Garbeck.. Kurioser Unfall im Sauerland beim Garbecker Schützenfestzug: In Bierlaune stellte sich das Damenkränzchen eines Stammtisches an den Straßenrand, um das Königspaar zu feiern. Als der Schützenoberst auf seinem Schimmel anritt, hielten die Ladies den Daumen raus und machten auf Anhalterin. Zum Spaß zog der Oberst eine Frau hoch aufs Pferd. Dabei fiel er aus dem Sattel.

Strahlender Mittelpunkt des Festzuges war das Königspaar „Rudi“ und Eva Stüken, das von viel Beifall begleitet wurde. Dieser Beifall verstummte jedoch, als der Festzug von der „Lanfert“ in Richtung Dorfmitte unterwegs war. Denn in der Nähe eines ehemaligen Einkaufsmarktes kam es zu einem Unfall, der blankes Entsetzen bei allen Beteiligten auslöste.

Was ist am Montag, 17.20 Uhr, während des Festzuges passiert?

Stammtisch-Damen machen auf Anhalterin

Die Damen eines Stammtisches hatten sich an der Kirche getroffen, um dem neuen Königspaar „Rudi“ und Eva Stüken zuzujubeln. Aus der Bierlaune heraus, stellten sie sich an die Straße und gaben die Anhalterin. Als der Oberst sich entschied, den Spaß, aus dem wenig später bitterer Ernst wurde, mitzumachen, versuchte er, die Frau auf das Pferd zu ziehen.

Warum dies nicht gelang und stattdessen der Schimmel so mächtig bockte, dass der Oberst aus dem Sattel fiel und die Frau auf die Straße stürzte, dafür gibt es bis heute keine Erklärung. „Wir können dazu nichts sagen“, erklärt Brudermeister Bernward Lösse, der ebenso wie alle Festteilnehmer geschockt war.

Zudem erklärt der Schützenvereinschef Lösse: „Wir vom Vorstand haben nicht gesehen, was passiert ist. Als wir aber eine Nachricht erhielten, haben wir reagiert und den Festzug umgeleitet. Anstatt über die Märkische Straße sind wir über den Höveringhauser Weg in die Schützenhalle marschiert“. „Die Stimmung war natürlich getrübt. Erst, als ich unseren Gästen mitteilen konnte, dass es der verletzten Frau den Umständen entsprechend gut geht, hellte sich die Stimmung wieder auf.“

Musikerinnen aus Hünsborn leisten Erste Hilfe

Dass Bernward Lösse vorsichtige Entwarnung geben konnte, ist auch den beiden Krankenschwestern aus dem Musikverein „Hoffnung“ Hünsborn geschuldet. Denn die beiden Musikerinnen leisteten mit den Rettungsassistenten Christoph Busche und Matthias Drenkelfuß nach dem Sturz auf den Asphalt Erste Hilfe. Und zwar so lange, bis der RTW, Notarzt und der Rettungshubschrauber aus Lünen in Garbeck eintrafen. Zur Überraschung der am Straßenrand stehenden Menschen kamen RTW und Hubschrauber fast zeitgleich am Unfallort an.

Hier galt es für die Ersthelfer, sich nicht nur um die am Boden liegende und stark blutende Frau zu kümmern, sondern auch um den Oberst der Schützenbruderschaft Hl. Drei Könige Garbeck, denn der stand nach dem Unfall unter Schock und machte sich große Vorwürfe. Aufklärung über die Ursache des Sturzes sollen die Ermittlungen der Polizei bringen.

Garbecker Bruderschaft steht hinter ihrem Oberst

Für den Chef der Garbecker Bruderschaft ist das Warum zwar wichtig, aber viel wichtiger ist für ihn, dass die Frau Glück im Unglück hatte. Nach einer unauffälligen Nacht im Mendener Krankenhaus deutet alles darauf hin, dass die Verletzte mit einer leichten Gehirnerschütterung und einer Platzwunde davon gekommen ist. „Wir sind alle sehr erleichtert“, sagt Alexander Schulte, der als 2. Bürgermeister der Stadt Balve engen Kontakt zu den Schützen pflegt. In Richtung Oberst erklärte er: „Wir stehen alle hinter ihm. Er macht seit Jahren einen tollen Job in unserer Schützenbruderschaft.“