`Balve. Der Verein Treffpunkt Demenz kümmert sich in Balve um die Volkskrankheit Demenz. Sie greift absehbar weiter um sich. Was tun?

Balves Bevölkerung altert. Niemand weiß das besser als Michael Bathe. Dem Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters liegen seit Anfang Januar aktuelle Zahlen zur Bevölkerungsstatistik vor. Bereits vor einigen Jahren war ein Drittel der Stadtbevölkerung 65 Jahre und älter. Inzwischen marschiert ihr Anteil auf die 40 Prozent zu. Immer mehr Ruheständler: Das bedeutet zugleich, dass im Stadtgebiet immer mehr Menschen an Demenz erkranken. Aber deren Angehörige können allzu oft mit der Erkrankung nicht umgehen. Der Verein Treffpunkt Demenz bietet Hilfe an.

Matthias Eggers (MdL, blaue Jacke) im Gesundheitscampus Balve: Der CDU-Politiker informiert sich über den Verein „Treffpunkt Demenz“. Ansprechpartner sind Heike Guth-Mindhoff (in Rot), Klaus Mindhoff, Ulla Dransfeld und Gabriele Schmale.
Matthias Eggers (MdL, blaue Jacke) im Gesundheitscampus Balve: Der CDU-Politiker informiert sich über den Verein „Treffpunkt Demenz“. Ansprechpartner sind Heike Guth-Mindhoff (in Rot), Klaus Mindhoff, Ulla Dransfeld und Gabriele Schmale. © Balve | jürgen overkott

Im April beginnen ein weiteres Mal Kurse für angehende Betreuungskräfte und ehrenamtliche Demenzbetreuer. Der insgesamt 40-stündige Kurs findet an den Wochenenden 13./14. April, 27./28. April und 11./12. Mai im Gesundheitscampus statt. Die Kursgebühren liegen bei 150 Euro.

Fachleute in Mendens Integra-Pflegeheim: Pfarrer Björn Corzilius, Miriam Manns, Petra Homberg, Philipp Nikodem (v. links, Bild von 2021)
Fachleute in Mendens Integra-Pflegeheim: Pfarrer Björn Corzilius, Miriam Manns, Petra Homberg, Philipp Nikodem (v. links, Bild von 2021) © Lutz Knepper | Lutz Knepper

Den Kurs leitet Miriam Manns: „Sie macht das von Anfang an“, sagt Vereinsvorsitzende Heike Guth-Mindhoff im Gespräch mit der Westfalenpost. Miriam Manns leitet das Integra-Pflegeheim am Wasserrad in Menden.

Das ist für Angehörige schwer, weil Erkrankte oft geliebte Menschen sind.“
Heike Guth-Mindhoff - über anstrengende Verhaltensänderungen Demenz-Erkrankter

Sie vermittelt den Teilnehmern Kenntnisse über das Krankheitsbild Demenz. Kein Geheimnis ist, dass Erkrankte oft unberechenbar sind und zuweilen anstrengendes, teils sogar gefährliches Verhalten zeigen. „Das ist für Angehörige schwer, weil Erkrankte oft geliebte Menschen sind“, weiß Heike Guth-Mindhoff. Zugleich zeigt Miriam Manns als Fachkraft für Gerontopsychiatrie, wie Demenz-Patienten aktiviert und mobilisiert werden können. Demenz-Betreuer verbessern die Lebensqualität Erkrankter zumindest vorübergehend und entlasten Angehörige.

Der Verein Treffpunkt Demenz lädt regelmäßig ins „Café Treffpunkt“. Demenz-Betreuer besuchen Erkrankte und Angehörige aber auch zuhause. „Das ist ehrenamtlich“, betont Heike Guth-Mindhoff, „bei professionellen Pflegediensten kostet die Stunde 36 Euro.“

Ihr liegt daran, das Engagement des Vereins für die Balver Stadtgesellschaft langfristig aufrecht zu erhalten – über das zehnjährige Jubiläum 2025 hinaus. Dafür braucht der Verein neue Mitglieder.

Anmeldung für den Kurs und Infos über den Verein: 02375-204400.