Balve. Balves Weihnachtsmarkt hat Zukunft - in der Höhle. Warum die Verlegung nur Gewinner kennen würde, stellt Jürgen Overkott dar.
Es ist erstaunlich, dass zwei dem Einzelhandel wohlgesonnene Kommunalpolitiker das Ende des Weihnachtsmarkts in seiner bisherigen Form fordern und, folgerichtig, einen Neustart – bemerkenswert deshalb, weil Matthias Streiter und Cay Schmidt unterschiedlichen Fraktionen angehören. Die Sache indes vereint sie.
+++ DIE DEBATTE ÜBER DEN WEIHNACHTSMARKT: DIE WERBEGEMEINSCHAFT +++
Tatsächlich muss der Weihnachtsmarkt neu erfunden werden. Tradition besitzt nur dann einen Wert, wenn sie sich bewährt. Genau das ist am Standort Innenstadt nicht mehr der Fall. Der Weihnachtsmarkt funktioniert dort aus drei Gründen nicht mehr: 1. Die Zahl der Fachhändler ist übersichtlich geworden. 2. Das Balver Angebot besitzt bei großer überörtlicher Konkurrenz kein Alleinstellungsmerkmal. 3. Das Risiko extremen Wetters ist in jüngerer Vergangenheit deutlich gestiegen.
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Die Höhle indes bietet die Chance, eine Veranstaltung zu organisieren, die nur Gewinner kennt. Auswärtige sehen die Höhle als Attraktion, für die sie bereit sind, lange Wege in Kauf zu nehmen. Einheimische lieben die familiäre Atmosphäre lokaler Events. Die Höhle macht aus dem Weihnachtsmarkt ein Erlebnis. Die SIHK, beispielsweise, macht sich schon lange dafür stark, stationären Handel zum Event zu machen. Wenn Shoppen glücklich macht, klingeln die Kassen.
Das wirtschaftliche Risiko wird demnach als überschaubar eingeschätzt.
Die technischen Voraussetzungen in der Höhle sind gut. Winternutzung ist erlaubt. Die Infrastruktur in der Höhle ist gut – vom Parken bis zu den Toiletten.
Wer käme als Veranstalter ins Spiel? Zunächst einmal die Werbegemeinschaft. Sollten hohe Kosten anfallen, empfiehlt sich eine Sponsoren-Gemeinschaft. Die Beteiligten könnten, wie bei großen Sport-Events, auf einer Tafel präsentiert werden. Auch eine Beteiligung der Stadt Balve wäre denkbar. Denn: Ein Weihnachtsmarkt in der Höhle würde nicht nur den Fachhandel beflügeln – er wäre auch Standort-Marketing im besten Sinne.