Mellen/Lüdenscheid. Der Betrieb der geplanten PV-Anlage der Dorfenergiegenossenschaft Mellen rückt näher. Dennoch droht dem Vorstand weiter Ungemach.
Die Baugenehmigung für die Photovoltaikanlage der Dorfenergiegenossenschaft Mellen am Rand des Golddorfs ist erteilt. Das teilte der Sprecher des Märkischen Kreises, Alexander Bange, am Donnerstag auf Anfrage der Westfalenpost mit. Allerdings ist das Bußgeldverfahren wegen des nicht genehmigten Lagerns aufgeständerter Solarmodule auf dem künftigen Betriebsgelände nicht noch abgeschlossen.
„Das beantragte Vorhaben wurde in einigen kritischen Teilen umgeplant“, hieß es. So sei ein Modulsegment mit 24 PV-Modulen, das außerhalb der im Bebauungsplan festgesetzten überbaubaren Grundstücksfläche liegt, zurückgenommen worden. Zudem wurde eine Treppenanlage in ihren Ausmaßen verkleinert.
Zusätzliche Pflanzungen
Für bleibende Abweichungen vom Bebauungsplan werden in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde zusätzliche Pflanzungen vorgenommen. Sie dienen als Ausgleich der durch die Abweichungen verursachten zusätzlichen Eingriffe in Natur und Landschaft. Die Pflanzungen werden festgelegt – und müssen dann umgesetzt werden. „Ein entsprechender Antrag auf Befreiung von den Festsetzungen des B-Plans wurde beim Märkischen Kreis gestellt“, fügte Alexander Bange in seiner Mitteilung hinzu.
Stadt Balve sagt Ja
Nebenher stimmte sich der Märkische Kreis mit der Stadt Balve ab. Laut Kreissprecher Bange hat die Kommune angesichts der neuen Sachlage ihre Zustimmung gegeben und, mehr noch, auch einer Befreiung zugestimmt.
Dennoch droht der Dorfenergiegenossenschaft weiter Ungemach. Das Ordnungswidrigkeiten-Verfahren läuft weiter. „Es ist unabhängig vom Baugenehmigungsverfahren und noch nicht abgeschlossen“, erläuterte Alexander Bange. Die Bußgeldhöhe müsse noch ermittelt werden. Nach Ermittlung der Bußgeldhöhe ergeht ein entsprechender Bußgeldbescheid.
So äußert sich Johanna Vedder-Stute
Die Vorsitzende der Genossenschaft, Johanna Vedder-Stute, bestätigte, die Baugenehmigung erhalten zu haben. Sie kommentierte den Vorgang lediglich mit den Worten: „Wir freuen uns auf einen sonnenreichen Sommer.“ Bereits am Rande der Verabschiedung von WP-Redakteur Jürgen Overkott im Pfarrheim St. Blasius hatte sie gesagt, sie hoffe möglichst bald „den roten Knopf drücken zu können“. Ansonsten will Johanna Vedder-Stute abwarten, wie das Bußgeldverfahren läuft.
Technik früher da als behördliche Genehmigung
Die Dorfenergiegenossenschaft hatte Pech beim Ablauf parallellaufender Verfahrensschritte. Die Technik aus Fernost war früher da als die Zustimmung der Bauaufsicht. Aus Versicherungsgründen wurden die Teile in Mellen gelagert, ohne dass eine behördliche Erlaubnis vorlag.