Balve. Die Filmmusik-Gala naht. Freitag steht die Generalprobe an: in der Balver Höhle. Wie hoch ist das Lampenfieber?

Wenn es laut wird, muss er ruhig bleiben: Auf Dirigent Philipp Cramer lastet viel Verantwortung. Das weiß der 22-Jährige. Am Samstag, 18 Uhr, kommt’s besonders drauf an. Mit der ausverkauften Filmmusik-Gala des Musikvereins Balve in der Balver Höhle sind viele Erwartungen verbunden – von Musikern, Gästen und, ja, Sponsoren. Philipp Cramer fühlt den Fluch der Akribik. Doch im Gespräch mit der Westfalenpost wirkt der Attendorner cool. Was ist noch zu tun?

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Musikverein Balve bittet zur
Musikverein Balve bittet zur "Gala der Filmmusik": Tobias Platte (links) und Philipp Cramer zeigen das Plakat. © WP | jürgen overkott

Heute steht die Generalprobe an: in der Balver Höhle. „Das ist für alle der Durchlauf“, erzählt Philipp Cramer. „Der Tontechniker aus München wird da sein, mit seinem Team. Es gibt vor der Probe einen ganz langen Soundcheck. 60 Mikrofone bringt der Tontechniker mit. Erst checkt er, ob die Mikrofone beim Blasorchester sitzen. Dann kommen die Schlagzeuger, dann der Chor und ganz zum Schluss die Streicher.“

Nicht nur der technische Aufwand ist groß, sondern auch der musikalische Aufwand. Nie zuvor hat Philipp Cramer einem so großen Orchester vorgestanden. Als er davon spricht, lacht er. Wie fühlt sich das an?

„Das ist ein Mix aus Aufregung, aus Motivation, aber auch aus Erleichterung.“ Warum Erleichterung? „Wir haben schon vier Proben hinter uns, und die waren sehr anstrengend“, berichtet Philipp Cramer. Die Proben waren jeweils ganztägig, mit nur kurzen Pausen. „Doch am Wochenende hat sich einiges gefestigt. Es ist so rund, so einzigartig geworden, so dass die Leute Bock darauf haben, dass sie jetzt das Konzert zum Besten geben wollen.“

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Derweil stehen die Tage der Technik an. „Wir haben ein Team für die Bühne, für die Beleuchtung, wir haben ein Team, das die Stühle empfängt und aufbaut, wir haben ein Catering-Team: die ganzen kleinen Nebensachen, die erledigt werden müssen“, berichtet Philipp Cramer. Rund 100 Personen sind im Einsatz, die Musikerschar nicht gerechnet. Welches Stück macht dem Orchester am meisten Spaß?

„Im besten Fall alle“, entgegnet Philipp Cramer lachend. Ernsthaft sagt er: „Der ,Da Vinci Code’ und ,Fluch der Karibik’.“ Die Stücke seien bekannt, die Kompositionen nicht übermäßig komplex. Das sei bei der „Star Wars Suite“ anders. Das Titelstück und das Finale seien herausfordernd. „Das Hauptproblem sind extrem schnelle Läufe, gerade bei den Geigen.“ Meister Yoda, der weise Mann aus der „Star Wars“-Saga, würde sagen: Schwer es ist, üben Du musst. „Aber am Ende musst Du den Leuten vertrauen, Du musst Spaß daran haben.“