Balve/Volkringhausen.. Das Vogelschießen beim Schützenfest in Balve-Volkringhausen ist am Montag von einem Unfall überschattet worden.
Auf einem anliegenden Feld stürzte ein 20-jähriger Jungschütze der Schützenbruderschaft St. Hubertus so unglücklich, dass er kein Gefühl mehr in seinen Beinen spürte. Vermutlich hat sich der junge Mann eine Halswirbelverletzung zugezogen. Lebensgefahr besteht nicht.
Das Unglück ereignete sich am Montag gegen 10.30 Uhr beim Vogelschießen in Volkringhausen. In einem anliegenden Feld hatten Jugendliche aus dem Dorf einen rund 5000 Liter fassenden Swimming-Pool mit Stroh und Silofolie aufgebaut, der von leeren Bierkästen umgeben war. Ein 20-jähriger Jungschütze der Schützenbruderschaft St. Hubertus stürzte dort so unglücklich, dass er kein Gefühl mehr in seinen Beinen spürte.
Was genau zum tragischen Zwischenfall führte, ist noch nicht geklärt. Schnell verbreiteten sich Gerüchte, der junge Mann könnte einen Kopfsprung in das flache Wasser gemacht und dann unglücklich aufgekommen sein. Möglich ist aber auch, dass der 20-Jährige ausrutschte, dadurch seinen Halt verlor und mit dem Kopf aufschlug. Er war ansprechbar und schwebt nicht in Lebensgefahr.
Zunächst rückten zwei Rettungswagen aus Balve an, die schließlich einen Rettungshubschrauber alarmierten, der den Volkringhauser in die Unfallklinik Dortmund-Nord flog. Die Familie des 20-Jährigen teilte mit, dass er medizinisch bestens versorgt werde. Aller Voraussicht nach hat sich der junge Mann eine Halswirbelverletzung zugezogen.
Stimmung beim Schützenfest in Volkringhausen gedrückt
Verständlich, dass die Stimmung beim Vogelschießen, das für mehr als eine Stunde unterbrochen wurde, anschließend gedrückt war. „Ich wünsche ihm alles Gute und schnelle Genesung“, sagte der neue Schützenkönig Daniel Eichhoff stellvertretend für viele Besucher. „Wir hoffen das Beste für ihn und wünschen uns, dass wir so schnell wie möglich positive Nachrichten erhalten“, erklärte Brudermeister Stephan Neuhaus. „Das ist wirklich tragisch. So etwas kann aber auch zu Hause unter der eigenen Dusche passieren“, sagte ein sichtlich bewegter Bürgermeister Hubertus Mühling.
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Tief geschockt waren auch die Jungschützen aus Volkringhausen. „Ich möchte betonen, dass der Pool nicht von den Jungschützen, sondern von Jugendlichen aus dem Dorf aufgebaut worden ist“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Jungschützen, Maximilian Schwabbauer. Energisch wehrte er sich gegen den Vorwurf, der Pool sei speziell für die aktuell im Stadtgebiet so beliebte „Cold Water Challenge“ – ein Kaltwasser-Wettbewerb, der sich wie ein Kettenbrief im Internet verbreitet – aufgebaut worden. „Der Pool war in erster Linie zum Abkühlen gedacht.“
Beispielhafte Erste Hilfe der Jungschützen / Kein Fremdverschulden
Rückendeckung für die Jungschützen gab es bei der bewegenden Ansprache von Brudermeister Stephan Neuhaus vor der Proklamation des neuen Königspaares in der Schützenhalle. „Ihr tragt keine Schuld“, sagte er in Richtung der Jungschützen. „Beispielhaft ist, wie Ihr Erste Hilfe geleistet habt.“ Tosender Applaus folgte in der Hönnetalhalle.
Dennoch gab es auch kritische Stimmen, die verärgert darüber waren, dass der Pool mit Wasser befüllt seit Donnerstag unbeaufsichtigt auf dem Feld gestanden haben soll. „Der Mann ist unglücklich aufgekommen. Es liegt nach derzeitigem Ermittlungsstand kein Fremdverschulden vor“, erklärte Polizei-Hauptkommissar Franz-Josef Griese im Gespräch.