Dortmund. Reich an Nährstoffen ist die Kifferkruste, das neue Brot aus dem „Schürener Backparadies“ in Dortmund ganz sicher. Aber ist es auch berauschend?

Dieses Angebot ist mehr als ein Gag zur Cannabis-Legalisierung: Das „Schürener Backparadies“ an der Gevelsbergstraße hat seit April die Kifferkruste im Sortiment. Was in der drin steckt, zeigt sich auf den ersten Blick: Ein großes Cannabis-Blatt aus Teig ziert die runden Laibe. Aber was steckt dahinter?

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„Wir hatten schon länger die Idee, mal was mit Hanf zu machen“, erzählt Inhaber Tim Kortüm. In seinem Team – 16 Bäcker und insgesamt 40 Mitarbeiter – seien viele junge Leute. „Und die haben natürlich Interesse an dem Thema“, sagt der 36-Jährige. Deswegen hätten sie gemeinsam die Rezeptur für das Weizenmischbrot mit Natursauerteig und Hanfsamen entwickelt. Die Cannabis-Legalisierung erschien schließlich als „ein cooler Zeitpunkt“, die Kifferkruste auf den Markt zu bringen. „Und sie läuft tatsächlich gut“, so der Bäcker. „Für heute wurden wieder vier vorbestellt – und die restlichen sind auch schon wieder weg.“

Dortmunder Bäcker schwört auf den gesundheitlichen Nutzen von Hanfsamen

Knusprig, kräftig, körnig: So könnte man das neue Brot beschreiben. 3,95 Euro koste der Laib. Wer allerdings eine berauschende Wirkung erwartet, der dürfte enttäuscht sein. Im Teig stecken zwar Hanfsamen, aber die enthalten kein THC (Tetrahydrocannabinol) und machen deshalb auch nicht high. Sie können dafür etwas anderes: „Sie enthalten viele Nähr- und Ballaststoffe“, erklärt Kortüm. Vitamine, Omega-3-Fettsäure, Zink und Eisen: Alles ist drin. „Sie sind also sehr gesund, ein echtes Superfood – das übrigens schon seit Jahrhunderten verwendet wird.“ Am Gaumen geben die Samen hingegen weniger her. Zart und nussig ist ihr Geschmack. „Halt wie Körner im Brot.“

Wer es lieber süß mag: Nicht nur die Kifferkruste, auch Amerikaner mit Hanf-Deko bietet das „Schürener Backparadies“ an. Samen steckt in ihnen allerdings nicht.
Wer es lieber süß mag: Nicht nur die Kifferkruste, auch Amerikaner mit Hanf-Deko bietet das „Schürener Backparadies“ an. Samen steckt in ihnen allerdings nicht. © Funke Medien NRW | Schürener Backparadies

Der Name Kifferkruste sei eigentlich nur ein Gag gewesen, gibt Kortüm zu. Schließlich sei es auch gar nicht erlaubt, etwas Berauschendes zu verkaufen. „Wobei – wenn es legal wäre, dann müsste man ja noch mal drüber nachdenken“, so der Deutsch-Niederländer schmunzelnd. „Das könnte ja eine Idee sein.“

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An Ideen mangelt es dem rührigen Bäckerei-Chef allerdings ohnehin nicht. Mit seinen Klopapier-Kuchen sorgte er in der Corona-Krise für viel Aufmerksamkeit. 2022 legte er dann mit der Pflaumenschnecke „Layla“ nach: „Runder, reifer, geiler“ wurde sie beworben, als der umstrittene Ballermann-Hit die Charts stürmte. Und was kommt als Nächstes? „Ich hab da schon was im Sinn“, verrät Tim Kortüm. Aber das sei noch nicht spruchreif. „Die ersten Versuche in der Backstube waren noch nicht ganz erfolgreich.“

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