Volkringhausen. Volkringhausens Narrenschar riss förmlich die Hütte ab: die schrägsten Tenöre, die flottesten Tänzerinnen, die besten Gags.

Party mit Pepp und Petticoats: Die 50er Jahre beziehungsweise der Rock`n`Roll standen am Samstag im Mittelpunkt der Karnevalsfeier des Karnevalsclubs Volkringhausen in der Schützenhalle. Dazu wurde ein Programm mit Sketchen, Gesangs- und Tanzeinlagen sowie einer „Varietenummer“ liebevoll durch die Vereinsmitglieder zusammengestellt, vorher einstudiert und auf die Bühne gebracht. Außerdem konnten anschließend alle Gäste beim Tanzen auf ihre Kosten kommen, die den Rock‘n‘Roll im Blut haben.

Volkringhausen jeck: Sketche bringen Spaß.
Volkringhausen jeck: Sketche bringen Spaß. © WP | Martin Ehrhardt

Barbara Stracke, erste Vorsitzende des KGV Volkringhausen, und Astrid Stracke, Schriftführerin, erläuterten im Gespräch mit der Westfalenpost, dass wahre Begebenheiten aus Volkringhausen, die den ganzen Ort beschäftigt haben, in das Programm mit eingeflossen sind. So berichtete Barbara Stracke, dass ein schwarzes Huhn namens „Henriette“ (wie sich später herausstellte) dem Ehepaar Mühling zugelaufen gewesen sei. Daraufhin hatten Claudia und Hubertus Mühling in die ortsinterne WhatsApp-Gruppe geschrieben: „Wem gehört das Huhn?“. Die Situation mündete in einen Polizeieinsatz, bei dem das entlaufene Huhn eingefangen und seinem rechtmäßigen Halter zugeführt worden sei. Diese wahre Begebenheit wurde vom Ehepaar Mühling als Einleitung zum Loriot-Sketch „Das Frühstücksei“ verwendet.

Volkringhausen jeck: Hubertus Mühling moderiert, im Nebenberuf ist er Bürgermeister.
Volkringhausen jeck: Hubertus Mühling moderiert, im Nebenberuf ist er Bürgermeister. © WP | Martin Ehrhardt

Die „Mädels vom KCV“ zeigten in ihrem Sketch auf, dass Frauen sich bei einer TV-Kochshow ebenso leidenschaftlich echauffieren, Kommentare abgeben und mitfiebern können, wie Männer dies bei Fußballübertragungen immer tun - inklusive dem obligatorischen Kaltgetränk in Flaschenform und lautstarker Trinksprüche.

Volkringhausen jeck: die schrägsten Tenöre des Hönnetals
Volkringhausen jeck: die schrägsten Tenöre des Hönnetals © WP | Martin Ehrhardt

Die Sänger des MGV „Concordia“ Volkringhausen sorgten mit ihren kölschen Liedern für Karnevalsstimmung und Schunkellaune.

Die 16 jungen Damen der Tanzgarde aus dem Dorf, die das ganze Jahr über trainieren, traten insgesamt drei Mal an diesem Abend auf. Sie konnten das Motto des Abends gut umsetzen, indem sie mit Rockklängen die Halle zum Beben brachten und die Zuschauer durch akrobatische Hebefiguren und Tanzschritte begeisterten. Nach ihrem letzten Auftritt an diesem Abend wurde der Abschied von Lina Schulte als Trainerin, Choreografin und Tänzerin verkündet. Dazu wurden ihr jeweils von ihren Mittänzerinnen und dem Verein ein Geschenk und Blumen überreicht. Sie hatte die Tanzgarde über drei Jahre trainiert und kann dies zukünftig, aus beruflichen Gründen, nicht weiter tun. Ihre Nachfolgerinnen sind Jette Krause, Maren Eisengurdt und Maike Fleige.

Für eine sehr ungewöhnliche Performance sorgten Moritz Schulte, Noah Lücke und Vincent Stracke als die drei Tenorsänger „Luciano, Placido und Alfonso“. Verkleidet mit Zylindern, weißen Seidenschals, weißen Handschuhen, schwarzen Anzügen und Sonnenbrillen bewegten sich die drei zur Musik von bekannten Tenorsängern stark gestikulierend mit kabarettistischem Pfiff. Dazu hatten sich die drei eine Vorrichtung mit Skischuhen gebaut, die es ihnen ermöglichte, sich so dynamisch wie Skispringer zu bewegen - natürlich synchron zur Musik der bekannten Tenöre. Sie konnten mit ihrem ganzen Körper nach vorne schnellen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren, und dann wieder zurück in ihre gerade, aufrechte Position gelangen.

Durch das Programm des Abends führte Hubertus Mühling: der Bürgermeister diesmal in jecker Mission.

Das Motto der diesjährigen Karnevalsfeier des KCV wurde durch die Kostüme der Gäste und Vereinsmitglieder, die Musikauswahl und den Tanzstil der Tanzgarde sowie durch die abschließende Rock´n´Roll-Disco sichtbar, hörbar, fühlbar. Klassiker wie „La Bamba“ von Ritchie Valens sorgten für einen ausgelassenen Ausklang und luden alle zum Tanzen ein.