Fans sollten sich am Wochenende kurzfristig auf www.bus-und-bahn.de oder in der DSW21-App informieren.
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