Balve. Wer einen Blick hinter die Kulissen des Balver Reitturniers werfen will, ist bei Rainer Skrubels Backstage-Führung richtig.
Rainer Skrubel ist so etwas wie der Hüter vieler Geheimnisse rund um das Balve Optimum. Er führt Besucher dorthin, wo sie eigentlich nicht sein dürften: Backstage. Im Gespräch mit der Westfalenpost verrät der Hohenlimburger, welche Fleckchen beim hochkarätigen Balve Optimum besonders gefragt sind - und wo auch er keinen Fuß hineinsetzen darf.
Backstage-Führungen mit langer Tradition
Eigentlich, sagt Rainer Skrubel, ist er in Sachen Pferdesport ein Spätzünder. Ein kleines Schmunzeln kann sich der gebürtige Balver dabei nicht verkneifen. Offiziell ist er nie bei einem hochdotierten Turnier an den Start gegangen. Für ihn ist Reiten ein Hobby - und ein Ausgleich im oftmals stressigen Alltag. Doch wenn sich Deutschlands Elite zu Ross vom 6. bis 9. Juni 2024 auf Schloss Wocklum sprichwörtlich wieder die Klinke in die Hand gibt, dann ist auch er mittendrin.
Seit rund zehn Jahren organisiert er Backstage-Führungen beim Optimum. Und das als einer von rund 250 Helferinnen und Helfern ehrenamtlich. Dabei sind die Führungen hinter die Kulissen von Deutschlands wichtigstem Reitturnier keineswegs eine Neuerung. „Ich hab‘ das Ganze von Rudolf Rath übernommen.“ Knapp 20 Jahre hat Balves umtriebiger Pfarrarchivar zuvor Besuchergruppen über das Gelände gelotst. Irgendwann ist dann auch Rainer Skrubel in den Bann des Turniers gezogen worden. „Ich wurde gefragt, ob ich nicht auch aktiv werden will. Aber da ich kein begeisterter Hürdenaufbauer bin...“, sagt Skrubel. Also griff er Rath unter die Arme, der sich von der Idee schnell begeistert zeigte. Wenngleich sich der Pfarrarchivar inzwischen größtenteils zurückgezogen hat, führt Skrubel so also eine Tradition weiter. Und ist dabei nicht allein. Hilfe bekommt er an den vier ereignisreichen Tagen von Lioba Lanwer.
Das können Besucher der Führungen erwarten
Los geht die Tour, die das Duo an den Veranstaltungstagen dreimal am Tag durchführt, am Dressurbereich. Und zwar genau dort, „wo die Weltklasse einreitet“. Gemeinsam mit Steward Hermann Erver schauen er und die Besuchergruppen den Reitern genau auf die Finger - oder die Hufe. Erver erklärt dabei, auf was er genau achten muss. Denn seine Aufgabe ist das Wohlergehen der Tiere. „Der Umgang mit den Pferden wird genau beobachtet“, erklärt Skrubel. Wer sich falsch verhält, bekommt zunächst eine Ermahnung des Stewards. Wer sich noch einen Fehltritt leistet, riskiert eine Disqualifikation und muss die Heimreise antreten. So weit sei es aber bislang nicht gekommen.
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Fast genauso beliebt wie ein kurzer Blick in den Dressurbereich ist die Dopingkontrolle. Auch die gehört zu einem sportlichen Wettbewerb wie dem Optimum. Stichprobenartig ziehen die Kontrolleure Reiter und ihre Pferde heraus und nehmen Proben. In Balve gelte wie in vielen anderen sportlichen Bereichen eine Null-Toleranz-Politik in Sachen Doping. Lahmt das Pferd oder hat es eine Erkältung, muss es zuhause im Stall bleiben, sagt Skrubel. Er führt nicht nur durch die einzelnen Bereiche, sondern gibt währenddessen auch immer wieder kurze Einordnungen und Hintergründe.
Mit der Westfalenpost zur Backstage-Führung
Die limitierten und exklusiven Backstage-Führungen eröffnen den Zugang zu Bereichen, die sonst nur den Teilnehmern und Organisatoren vorbehalten sind. Wir verlosen 2 Flaniertickets inklusive Backstage-Führung. Die Führung für die Gewinner findet am Sonntag, 9. Juni, um 12 Uhr statt.
Wer gewinnen möchte, schreibt bis Freitagabend, 7. Juni, 23.59 Uhr, eine E-Mail an balve@westfalenpost.de. Bitte eine Telefonnummer nicht vergessen, da die Gewinner am Samstag telefonisch benachrichtigt werden.
Wer bei uns kein Glück hat: Karten für die Führungen gibt‘s unter www.visitbalve.de, im Innenstadtbüro der Hönnestadt sowie unter www.balve.de.
Von der Dopingkontrolle führt er die Besucher anschließend am Reitsimulator vorbei und ins Reiter-Casino. Dort habe man einen wundervollen Blick in die Reithalle. Doch wer dort die besten Hochleistungspferde erwartet, der irrt. Pferdebox an Pferdebox reiht sich dort auf für bis zu 75 Vierbeiner; weit über 400 sind es am Turnierwochenende insgesamt rund um Schloss Wocklum.
Über Balve zur Olympia-Teilnahme
Gegen Ende der Tour darf natürlich auch ein Besuch im Pressebereich nicht fehlen. „Dann sag‘ ich den Besuchern auch mal: Da sitzt eigentlich Elisabeth Werth“, erklärt Skrubel mit einem Grinsen. Denn diese Plätze sind wie auch die Bereiche für die Pressekonferenzen nach den Wertungen beliebte Fotomotive. Je nach Gruppengröße gibt‘s am Ende auch noch einen kurzen Rundgang durch einen der Übertragungswagen des WDR.
Doch ein Fleckchen bleibt Backstage-Besuchern wie auch Rainer Skrubel selbst verwehrt: „Der VIP-Bereich ist bei Führungen außen vor.“ Wer also hofft, im Rahmen der Führung einen Schnappschuss oder ein Selfie mit Promis wie Bayern-Profi Thomas Müller zu ergattern, der wird enttäuscht sein. Doch damit kann Rainer Skrubel durchaus leben. Für ihn zählt ohnehin der Wettbewerb - und der hat auch 2024 wieder allerhand Sportliches zu bieten. „Wer zu Olympia will, der muss in Balve starten“, so Skrubel.