Balve. Können Behörden richtig handeln - und dennoch falsch? Der Bau-Stopp für die geplante Solaranlage in Mellen ist ein Musterbeispiel.

Baustopp für die PV-Anlage in Mellen, ein Teilrückbau ist zu befürchten, dazu kommt ein Bußgeld: Für die Dorfenergiegenossenschaft ist der blaue Brief vom Märkischen Kreis ein GAU bei der Planung eines lokalen Gemeinwohlprojekts für umweltfreundliche Energieerzeugung.

Formaljuristisch hat die kommunale Bauaufsicht recht. Mellens Photovoltaikanlage kann zwar noch keinen Strom erzeugen. Aber die Solarmodule sind bereits auf der Fläche aufgeständert. Eine Baugenehmigung liegt nicht vor. Die Bauaufsicht strebt maximale Rechtssicherheit an.

Allerdings hat die Genossenschaft Gründe für ihr Vorgehen. Teilebeschaffung und Genehmigung ließen sich letztlich nicht parallel führen – etwa wegen des Hackerangriffs auf die überkommunale Südwestfalen IT.

Bisher hat die Verwaltung formal korrekt, inhaltlich jedoch angreifbar gehandelt. Das Vorgehen zerstört ehrenamtliches Engagement – genau das hält das Sauerland zusammen. Bitter nötig ist jetzt Pragmatismus.