Balve. Das Balver Peter-Pan-Musical setzt auf Action und Pyro. Festspielvereinschef Lukas Koch erlaubt einen Blick hinter die Kulissen.

Wo das Piraten-Epos „Fluch der Karibik“ auf der Bühne endet, fängt „Peter Pan – das Nimmerlandmusical“ in der Balver Höhle an. Der Festspielverein verspricht Mantel-und-Degen-Szenen, ein Segelschiff mit Kanonenfeuer und obendrein jede Menge Tanz-Szenen. Die neue Peter-Pan-Saga biete weit mehr als die Balver Inszenierungen früherer Jahre, verspricht Vereinsvorsitzender Lukas Koch. Ein Coach spielt dabei eine wichtige Rolle.

Kampfszenen müssen glaubwürdig wirken, die Bewegungsabläufe müssen sitzen. „Deshalb kommen Theater-Stahlwaffen zum Einsatz, die auch klirren“, verrät Lukas Koch. „Wenn mal einer danebenhaut, tut’s weh.“ Hatten die Hauptdarsteller bei den Proben Manschetten?

Kostumvorstellung für „Peter Pan“ in der Balver Höhle: Peter Pan wehrt sich gegen Pirat Hook.
Kostumvorstellung für „Peter Pan“ in der Balver Höhle: Peter Pan wehrt sich gegen Pirat Hook. © Festspielverein Balver Höhle | Thomas Münch

„Nee“, entgegnet Lukas Koch, „die Darsteller hatten schon Vorfreude. Kampfszenen machen ja Spaß.“ Zugleich aber sagt er: „Es war schon schwierig.“ Warum?

„Die Hauptdarsteller müssen viel proben. Bis alles actionreich und flüssig ist, ist schon herausfordernd“, meint Lukas Koch. Denn: Die Kämpfe müssen beim Publikum glaubwürdig wirken. Wer steht dahinter?

„Wir arbeiten mit dem Bildungswerk Hamm zusammen“, erläutert Lukas Koch. Die Verbindung zu der Einrichtung besteht über den Bund deutscher Amateur-Theater. Der Festspielverein gehört ihm als Mitglied an. Das Bildungswerk stellt Fachleute, die Theatervereinen bei den Proben helfen.

Der Festspielverein hat die Möglichkeit genutzt. Im März gab es einen zweiteiligen Wochenend-Workshop. Die samstägliche Schulung war alle Interessierten zugänglich. Sonntags wurde das Balver Ensemble fit gemacht.

Die Kampfszenen sind inszeniert. Sie folgen den Regeln einer Choreografie. Schritte sind festgelegt, und auch die wesentlichen Bewegungsabläufe. Wie lange dauert es, bis alles sitzt?

„Am Feinschliff arbeiten die Hauptdarsteller immer noch“, gesteht Lukas Koch. Eine falsche Schritt- und Schlagabfolge werde mehr bestraft, als wenn sich die Akteure mal auf die Füße treten. Aber werden die Kampfszenen dramaturgisch eingesetzt?

„Es gibt in der ersten Hälfte einen kleinen Vorgeschmack“, kündigt Lukas Koch an. „Der große Hauptkampf findet im Finale statt. Im Finale überraschen wir mit viel Action und Pyro.“ Ein selbstgebauter Zweimaster kommt auf die Bühne, Takelage inklusive. Es donnert, es blitzt.

Der Festspielverein war so clever, die Feuer-Szenen so anzulegen, dass sie genehmigungsfrei sind. Ausreichender Sicherheitsabstand genügt.

Bei den Tanzszenen indes gehen die Darsteller auf Tuchfühlung. Da darf sich die Rasselbande des Festspielvereins austoben. Bei der Vorbereitung war die hohe Schule der Theater-Pädagogik angesagt. Mit Erwachsenen zu arbeiten: Das gilt als leicht. Kinder indes wollen bei Laune gehalten werden. Dem Festspielverein ist gelungen – auch dank anwesender Eltern.