Dortmund. Bald sollen die Bahnen auf dem Hellweg zweigleisig fahren. Die Stadt Dortmund hat den Termin genannt, wann die Vollsperrung aufgehoben werden soll.
Gute Nachrichten von der Großbaustelle am Brackeler / Asselner Hellweg: Die Vollsperrung auf der wichtigen Durchgangsstraße im Dortmunder Osten kann vermutlich am 14. Juli aufgehoben werden. Die Straßenbahnen sollen dort sogar schon einen Monat früher zweigleisig fahren dürfen.
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Am 10. Juni soll neu die ausgebaute, etwa 1,2 Kilometer lange Strecke am Hellweg zunächst für den Straßenbahnverkehr freigegeben werden, diesen Termin peilen Stadt und DSW21 zumindest an. „Wenn nicht etwas Unerwartetes dazwischen kommt“, schränkt Dorit Gloth, Projektleiterin beim Tiefbauamt ein. Bislang fuhr die U43 auf diesem Teilstück eingleisig, künftig werden die Bahnen mit Tempo 70 auf zwei Spuren unterwegs sein können.
Alle Gewerke sollten auf Baustelle in Dortmund eigentlich gleichzeitig arbeiten
Die Baumaßnahme hatte bereits im Juni 2020 begonnen. Eigentlich sollte sie nur zwei Jahre lang dauern. „Es war zunächst geplant, dass alle Gewerke gleichzeitig arbeiten“, erklärt Tiefbauamtsleiterin Sylvia Uehlendahl. Doch diese Pläne habe der Arbeitsschutz durchkreuzt. Deshalb musste die Bauzeit verlängert werden – von Ende 2024 war zwischenzeitlich die Rede.
Um die Maßnahme zu verkürzen, entschloss sich die Stadt dann im Herbst 2023 zur Vollsperrung des Hellwegs. Eine massive Einschränkung für alle Anwohner und Pendler, die in der Stadt in Ost-West-Richtung unterwegs sind. „Aber damit konnten wir etwas Bauzeit wieder reinholen“, so Uehlendahl. Wenn Mitte Juli die Autos wieder rollen, werden dann nur noch Restarbeiten anstehen. „Und ich gehe davon aus, dass wir Ende August dann hier endgültig unsere Koffer packen werden“, schätzt Diethard Wippermann, Fahrweg-Leiter bei der DSW21. „Sonst wäre es Ende Dezember gewesen.“
Eingleisigkeit war riskant für Autofahrer und Lieferverkehr
Er ist froh, dass die Eingleisigkeit am Brackeler Hellweg im Juni endgültig Geschichte sein wird. Nicht nur, weil es dann dort künftig schneller gehen wird. „Zwei Gleise sind einfach sicherer“, sagt er. Abbiegende Autofahrer wüssten sonst häufig nicht, von wo die Bahn komme. Auch für den Anlieferverkehr an den beiden großen Logistikzentren von Rewe und Tedi, die an der Strecke liegen, sei das eine Gleis ein Risiko gewesen. Einbiegende und dabei ausscherende Laster seien der Bahn sehr nah gekommen, es habe Unfälle gegeben. „Nun haben wir mit dem Mittelbahnsteig den Verkehr auf Straße und Schiene sauber getrennt.“
Weniger Laster in Brackel
Auch das dürfte die Anwohner freuen: Der Lieferverkehr wird künftig aus der Brackeler Ortsmitte herausgehalten. Bis zu 350 Laster liefern derzeit täglich Waren für die Lager von Rewe und Tedi an. Sie werden nun über den Knotenpunkt Asselner Straße geleitet, fahren die Logistikzentren also von Osten kommend an.
Wenn sie die Betriebsgelände verlassen, dürfen sie außerdem nur nach rechts auf den Hellweg abbiegen. Damit soll auch der Rückverkehr im Orts-Zentrum vermieden werden.
Große Bereiche der Straße samt Verkehrsinseln und Grünstreifen sind bereits fertig, auch der Großteil der Gleise liegt bereits. Die Arbeiten laufen derzeit im zweiten, östlichen Bauabschnitt. Bevor die Bahnen zweigleisig fahren können, müssen die DSW-Kunden aber noch einmal eine Einschränkung hinnehmen. Wenn die neuen Gleise angeschlossen werden, kann die U43 im Bereich der Baustelle nicht fahren. Es wird daher Schienenersatzverkehr zwischen Wambel und Wickede geben. Das wird voraussichtlich für die Zeit vom 31. Mai bis 9. Juni so sein. „Wir arbeiten dann an beiden Seiten im Osten und Westen gleichzeitig – und das rund um Uhr“, verspricht Wippermann.
Baumaßnahme hat 18,5 Millionen Euro gekostet
Insgesamt 18,5 Millionen Euro wird die komplette Baumaßnahme am Ende gekostet haben, 5,6 Millionen davon flossen in den Straßenbau, 8,9 Millionen in Gleisanlage und Haltestellen. Auch Stadtentwässerung und Donetz beteiligten sich an der Maßnahme. „Das ist wirklich das Besondere hier“, lobt Tiefbauamts-Chefin Uehlendahl. „Wir haben alle an einen Tisch bekommen.“ Jetzt sei alles komplett neu – einschließlich Kabel und Rohre in der Straße.
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Geht es dann bald bei der nächsten eingleisigen Strecke mit den Bauarbeiten weiter, etwa in Wickede oder in Marten? Uehlendahl winkt ab. Bevor man sich um funktionierende eingleisige Stellen kümmern könne, seien erst mal andere Problem-Strecken wie etwa die Rheinische Straße dran, sagt sie. Aber es sei kein Geheimnis: „Ja, auch die Hellwegachse müssen wir komplett überdenken.“
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