Beckum. Gags und gute Laune, Tanz und Party-Musik: Die Hönnetalhalle in Beckum kochte. Das war der Grund.
„Beckum Helau - wenn et Trömmelche jeht“: Markus Baumeister sang live in der Beckumer Hönnetalhalle. Er und sein Sohn Marlon, der die Tontechnik managte, waren allein unter Frauen. Eifrig und mit Erfolg getrommelt hatte die Frauengemeinschaft Beckum für seine diesjährige Karnevalsfeier. Es war voll.
„Unseren Frauenkarneval gibt es seit Jahrzehnten, und früher haben wir die Feier ganz allein gestemmt“, so Michaela Baumeister, Vorsitzende des Vereins. Heutzutage benötige man etwas Unterstützung und Hilfe. „Mehrere Gruppen haben sich im Dorf zusammengefunden, und so machen wir auch in diesem Jahr wieder volles Programm“, betonte sie.
Bevor es unter dem Motto „Dschungel-Safari“ losging, startete die Schlacht am Tortenbuffet. Es gab Kaffee und Kuchen bis zum Abwinken. „Alles ist selbst gemacht“, so Vorstandsmitglied Diana Leibecke.
Der Kuchen war alle, und schon ging der Karneval im Dschungel los. Konny Westig hatte mit ihrem Team die Hönnetalhalle auf Urwald getrimmt. Gekleidet wie der Afrikaforscher David Livingstone mit Tropenhelm und Khakihemd servierten einige Frauen die Getränke, wobei sie ihre Servierwagen zwischen Elefanten, Krokodilen, riesigen Insekten und Vögeln hindurch schieben mussten.
„Wie schon im vergangenen Jahr sind 150 Personen gekommen“, stellte Käthe Kaufhold, Moderatorin und Mitwirkende des Programms, fest. Zusammen mit ihrem Freund Christian hatte sie die Holzbrücke und das Tor zum Dschungelcamp gebaut.
Es gab zwar keine Tollitäten, dafür aber eine Parade zur Bühne, wo die Tanzgarde der Ü-16-Mädchen aus Volkringhausen gekonnt die Beine schwang. „Wir trainieren zwei mal in der Woche“, verriet Lina, eine der zehn Tänzerinnen, noch etwas atemlos dem begeisterten Publikum. Der Narhalla-Marsch verabschiedete die Volkringhauser Tanzgarde, die nun Platz für das Programm mit vielen Sketchen machte.
Heidi Braun stellte sich als „Schwester“ der bekannten Frieda Braun vor und berichtete, wie es von der Buschtrommel zum Handy, beziehungsweise „Zmartpfon“ kam. Bei Anspielungen auf Wählscheibe und Gabel wurde herzhaft gelacht, und bei der Erinnerung an den Brokatbezug des Telefons im Wohnzimmer in Eiche brutal traten Tränen in die Augen.
Mit der „Glückstherapie“ landeten Diana Leibecke und Katharina Kaufhold gleich einen weiteren Volltreffer. Beim Thema „Berufe“ ging es pantomimisch zu. Aktion, Timing und Koordination waren gefragt.
Höhepunkt nach der Pause war sicher die Parodie auf das Dschungelcamp. Krokodilsaugen, Schweineohren und andere Appetitlichkeiten wurden verspeist.
Später wurde festgestellt, dass in jeder Frau ein Stück Hefe steckt. „Man nimmt irgendwann nicht mehr ab“, so die seit ewigen Zeiten kursierende Scheinwahrheit zu den nicht schmelzen wollenden Speckfalten.
„In der Zukunft gibt es Pizza nur noch gegen Vorlage der Blutwerte aus dem Labor“, erfuhr man dann auch noch.
Nachdem dann Männer und Frauen noch unter der Dusche waren, ging es mit dem „Delfin in der Bauchtasche“ nach Malle.
Nach den vielen Torten und Kuchen kam ein Dessert, worauf sich schon alle freuten: Saftige, knusprige Schnitzel mit einer ordentlichen Portion Kartoffelsalat von König-Fabry. Wie war das noch mit der Hefe und dem Abnehmen? Aber wer kann da schon widerstehen?
Dass Frauen meist vernünftig sein können, zeigte sich auf dem Parkplatz. 150 Besucherinnen waren in die Halle gekommen. Wohl viele zu Fuß. Die Autos auf dem Parkplatz konnte man jedenfalls an drei Händen abzählen.
Das war umweltgerecht. Vor allem aber konnte mit gutem Gewissen nach geistigen Getränken nach Hause gegangen oder geschwankt werden, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.