Balve. Balves Schützen-Manager zeigt sich erfreut über weitere Erlaubnis für Verwendung von Bleimunition. Warum er frühzeitig davon erfuhr.

Das von der Europäischen Kommission angekündigte Bleiverbot soll für die Schützen eine Ausnahme vorsehen. Der Geschäftsführer der Balver Schützen, Thomas Scholz, zeigte sich auf Anfrage der Westfalenpost „nicht überrascht“. Der Grund dafür ist kurios.

Kurz vor Weihnachten präsentierte der heimische BundestagsabgeordnetePaul Ziemiak (CDU) die frohe Botschaft für die Schützen. Er berief sich auf EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sie haben den Schützen und ihren politischen Unterstützern in einem Brief Hoffnung gemacht. Ziemiak zeigte sich darüber „hoch erfreut“. Gemeinsam mit dem Europaabgeordneten Dr. Peter Liese und den weiteren CDU-Bundestagsabgeordneten aus Südwestfalen hatte er sich, wie der Iserlohner Politiker betonte, in einem Brief an von der Leyen für die Prüfung einer Ausnahme stark gemacht. Aber wie wurde Thomas Scholz im übertragenen Sinn munitioniert?

Bleimunition für Schützen werde nur noch von wenigen Unternehmen hergestellt, sagte er, nach seinen Informationen ausnahmslos im Ausland. „Wir brauchten neue Munition, wegen der langen Bestelldauer mussten wir aktiv werden“, berichtete Scholz. Beim Einlesen ins Thema erfuhr er von den Bestrebungen von Liese und Mitstreitern.

Scholz nahm bereits im Herbst telefonisch Kontakt zu Liese auf. Das Gespräch sei erfreulich verlaufen.

Scholz verwies darauf, dass es bei den heimischen Schützen pro Jahr lediglich drei Schießanlässe gebe: Schützenfest, Jungschützenfest, Kreisschützenkönigsfest. Lieses Referent habe Sachkunde gezeigt. Nebenher verwies er auf einen Referentenentwurf, der mit Blick auf die Schützen für eine Sonderregelung geworben habe. Der Referent habe erwähnt, dass die Meinungsbildung im Europaparlament bereits damals fortgeschritten gewesen sei. Zudem habe Lieses Mitarbeiter Hoffnung geweckt, dass die Diskussion für die Schützen „problemfrei“ abgehe.