Beckum. Beckums Dorfversammlung war gut besucht. Die Tagesordnung glich einer prall gefüllten Wundertüte. Es gab manche Überraschung.

In guter Stimmung trafen sich am Freitagabend über 70 Beckumer Bürgerinnen und Bürger im Essraum der Hönnetalhalle zur Dorfversammlung. Danach eröffnete die Ehrenamtskneipe an gleicher Stelle ihre Pforten. Ein gemütlicher Abend schloss sich an.

Beckums Dorfversammlung war gut besucht - nicht nur von der Politik aus dem Dorf.
Beckums Dorfversammlung war gut besucht - nicht nur von der Politik aus dem Dorf. © WP | Peter Müller

Die Politik

Ortsvorsteher Georg Wortmann begrüßte Stefanie Paul, Heiner Lürbke, Thomas Vogtmann und David Bathe, die Beckum in der Kommunalpolitik vertreten.„Sechs Beckumerinnen und Beckumer sind im Rat der Stadt Balve“, so Wortmann. So sei man dort gut aufgestellt.

Schmunzelnd startete er in den Abend: „Wir haben bei dieser Dorfversammlung die gleichen Themen wie beim letzten Mal auf dem Plan. So ist das eben im Dorf.“ Er berichtete über aktuelle Themen und nahm auch Anregungen und Meinungen entgegen.

Beckums Dorfversammlung war gut besucht - nicht nur von der Politik aus dem Dorf.
Beckums Dorfversammlung war gut besucht - nicht nur von der Politik aus dem Dorf. © WP | Peter Müller

Die Waldeslust

Die leerstehende Hütte des sich in der Auflösung befindlichen Geselligkeitsvereins Waldeslust am Dompeweg in Beckum werde endgültig abgerissen. Der Naturhistorische Verein habe Interesse am Gebäude gezeigt. „Damit hätte das Gebäude eine neue Nutzung gefunden“, erklärte Wortmann. Das Projekt, den Schwarzbau zu retten, sei daran gescheitert, dass das Gebäude in den Besitz der Stadt Balve übergegangen sei. Es habe daher keine Genehmigung gegeben. „Es wird abgerissen“, stellte Wortmann fest. Der Geselligkeitsverein Waldeslust werde aufgelöst. Es wurden durch den Verkauf des Inventars des ehemaligen Vereinsheims 4000 Euro erlöst, die später zu gleichen Teilen der Grundschule und dem Kindergarten zu Gute kommen sollen.

Der Heimatcheck und die Westenergie

Der öffentliche Bücherschrank bewähre sich. „Er steht in der Dorfmitte auf dem Kirchplatz und fügt sich sehr schön ins Gesamtbild ein“, fuhr Wortmann fort. Der Bücherschrank sei mit einem Heimatscheck bezahlt und von Westenergie mit 1000 Euro bezuschusst worden.

Beckums Dorfversammlung war gut besucht - nicht nur von der Politik aus dem Dorf.
Beckums Dorfversammlung war gut besucht - nicht nur von der Politik aus dem Dorf. © WP | Peter Müller

Zwei weitere Projekte wurden mit einem Heimatscheck bezahlt: Zwei Relaxbänke wurden aufgestellt und ein Smartboard für die Nikolausstube angeschafft. „Als Ersatz für die zerstörten Korpusse an den Wegkreuzen konnten vier neue angeschafft werden. Leaderprojekte und Heimatschecks waren für Beckum ein voller Erfolg“, so Wortmann.

Der Friedhof

Auch der Friedhof war wieder Thema. „Es tut sich was auf dem Beckumer Friedhof. Die klassische Erdbestattung wird deutlich weniger. Im Trostwald nehmen die Bestattungen zu“, erklärte Wortmann die Situation. Der Urnenkreis sei bald belegt, deshalb werde ein neuer eingerichtet.

Vereinsheim der Waldeslust in Beckum: Ende Gelände
Vereinsheim der Waldeslust in Beckum: Ende Gelände © Georg Wortmann | Georg Wortmann

Als Novum sollen Erdröhrengräber für Urnen eingerichtet werden.

Möglich ist bei dieser neuen Bestattungsform eine Urnenbeisetzung in einer Familien- oder einer Gemeinschafts-Erdröhre. Dabei werden die Urnen-Erdröhren in das Erdreich eingebracht. Es können dann mehrere Urnen übereinander bestattet werden. Als Verschluss erhält die Urnen-Erdröhre einen Deckel, der nach Wunsch graviert werden kann.

„Über die Anschaffung einer Lautsprecheranlage wird nachgedacht“, so Wortmann. Damit solle es möglich werden der Trauerfeier auch vor der Kapelle zuhören zu können. Auch einen mobilen Einsatz am Grab könne man sich vorstellen.

Das Dauerärgernis Hundekot

„Wiederholt gab es Beschwerden über Hundehaufen auf dem Friedhof und auf den Gräbern“, berichtete der Ortsvorsteher und zeigte dazu ein Foto und bemerkte: „Das kann kein kleiner Hund gewesen sein.“ Kotbeutel und die Entsorgung im Mülleimer sollten für Hundebesitzerinnen und -besitzer selbstverständlich sein. „Das ist ein Dauerthema im gesamten Dorf“, so Wortmann.

Straßenbau und Anliegerkosten waren. weitere Themen. An der Straße Zur Hinsel werden die beschädigten Blumenkübel ersetzt und die Schwellen entfernt. Für alle Straßenbaumaßnahmen gelte: Bei einem Erstausbau tragen die Anlieger 90 Prozent der Kosten. Erfolgte bereits ein Erstausbau und wurden Gebühren erhoben, ist eine neue Baumaßnahme für die Anlieger kostenfrei. „Zum Beispiel ist die Nikolausstraße bereits einmal ausgebaut worden. Hier werden die Anlieger nicht zur Kasse gebeten“ sagte der Ortsvorsteher.

Die Schule, die Kita, die OGS

An der Grundschule soll die Gerüsttreppe durch eine ordentliche Fluchttreppe ersetzt werden. Am Kindergarten sei man damit beschäftigt, vor Gericht die Schuldigen für feuchte Wände zu ermitteln.

Die Raser

Voraussichtlich soll die neue Offene Ganztagsschule im kommenden Frühjahr eingeweiht werden. Noch nutze die OGS die Nikolausstube. Aufregung gab es wegen der Raserei in der Tempo-30-Zone am Volkringhauser Weg. Eine Lösung zeichnete sich nicht ab.

Wortmann dankte der Helferschar beim Seniorencafé und erinnerte an das Stadtradeln im Juni. „Der Bau des Feuerwehrhauses macht Fortschritte“, teilte Wortmann mit und kündigte die Einweihung für den Herbst an.

Inzwischen waren die Zapfhähne geöffnet worden. Die Ehrenamtskneipe startete und der Abend wurde gemütlich fortgesetzt.

Anregungen werden gern unter info@beckum-sauerland.de entgegen genommen.